
Verbindung der A43 auf die A42 nach Duisburg ist fertig
Neuer Tunnel Baukau im Kreuz Herne freigegeben
Was lange gebaut wird, wird auch irgendwann mal freigegeben: Der neue Tunnel Baukau im Kreuz Herne, der die A43 in Richtung Münster mit der A42 in Richtung Duisburg verbindet, wurde am Montagvormittag (18.8.2025) freigegeben. 2019 starteten hierfür die ersten Arbeiten. Nach einer kleinen Zeremonie samt Redebeiträgen fuhren um kurz vor 11 Uhr die ersten Autos und Lkw durch das 550 Meter lange Objekt, welches noch eine 187 Meter lange offene Einfahrt (Fachbegriff Trog) hat.
Weil Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) seine Teilnahme absagen musste, kam Prof. Gero Marzahn, Leiter des Referates StB 24 im zuständigen Berliner Ministerium, nach Herne. Schnieders Amtskollege in Düsseldorf, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), fand aber den Weg nach Baukau. Dafür kam er rund 20 Minuten zu spät zum Termin an. Ob er auf den umliegenden Autobahnen mit seinem Dienstwagen im Stau stand, ist nicht überliefert.
'Ein Zeichen für das Ruhrgebiet und NRW'
Letztendlich fanden sich zahlreiche Verantwortliche, Projektmitarbeiter, Vertreter aus der Politik und viele Medienvertreter ein, um den Startschuss des Tunnels zu feiern. Krischer betonte: „Das ist etwas Besonderes. Es ist ein Zeichen für das Ruhrgebiet und NRW, wenn man hier steht. Man sieht, der Bund engagiert sich.“
Der Tunnel stellt im äußerst komplexen Autobahnkreuz die nun sechste Ebene dar. Neben den Pkw und Lkw gibt es die Deutsche Bahn mit ihren Gleisen und Brücken, eine Hochspannungsleitung, die Cranger Straße und weitere Parameter zu beachten. „Das ist eine echte Herausforderung. Hier fließt viel Verkehr und wir haben beengte Verhältnisse“, stellt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn Westfalen, fest. Ihr liege vor allem die A43, eine wichtige Nord-Süd-Verbindung, am Herzen.
Eine Spur vorerst und Tempo 60
Im Tunnel fließt der Verkehr erstmal nur auf einer Spur - wenn die Arbeiten auf der A42 abgeschlossen sind, wird auch der zweite Fahrstreifen geöffnet. Aktuell gilt Tempo 60. Der Tunnel wurde größtenteils in der sogenannten „offenen Bauweise“ gebaut, bei der die Baustelle nach oben zunächst offen bleibt. Unter der Bahnstrecke musste allerdings mit einem „Rohrvortrieb“ gearbeitet werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Große Stahlrohre wurden eingeschoben und mit Beton verfüllt, die Erde darunter dann Stück für Stück entfernt. Die Arbeiten hierzu starteten im Herbst 2021 (halloherne berichtete). Im August 2022 wurde der Tunneldurchstich gefeiert, die andere Seite war erreicht (halloherne berichtete). Nach und nach folgten der Bau der Ein- sowie der Ausfahrt. Insgesamt mussten für den Bau etwa 125.000 Kubikmeter Erde bewegt und 27.000 Kubikmeter Beton eingebaut werden.
Tunnelpatin ist Bürgermeisterin Andrea Oehler
Bereits Ende 2021 wurde Bürgermeisterin Andrea Oehler (CDU) zur Tunnelpatin ernannt (halloherne berichtete). Als Patin war sie natürlich auch bei der Eröffnung vor Ort. „Darauf bin ich stolz. Das hier ist ein Meilenstein, der aus mehr als nur Beton und Technik besteht“, erklärte Oehler. „Hier entsteht ein wesentlich Fortschritt für Visionen und für die Zukunft.“
Ähnlich äußerte sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda: „Wenn alle Anwesenden strahlen, dann geschieht etwas Besonderes. Hier ist eine nagelneue Infrastruktur entstanden, die ein Gewinn für die Region ist.“
Zeitgleich zum Tunnel wurde die erste von vier neuen Brücken im Kreuz Herne für den Verkehr freigegeben. Dank einer innovativen Schnellbauweise konnte dieser Bau in Rekordzeit abgeschlossen werden: Die Arbeiten hatten im Mai 2025 begonnen.
