halloherne.de

lokal, aktuell, online.

1.100 Kinder durch das Projekt gefördert, weitere Förderung unklar

Zukunft von 'Extra-Zeit zum Lernen' gefährdet

Sie erzählen von ihrem Tag in der Schule, malen verschiedene Bilder aus, üben Rechnen und Schreiben auf Tablets und werden dabei von Studierenden unterstützt. So sieht es im Projekt „Extra-Zeit zum Lernen“ aus, welches seit Sommer 2021 in Herne durch eine Landesförderung an 18 Schulen umgesetzt wird, um vor allem Nachteile aus der Zeit der Corona-Pandemie auszugleichen.

Anzeige: Firmenlauf 2024

Dies geschieht zwei Mal pro Woche für jeweils drei Stunden in Zusammenarbeit mit den drei Trägern AWO, Caritas und der Gesellschaft freie Sozialarbeit (GfS) sowie des Kommunalen Bildungsbüros.

An der Freiherr-vom-Stein-Schule wurde das Projekt nun mal anschaulich vorgestellt - gleichzeitig aber auch darauf hingewiesen, dass die Förderung vom Land NRW bislang nur bis zum 31. Dezember 2022 gilt. Die Zukunft, sprich eine weitere Finanzierung, ist derzeit noch unklar, das Aus droht.

Balance aus Bewegung, Gestaltung und Hausaufgaben

„Wir versuchen hier nach der Schule die Balance zwischen Bewegungsspielen, Gestaltung und der Hausaufgabenbetreuung zu finden. Manche Spiele wie 'Hexer, Hexer, was kochst du heute?', bei denen die Kinder die Anzahl der Silben von Wörtern als Schritte nach vorne gehen können, sind sehr beliebt. Dazu tauschen wir uns mit anderen Betreuungskräften aus“, berichtet Lehramtsstudent Jesper Taube. „Unser Job ist ein Mix aus Erfahrung, Eigenverantwortlichkeit sowie neuen Ideen und Aufgaben.“

Die Verantwortlichen um Schuldezernent Andreas Merkendorf (5.v.l.) und Schulleiterin Petra Schachner (4.v.r.) setzen sich für eine Verlängerung ein.

Seiner Kollegin Marlene Manke macht es ebenfalls Spaß, mit den Kindern zu arbeiten: „Obwohl ich Lehramt fürs Gymnasium studiere, bekomme ich hier schöne Einblicke in eine Grundschule.“ Die Klassenlehrer sprechen mit den Betreuungskräften und wählen die Kinder je nach Förderbedarf aus - besonders der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund sei hoch. Doch dies könnte bald vorbei sein.

'Wollen aufrütteln'

„Die Förderung läuft aus und wir sind noch im Unklaren, ob und wie es weitergeht“, sagt Christian Kattenbeck vom Bildungsbüro. „Daher wollen wir hiermit auch aufrütteln um zu zeigen: Das ist wichtig, aber eventuell bald weg. Es ist auch keine klassische Nachhilfe, hier werden auch Probleme von Zuhause behandelt.“ Schuldezernent Andreas Merkendorf sagt dazu: „Diese Förderung müsste eigentlich ewig laufen, aber bislang gibt es aus Düsseldorf noch kein Signal.“

1 /  13
Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert. Im Bild Schuldezernent Andreas Merkendorf.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert. Im Bild Schulleiterin Petra Schachner.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert. Im Bild Gudrun Thierhoff vom Verein Lernen in Herne.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms "Extra-Zeit" konnte an 18 Herner Schulen 1.100 Kindern zusätzliche Förderung angeboten werden. An der Freiherr-vom-Stein-Schule an der Steinstraße wurde über den Verlauf informiert.

Foto:  Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Hilfe des Landesprogramms

Foto:  Marcel Gruteser

Mit Hilfe des Landesprogramms

Foto:  Marcel Gruteser

Mit Hilfe des Landesprogramms

Foto:  Marcel Gruteser

Mit Hilfe des Landesprogramms

Foto:  Marcel Gruteser

Die Gesamtförderung beträgt 600.000 Euro, von denen die Stadt einen Eigenanteil von 20 Prozent trägt. Von den 120.000 Euro wiederum zahlt sie 57.000 Euro selbst, der Rest wird durch Spenden der Vereine „Lernen in Herne“ und „Ruhrwerk“ übernommen - teilweise kommt hier das Geld auch von Privatpersonen.

Gudrun Thierhoff, ehemalige Schul- und Kulturdezernentin, engagiert sich im Verein „Lernen in Herne": "Wir sind ein kleiner Verein, der Bildungschancen erhöhen will. Wir haben bislang gute Erfahrungen damit gemacht.“ Cordula Klinger-Bischof von Ruhrwerk schließt sich an: „Wir haben von Gudrun Thierhoffs Fachwissen profitiert und finden dieses Projekt sehr spannend, weil es um die Entwicklung der Schüler geht. Soziales Miteinander und Solidarität sind wichtig dafür.“

Mit zwei Gruppen gestartet

Schulleiterin Petra Schachner erläutert das Vorgehen: „Wir sind mit zwei Gruppen, einer ersten und einer dritten Klasse, hier gestartet. Nach Corona gibt es große Lernlücken, die es aufzuholen geht. Mit der 'Extra-Zeit zum Lernen' geht das gut.“ Merkendorf ergänzt: „Es sollte eigentlich keine Extra-Zeit, sondern reguläre Zeit sein. Diese Arbeit ist gut für das System, die Kinder profitieren davon.“

Gemeinsam malen und zeichnen die Kinder.

Das Kommunale Integrationsbüro um Claudia Heinrich unterstützt die Schulen und begleitet das Projekt, zusätzlich werden die Betreuungskräfte gecoacht und fortgebildet. „Es gibt viele Defizite im sozialen Bereich und sprachlich. In diesen Kleingruppen kann man daran arbeiten. Die Rückmeldungen aus den Gruppen sind sehr positiv.“

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Daran schließen sich auch die Vertreter von AWO, Caritas und GfS an, die auf die Bewegungs- und Entspannungsphasen hinweisen und die Unterstützung gerne weiterführen würden. Nun gilt es aber abzuwarten, ob das Projekt Ende 2022 beendet wird, oder ob noch ein Fördertopf geöffnet wird.

Mit Hilfe des Landesprogramms
| Autor: Marcel Gruteser
Stellenanzeigen: Jobs in Herne