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12. Benefiz-Radeln für das Lukas-Hospiz 2019

1027 Spendenradler trotzen der Hitze

Die vier Anmeldetische vor dem Lukas-Hospiz an der Jean-Vogel-Straße waren am frühen Samstagmorgen (29.6.2019) kaum aufgebaut, da bildeten sich schon erste kleine Warteschlangen davor. Und bis zum frühen Nachmittag sollten es dann 1.027 Radler werden, die in kleinen Gruppen aber auch in Mannschaftsstärke auf selbst gewählte oder aber auch vorgeschlagene Strecken starteten, um wieder möglichst viele kilometer für „unser Hospiz“, wie viele Herner schon seit Jahren sagen, zurückzulegen. Darunter auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda mit Ehefrau und Sohn, die es sich trotz anderer noch wartender Termine für den ersten Bürger der Stadt nicht nehmen ließen, zusammen knapp hundert Kilometer auf ihre Startkarten zu bringen. Offizieller Schluss war eigentlich um 18 Uhr, aber einer großen Gruppe vor allem der Anästhesie-Abteilung des benachbarten des Marien-Hopital, die auf ihrem Tagesprogramm auch eine ausgiebige Mahlzeit auf dem Rückweg in Mülheim an der Ruhr eingeplant hatte, war dabei etwas die Zeit weggelaufen. Und so konnte Mitveranstalter Helge Kondring erst gegen 18:35 Uhr nach Auszählung der 14 Startkarten mit insgesamt 1.740 Kilometern das vorläufige Endergebnis beim Sommerfest im Hospizgarten bekannt geben: 38.927 Kilometer und damit genauso viele Euros von Sponsoren für die Arbeit des Hospizes, wo bis zu zehn Menschen bei liebevoller Pflege und palliativer, ärztlicher Betreuung den letzten Abschnitt ihres Lebens in Würde verbringen können.

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12. Benefiz-Radeln für das Lukas-Hospiz 2019

Das Feld der Teilnehmer war wieder so bunt gemischt wie das Angebot der zurückgelegten Strecken. Von der kleinen und ausgeschilderten Familientour über 14 km im Osten Hernes bis zur von der Radsportgemeinschaft (RSG) Herne geführten Marathonstrecke nach Emsdetten und zurück (220 km) mit Start schon um 7:30 Uhr an der Eishalle war für jeden Geschmack was dabei. Besonders beliebt die 50-km-Tour zum Nordstern-Park in Gelsenkirchen, die vor allem von den Startern an der Sodinger Akademie unter Leitung von Hans-Jürgen Adamik von der Initiative Sodingen hilft organisiert worden war. Er kam später, wie schon am Tag vorher angekündigt, „nicht mit leeren Händen“ zu Start und Ziel am Hospiz. In einer Geschenktüte mit leckerem Inhalt für Hospizleiterin Anneli Wallbaum steckten auch noch 800 Euro, 500 davon spontan von Sodinger Bürgern gespendet. 300 Euro hatte der Wuppertal Nachhilfeunternehmer Martin Fresen (Abacus) persönlich nach Herne gebracht, nachdem er im Internet auf die Aktivitäten von Sodingen hilft für das Hospiz aufmerksam geworden war. 31 Sportler aus Bottrop, die vom TT-Club Borussia zur gemeinsamen Sternfahrt nach Herne animiert worden waren, kamen auf 1.170 Kilometer und legten noch 30 Euro zur Abrundung drauf.

Das UPS-Team.

Beeindruckende Zahlen brachten auch Firmenteams wie UPS (50), Evonik (über 30) sowie Vereine wie der Schwimmclub Wiking (21) oder Skiclub Wanne-Eickel (10) oder der ADFC und auch wieder die Rheuma-Liga auf die Anmeldelisten. Für UPS machten in Berlin zusätzlich zwei kleinere Teams von UPS Berlin noch Radtouren zum Müggelsee. Der Herner Günter Hauswirth scharte 33 Gleichgesinnte um sich, die bei ihrer Rückkehr am Bierstand ihre Leistung von 1.236 Kilometern feierten. Zehn sportliche Radler umrundeten zeitgleich den Edersee und legten dabei 1.090 Kilometer zurück, belegt durch Fotos vom Tacho am Ziel. Desgleichen vier sportliche Herner, die zeitgleich den Gardasee umrundeten und dabei 640 Kilometer auf die Tachos brachten. Der Vorsitzende der RSG Herne, Klaus Spiekermann, nutzte diesen Tag seines Urlaub und machte mit seiner Frau eine schöne Radtour von insgesamt 130 Kilometern durch den Spreewald.

v.l. Frederic de Coen (UPS-Chef), Andrea Olschewski (UPS), Helge Kondring.

Die über 30 Starter der RSG, die nicht nur selbst auf lange Strecken gingen, leisteten gleichzeitig logistische Hilfe und führten mehrere Gruppen auf verschiedenen Strecken an. Die Herner Jugendfeuerwehr kam diesmal mit 41 Fahrern auf 2.009 Kilometer. Die Berufsfeuerwehr hatte parallel dazu vor der Hauptwache an der Sodinger Straße zwei Trainingseinheiten auf Rollen aufgestellt, die bis zum Abend 1.141 km auf dem Tacho hatten. Da stand das Sporthaus Decathlon nicht viel nach, hatte man auch dort in der Fahrradabteilung zwei Trainingseinheiten aufgebaut, auf denen Kunden bis Geschäftsschluss die 1000-km-Marke nur knapp verpassten.

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12. Benefiz-Radeln für das Lukas-Hospiz 2019

Alle Teilnehmer wurden beim Start mit einer Flasche Sprudel oder Schorle sowie einem Müsli-Riegel auf die Tour geschickt, bekamen später im Hospizgarten noch ein Getränk und konnten zur Stärkung zwischen Kuchen und Curry-Wurst wählen. Starter, die zum erstenmal dabei waren, waren beeindruckt. „Was Ihr hier auf die Beine stellt, ist schon toll,“ meinte ein Triathlon-Fahrer aus Witten nach 180 Kilometern, bevor er sich auf die Heimfahrt machte. „Und deshalb sind wir auch von Anfang an dabei,“ ergänzte Thomas Feuerherd von Pfeil Bochum, der mit seiner Frau zum zwölftenmal für das Hospiz startete. Die Herner Polizei, die auf dem zwischen Altenhöfener- und Ingeborgstraße gesperrten Abschnitt auch vorbeischaute, zeigte sich ebenfalls zufrieden. Bis auf eine widerspenstige Kleinwagenfahrerin, die die Sperrung wegen der kleinen Umleitung partout nicht akzeptieren wollte und mit dem Polizeibeamten noch ein Streitgespräch anfing, gab es keine Zwischenfälle.

| Autor: Helge Kondring
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