
Rotten Summer 2020 geht weiter
Zehn Jahre Rottstr5Theater
Am Samstag, 22. August 2020, steht nach langer Pause wieder Matthias Hecht als Aggro Alan auf der Bühne des Rottstr5Theaters am Rande des Bochumer Bermuda-Dreiecks. Autorin Penelope Skinner suchte eine künstlerische Antwort auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten – und schrieb einen Monolog über Männlichkeit in der Krise. Mit viel Witz schafft Skinner es in ihrem Text meisterhaft, mit nur einem Charakter verschiedene Blickwinkel auf Männlichkeit im 21. Jahrhundert zu eröffnen.
Am Sonntag, 23. August 2020, stehen Monika Bujinski und Michael Kamp in „Fahrenheit 451“ auf der Bühne. Guy Montag ist Feuerwehrmann, aber nicht so, wie wir es kennen. In der dystopischen Zukunft von „Fahrenheit 451“ löscht die Feuerwehr keine Brände: Stattdessen vernichtet sie Bücher. In dieser Gesellschaft, deren Bürger sich selbst - nach und nach - freiwillig Rechte und Verantwortung entzogen haben, sind Bücher verboten, weil sie subversives Denken fördern. Regisseur und Schauspieler Marco Massafra inszeniert Bradburys wichtiges Schlüsselwerk in einer eigens für das Rottstr 5 Theater bearbeiteten zwei-Personen-Fassung.

Im Rahmen des Rotten Summer 2020 gibt es am Freitag, 28. August 2020, ein Wiedersehen mit „Misery“ Stephen King. Remo Philipp erzählt die Horrorstory um den Schriftsteller Paul Sheldon und seinen größten Fan Annie Wilkes. Weiter geht’s am Samstag, 29. August 2020, mit der Derniere von „Howie the Roojie“. Letztmals wird unter den Eisenbahnbögen mit viel Witz und schwarzem Humor ein Abend über die Perspektivlosigkeit der heranwachsenden Generation, in deren Alltag sich Gewalt, Machismo und Kriminalität etabliert haben und zur Gewohnheit wurden, gezeigt. Ohne erhobenen Zeigefinger beschreibt Mark O´ Rowe einen ausweglosen Zustand, einen Albtraum, der für Howie und Rookie in einer verhängnisvollen Nacht endet.
Kleine Vorausschau: Am 12. September 2020 wird einer der Rottstraßen-Klassiker wiederaufgenommen: „Werther“ nach Goethe ist ein furioses Solo mit Martin Bretschneider. Und am 26. September 2020 steht das Kultstück „Fight Club“ endlich wieder auf dem Spielplan. Nachdem das eigentliche zehnjährige Jubiläum im Mai wegen Corona ausfallen musste, wird das Ganze nun einfach im September nachgeholt. „In den zehn Jahren seit unserer Gründung haben wir uns bis heute eine Reputation als eine der kreativsten und ambitioniertesten Off-Bühnen in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus erarbeitet. Unser Theater ist Anlaufstelle für Künstler und Kreative, als Keimzelle für werdende Theaterleute und Magnet für Besucher, die ein faszinierendes Theatererlebnis suchen“, so Oliver Paolo Thomas.
„Als ‚Rock’n’Roll‘-Theater verstehen wir uns heute auch noch in dem Sinne, dass Theater Spaß machen kann und sich dabei selbst nicht zu ernst nimmt. Unsere Bühne ist ein ‚Spiel-Platz‘, die künstlerische Freiheit und das kreative Wagnis zulässt“ definiert Oliver Paolo Thomas, die Arbeit der heimeligen Theaterhöhle unter den Bögen der ehemaligen Nokiabahn. Zusammen mit Alexander Ritter künstlerischer Leiter und Geschäftsführer führt Thomas weiter aus: „Genau das spüren und schätzen Publikum und Presse nach wie vor: Der Underground-Charakter einer ungewöhnlichen Off-Bühne trifft auf professionelles Theater auf höchstem Niveau. Dass dem immer noch so ist, zeigt dass das Jahr 2019 unser bisher erfolgreichstes war und wir einen neuen Zuschauerrekord aufstellen konnten. Es gelingt uns, ein - immer noch wachsendes - Publikum aller Altersklassen zu erreichen und gleichzeitig diejenigen zu erreichen, die dem Theater sonst fernblieben.“
Fiel das eigentliche zehnjährige Bestehen, in die Zeit des Wechsel des damaligen Co-Intendanten Hans Dreher zum Bochumer Prinz-Regent-Theater, so bietet jetzt der „Geburtstag“ der inzwischen zum Kult gewordenen Inszenierung „Fight Club“ das Ganze ein wenig nachzuholen. Thomas, auch Regisseur dieser Einrichtung: „Was mich jedoch nach wie vor am meisten freut, ist die ungebrochene Leidenschaft mit der Crew und Schauspieler bei uns zu Werke gehen – und die die Zuschauer unmittelbar spüren, sobald sie unser Haus betreten.“ Mit vielen Ein-Personen-Stücken ist das Rottstr 5 Theater in Corona-Zeiten gut aufgestellt. Auch das quasi Alleinstellungsmerkmal des Rotten Summer, das ganzjährige Durchspielen, tut ein übriges. Das Credo „seiner“ Bühne formuliert Thomas so: „Wir setzen auf die ursprüngliche Kraft des Theaters – das Live-Erlebnis. Literatur ist live einfach besser als auf Platte. Unsere Ästhetik ist geprägt von unserem einzigartigen Theaterraum und der unverkopften Art und Weise, Geschichten zu erzählen, um ein lebendiges und sinnlich-erlebbares Theater zu machen. Das ist die Essenz des Rottstr 5 Theaters - als Ort ein Hafen und als Bühne ein Zirkus.“
Alle Vorstellungen, wenn nicht anders angegeben, beginnen um 19.30 Uhr. Karten können per Email (), Telefon, SMS, WhatsApp, Telegram und Facebook-Nachricht oder ab 19 Uhr an der Abendkasse reserviert bzw. abgeholt werden. Die Eintrittspreise sind mit 14 / ermäßigt 7 Euro stabil geblieben. Weitere Informationen und auch Aufführungstermine finden sich auf der Homepage der Rottsträßler.
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- Samstag, 22. August 2020, um 19:30 Uhr
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- Sonntag, 23. August 2020, um 19:30 Uhr
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- Freitag, 28. August 2020, um 19:30 Uhr