
Er informierte sich über das Mobilitätsprojekt 'ways2work'
NRW-Verkehrsminister Krischer besucht Herne
Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer hat am Montag (18.8.2025) das Gewerbegebiet „Friedrich der Große“ besucht, um sich zusammen mit dem Herner Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda über den aktuellen Stand beim Mobilitätsprojekt „ways2work“ zu informieren.
Mobilitätsangebote für Berufspendler
Bei dem Landeswettbewerb, der im Rahmen des Programms „Mobil.NRW“ des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird, erproben Unternehmen, Kommunen und Wissenschaft gemeinsam neue Wege, um nachhaltige und attraktive Mobilitätsangebote für Berufspendler zu schaffen. Bei „ways2work“ befinden sich aktuell sieben Projekte in NRW in der Umsetzungsphase. Darunter das in Herne, das eine bessere Erreichbarkeit des Gewerbegebiets für Schichtarbeitende erreichen will.
Zehn Unternehmen, darunter Dachser, UPS und Phoenix Pharma, haben bereits 2023 einen „Letter of Intend“ (LoI) (Absichtserklärung, Anm. d. Red.) unterzeichnet und arbeiten seitdem aktiv an der Umsetzung des Projekts mit. Darüber hinaus hat sich die Firma Alfagomma bereiterklärt, einen Mitarbeiter als Betrieblichen Mobilitätsmanager für das Unternehmen durch die IHK fortbilden zu lassen.
Ziel von „ways2work“ ist es, die betriebliche Mobilität neu zu denken – weg vom individuellen Auto, hin zu klimafreundlichen und flexiblen Lösungen. In einem Feinkonzept wurden für „Friedrich der Große“ bereits 32 Maßnahmen und Handlungsansätze in vier Kategorien entwickelt.
Einige Maßnahmen wurden schon umgesetzt: So hat das Nahverkehrsunternehmen HCR seine Fahrten ins Gewerbegebiet verstärkt: Seit Februar dieses Jahres steuern von Montag bis Freitag 16 zusätzliche Fahrten der Linien 311 und 321 vom Herner Bahnhof aus das Areal am Rhein-Herne-Kanal an. In direkter Nähe des Geländes von UPS ist zudem die neue Haltestelle „Friedrich der Große Ost“ als künftige Start- und Endhaltestelle eingerichtet worden.
Weiterentwicklung der Mobilität im Gewerbegebiet „Friedrich der Große“
Ferner wurde bei der Stadtverwaltung Herne die Stelle eines Mobilitätskoordinators geschaffen, der sich um die Weiterentwicklung der Mobilität im Gewerbegebiet „Friedrich der Große“ kümmern wird. Diese Stelle wird voraussichtlich im September 2025 besetzt. Das Land NRW hat den Wettbewerb ways2work ausgerufen, damit durch die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Wirtschaft und Verkehrsunternehmen innovative Ideen für nachhaltige Mobilitätslösungen für Mitarbeiter, Kunden und Wirtschaftsverkehre entwickelt werden.
„Das hohe Engagement, das die ansässigen Unternehmen, die Stadtverwaltung und das Nahverkehrsunternehmen HCR in diesem Projekt zeigen, führt zur besseren Erreichbarkeit des Gewerbegebiets. Die Stadt Herne ist zu Recht von der Jury als eins von sieben Vorzeigeprojekten ausgewählt worden“, sagte Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).
Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda betonte: „Das Gewerbegebiet 'Friedrich der Große‘ steht sinnbildlich für den Wandel im Ruhrgebiet und in unserer Stadt. Vom ehemaligen Bergwerk zum pulsierenden Wirtschaftsstandort. Da ist es nur logisch, dass wir diesen Prozess durch eine Mobilitätswende vor Ort fortsetzen. Die Unternehmen und die Beschäftigten werden von den neuen Mobilitätslösungen profitieren.“
Chancen für Unternehmen
„Wir sehen Ways2Work nicht nur als Projekt zum Thema Klimaschutz, sondern sehen auch die Chancen für Unternehmen, damit im Bereich der Fachkräftegewinnung einen Schritt nach vorne zu machen. Eine gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes hilft den Bewerbern bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber“, sagt Dr. Dirk Drenk, Geschäftsführer der Herner Wirtschaftsförderung.
So sind neue Mobilstationen mit je einem stationären Leihfahrradmodul, E-Scooter-Stellplätzen, öffentlichen und überdachten Fahrradstellplätzen sowie buchbaren Fahrradboxen geplant. Deren Umsetzung ist für 2026 geplant. Im selben Jahr sollen zudem sechs Querungen im Gewerbegebiet ausgebaut werden mit dem besonderen Blick auf den Fuß- und Radverkehr. Geplant ist, das Gewerbegebiet über eine Fahrradtrasse an den Herner Bahnhof anzubinden. Dadurch soll die kombinierte Nutzung von ÖPNV und Fahrrad für den Weg zur Arbeit noch attraktiver werden.
Neues 'Pendlerportal'
Um den Kfz-Verkehr im Gewerbegebiet weiter zu reduzieren, plant die Stadt Herne mit dem „Pendlerportal“ zudem die Einführung einer digitalen Mitfahrplattform. Ziel ist es, den Beschäftigten die Bildung von Fahrgemeinschaften zu erleichtern und so einen Beitrag zu nachhaltiger Mobilität zu leisten. Partner des Landeswettbewerbs „ways2work“ sind das IHK- Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW der Industrie- und Handelskammern (IHK BEMO), das Zukunftsnetz Mobilität NRW sowie das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS). Betriebliches Mobilitätsmanagement ist ein wichtiger Schlüssel zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort NRW. „ways2work“ zeigt Unternehmen konkrete Möglichkeiten auf, wie die Mobilität im eigenen Betrieb, im Gewerbegebiet und perspektivisch in der gesamten Stadt verbessert werden kann.
„Zentraler Hebel ist dabei die Zusammenarbeit der relevanten Akteure. Für Betriebe sind die Kommunen wertvolle Ansprechpartner für die Erreichbarkeit ihrer Standorte“, so Nicola Henning, „ways2work“-Projektmanagerin bei IHK BEMO. Neben der Einstiegsberatung und Beschäftigtenbefragung sind an den ersten Standorten die Informations- und Vernetzungsangebote gestartet. Durch die aktive Mitarbeit der Betriebe entstehen an allen „ways2work“- Standorten individuelle Maßnahmenbündel.