'Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen'
Vier Jahre Warsteiner Stuben
In den Warsteiner Stuben an der Bochumer Straße 23 wird es am Samstag, 19. Juli 2025, festlich. Wirtin Lesya Fullert lädt unter dem Motto „Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen“ zum vierjährigen Bestehen ihrer Gaststätte ein. Doch die erfahrene Gastronomin ist weit länger im Geschäft – über 20 Jahre prägen bereits ihren beruflichen Weg.
„Ich bin jetzt seit vier Jahren in der Herner City – aber insgesamt schon zwei Jahrzehnte mit Herz und Seele Wirtin“, erzählt Lesya Fullert. Ihre vorherige Kneipe befand sich in Wanne-Eickel. Nach der schwierigen Corona-Zeit wurde ihr dort der langjährige Pachtvertrag gekündigt – ausgerechnet in dem Moment, als der Neustart anlief. „Aus der Warsteiner Stuben wurde das Café 22 – eine Anlaufstelle für Suchtkranke. Und so musste ich plötzlich nach einem neuen Ort suchen.“
Zwei Läden gleichzeitig: Eine harte Zeit
Zur gleichen Zeit ergab sich in Herne eine unerwartete Gelegenheit: Eine Gaststätte war gerade auf der Suche nach einem neuen Pächter – Lesya Fullert konnte sofort übernehmen. „Das hieß aber auch: Ich hatte plötzlich zwei Läden gleichzeitig. Eine harte Zeit.“ Als der Pachtvertrag in Wanne auslief, konzentrierte sie sich ganz auf die Warsteiner Stuben – ein Schritt, den sie bis heute nicht bereut. „Ich bin hier schnell angekommen. Viele Stammgäste sind mitgekommen, andere kamen neu dazu.“
In Herne konnte sie ihr Konzept erweitern: „Im Saal haben wir den Dartsport ausgebaut. Seit dem ersten Tag spielt hier das Team Desperados – dieses Jahr wurden sie zum zweiten Mal zur Mannschaft des Jahres gewählt.“
Doch der Alltag als Kneipenwirtin bleibt herausfordernd. „Ich kämpfe dafür, dass es Orte wie diesen noch lange gibt. Die Betriebskosten und Brauereipreise steigen seit Jahren, und Herne ist bei der Vergnügungssteuer leider Spitzenreiter“, erzählt Fullert.
Hohe Kosten für Sky und DAZN
Auch der Betrieb als Sportsbar sei teuer geworden: „Für Sky und DAZN zahle ich heute so viel, wie früher für Pacht und Strom. Umso mehr freut sie sich auf das kommende Wochenende – auf gute Gespräche, kühle Getränke und den Zusammenhalt, den sie in ihrer Kneipe so schätzt. „Wir feiern das Leben – und die kleinen Erfolge, die es lebenswert machen.“
