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Talente im Mittelpunkt: Bei der Jubiläumsfeier „10 Jahre NRW-Zentrum für Talentförderung“ standen sie gemeinsam mit den Ministerinnen Ina Brandes und Dorothee Feller auf der Bühne der Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen.

Plädoyer für einen neuen Blick auf Jugendliche

10 Jahre NRW-Zentrum für Talentförderung

Gelsenkirchen. Das NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule feiert Jubiläum – und blickt auf ein Jahrzehnt zurück, in dem es die Bildungsbiografien zehntausender junger Menschen nachhaltig geprägt hat. Mit neuartigen Förderprogrammen zur Aktivierung und Mobilisierung von Jugendlichen insbesondere auch aus weniger privilegierten Verhältnissen hat sich das NRW-Talentzentrum weit über die Landesgrenzen hinaus zu einem Symbol für den Wandel entwickelt. Mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe für engagierte Jugendliche unabhängig von sozialer Herkunft oder finanziellen Voraussetzungen der Eltern, was seit Jahrzehnten immer wieder von Bildungsforschern gefordert wird: In Gelsenkirchen wird dies mit einzigartiger praktischer Expertise sehr wirkungsvoll umgesetzt.

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Junge Leute mit ihren Fähigkeiten im Mittelpunkt

Rund 500 Gäste kamen am 7. Oktober 2025 zur Jubiläumsfeier in die Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf. Auf und hinter der Bühne machten junge Leute aus ganz NRW mit ihren persönlichen Bildungsbiografien auf sich aufmerksam. Von der Begrüßung über die Moderation bis zur Gesangseinlage gestalteten die Talente das Programm tatkräftig mit, ganz zur Freude der eigens angereisten Landesministerinnen Ina Brandes (Kultur und Wissenschaft) und Dorothee Feller (Schule und Bildung).

Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte: „Talentförderung ist Teil der Standortpolitik für Nordrhein-Westfalen. Wenn Kinder und Jugendliche ihre Potenziale entfalten können, profitieren wir als Gesellschaft und natürlich sind motivierte und kompetente Nachwuchskräfte auch essenziell für Wirtschaft und Wissenschaft. Das NRW-Zentrum für Talentförderung steht als ThinkTank für sehr wirksame Programme wie das Talentscouting. Hiermit gelingt Breitenförderung und Spitzenförderung gleichermaßen, daher werden wir unsere Anstrengungen in diesem Bereich auch weiter ausbauen. Wir wollen erreichen, dass in Zukunft jede Schülerin und jeder Schüler in NRW Zugang zu einem Talentscout hat.“

Ein kooperatives Erfolgsmodell

Als einen wesentlichen Erfolgsfaktor benennen Talente und Partner in den Schulen und Bildungsinstitutionen die enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die das Selbstverständnis der Talentförderung prägt. NRW-Schulministerin Dorothee Feller, Schirmherrin des im Talentzentrum ansässigen Schülerstipendiums NRWTalente, hob hervor: „Schule und Gesellschaft insgesamt sind aktuell mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Umso wichtiger ist es, dass wir als Schulministerium starke Partner wie das NRW-Zentrum für Talentförderung haben. Dass mittlerweile über 1.000 Schulen in den verschiedenen Förderprogrammen mit dem Zentrum und den angeschlossenen Partnerorganisationen kooperieren, ist ein zentraler Schlüssel zur Verwirklichung von mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit.

Das NRW-Talentzentrum ermöglicht eine individuelle Förderung junger Menschen, hilft ihnen bei der gezielten Entwicklung ihrer Fähigkeiten und macht ihnen Mut, eigene Wege zu gehen. Wir sind sehr froh über diese Bereicherung unserer Bildungslandschaft.“ Erfolgreich ist nicht nur die Kooperation mit Schulen, sondern auch mit weiteren Partnern, etwa den Begabtenförderwerken in Deutschland. Durch gebündelte Vorschlagsrechte und systematische Ansprache von besonders engagierten Jugendlichen konnten stark unterrepräsentierte Gruppen erstmals in erheblichem Umfang Zugang zu Studienstipendien erhalten. So hat sich die Stipendiatenquote in Nordrhein-Westfalen durch die Kooperation mit der Studienstiftung des deutschen Volkes, dem größten Begabtenförderwerk Deutschlands, von einer unterdurchschnittlichen Platzierung im Ländervergleich innerhalb weniger Jahre zu einem Spitzenranking entwickelt. Heute gehört NRW mit Bayern und Baden-Württemberg zu den Top-3-Bundesländern in der akademischen Nachwuchsförderung.

Symbol für den Wandel

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, erklärte: „Die Ursachen für ungleiche Bildungschancen und die gravierenden Folgen für die alternde Gesellschaft sind hinlänglich bekannt. Erheblicher Nachholbedarf besteht hingegen bei der professionellen Organisation von wirksamen Gegenmaßnahmen. Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, Talentförderung in einer eigenständigen Organisationseinheit zu verankern, um das volle Potenzial der Programme zu entfalten. Talentförderung kann für Hochschulen zu einem echten Innovationsimpuls werden, der erhebliche Effekte für Chancengerechtigkeit, Teilhabe und erfolgreiche Bildungswege entfaltet.“

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Hilke Birnstiel, Leiterin des NRW-Zentrums für Talentförderung, ergänzte abschließend: „Die Arbeit des NRW-Zentrums für Talentförderung zeigt: Mehr Chancengerechtigkeit lässt sich in erheblichem Umfang und unter aktiver Beteiligung der Hochschullandschaft systematisch organisieren. Wir freuen uns über das anhaltend große Interesse der jungen Menschen – und ebenso über die zahlreichen Partner, mit denen wir konstruktiv an der Weiterentwicklung von Strukturen und Prozessen arbeiten. Denn es gibt noch viele Talente in unserem Land, für die es sich zu engagieren lohnt.“

Mittwoch, 8. Oktober 2025 | Quelle: NRW Zentrum für Talentförderung