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Volker Bleck und Johannes Chudziak gratulieren einer Demenzbegleiterin.

17 interkulturelle Demenzbegleiterinnen zertifiziert

Was bleibt ist die Muttersprache

„Es geht nicht darum demente Menschen zu pflegen und Windeln zu wechseln - es geht darum, sich um sie zu kümmern. Zum Beispiel sitzen die Demenzbegleiter an einem Tisch mit den Erkrankten und spielen mit ihnen Mensch-ärgere-dich-nicht und der Demente hat seinen letzten Zug vergessen. In solch einer Situation muss man viel Geduld aufbringen", so Volker Bleck, Vorsitzender des Sozialausschusses der Stadt Herne. Bleck sprach am Donnerstag (5.7.2018) im Wanner Rathaus, bei der Übergabe der Zertifikate an 17 interkulturelle Demenzbegleiterinnen. Die Frauen haben an einem Kursus teilgenommen, der sie auf ihre Arbeit mit Dementen vorbereitet. Die Frauen kommen ursprünglich aus der Türkei, Polen, Griechenland und Syrien. „Herne ist eine Stadt, in der sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. Daher ist es sehr wichtig, dass wir Demenzbegleiter haben, die die Sprache der Migranten verstehen und aus dem gleichen Kulturkreis kommen. Was bei einem Dementen am längsten bleibt, ist die Muttersprache", darauf wies Sozialdezernent Johannes Chudziak hin.

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v.l. Volker Bleck (Sozialausschuss). Johannes Chudziak (Stadtrat), Ansgar Montag (Caritas).

Die Ausbildung der 17 Frauen wurde von der NRW.Bank mit 5.000 Euro unterstützt. Der Kursus ging von Februar bis Juli 2018. Die Theorie wurde in 60 Stunden unterrichtet, dazu kam ein 10-tägiges Praktikum und eine Angehörigen-Schulung. Das bedeutet, dass die Frauen auch im Umgang mit den Verwandten der Dementen geschult wurden, denn das ist der erste Kontakt, den die Begleiterinnen machen. Ansgar Montag, Geschäftsführer des Caritas-Verbandes Herne, freute sich über den Erfolg der 17 Frauen. „Es ist mittlerweile der dritte Kursus der zu Ende gegangen ist - aber der erste, bei dem alle Teilnehmer ihre Zertifizierung sofort erhalten haben."

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Silke Mattelé vom Bildungswerk bei der Zertifikat-Übergabe.

Der interkulturelle Demenzbegleiter-Kursus wird in Zusammenarbeit von Caritas, dem Bildungswerk der St. Elisabethgruppe und der Stadt Herne angeboten. „Viele der Teilnehmerinnen haben schon Stellenangebote bekommen, das freut mich sehr", so Silke Mattelé vom Bildungswerk. Mehr Informationen zum nächsten Kursus gibt es beim Bildungswerk unter Tel 02325/65222500

| Autor: Patrick Mammen
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