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Bei der letzten Codierungsaktion am Haus der Natur (v.l.): Der Herner ADFC-Vorsitzende Christian Ehrecke, Klaus Korn, Franz Armbruster und Volker Bregulla.

ADFC Herne lädt zum Stammtisch und zur Codierung

Noch viel Arbeit für eine fahrradfreundliche Stadt

An jedem vierten Dienstag im Monat, so auch am 26. August 2025, lädt der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Herne um 18 Uhr zum Stammtisch in die Gaststätte „Zille“ im Kulturzentrum am Willi-Pohlmann-Platz ein (halloherne berichtete). Neben dem ungezwungenen geselligen Beisammensein, der Club hat derzeit 376 Mitglieder in unserer Stadt, und organisatorischen Angelegenheiten etwa zu den vier letzten Touren in diesem Jahr, wird es im Vorfeld der Kommunalwahlen sicherlich auch um die Zukunft Hernes als „fahrradfreundliche Stadt“ gehen.

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Seit der Gründung im November 1994 sind Verkehrspolitik und Radtouren die zentralen Aktivitäten des ADFC in Herne entsprechend den Wünschen der Menschen nach einer lebenswerten Stadt. Da für die notwendige Verkehrswende seitens der Stadtplaner und der politisch Verantwortlichen ein Umdenken erfolgen muss, hat der Fahrrad-Club in seiner Initiative „Offensive für den Radverkehr“ dreizehn Forderungen entwickelt zu gut ausgebauten, sicheren und komfortablen Fahrradwegen. Denn nur so werden mehr Menschen das Rad nutzen.

Enges Radwege-Netz

Zur Codierung ist nicht nur das eigene Fahrrad und ein Identitätsnachweis (Personalausweis oder Reisepass) mitzubringen, sondern auch ein Eigentumsnachweis (Kaufvertrag, Rechnung, Quittung) für das Fahrrad. Ein Kassenbon alleine reicht hierfür nicht aus. Volker Bregulla kann so am Computer den Fahrradpass erstellen und ausdrucken.

So lautet die Kernforderung: „Ein enges Netz von Radwegen auf allen größeren Straßen mit fahrradfreundlichen Kreuzungen und Radstraßen, so dass Menschen jeden Alters jeden Stadtteil direkt und sicher mit dem Rad erreichen können.“ Die jahrelange Diskussion etwa um Radstreifen an der Bochumer Straße zeigt, wie dick die Bretter bei Kommunalpolitikern sind. Und aktuell wirbt eine Partei auf Plakaten mit der Forderung, dass Verkehrspolitik nicht nur die Interessen der Fahrradfahrer berücksichtigen dürfe.

Herne ist zwar als „fahrradfreundlich“ anerkannt, ein Prädikat, das jeweils für sieben Jahre vergeben wird unter Mitwirkung des heimischen ADFC und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS). Zu deren Zielsetzung gehört u. a. ein Radverkehrsanteil von 25 Prozent bis 2030 – für Herne mit deutlich unter zehn Prozent eine utopische Zahl. Zumal sich in den letzten Jahren zu wenig getan hat, so der Vorsitzende Christian Ehrecke. Obwohl mit dem 70-jährigen Ulrich Syberg sogar ein früherer ADFC-Bundesvorsitzender (von 2010 bis 2021) dem Stadtrat angehört.

Noch vier Touren

Klaus Korn (l.) gibt den ihm von Franz Armbruster genannten Code in ein Nadelprägegerät ein. Das lässt sich flexibel am Rahmen ansetzen und eignet sich auch für (Elektro-) Fahrräder mit besonderen Rahmenformen.

„Wir konnten leider nichts finden“ heißt es auf der Webseite des ADFC Herne bezüglich der stets sonntäglichen Radtouren. halloherne weiß Rat: Es gibt in 2025 noch vier Touren in allen drei Kategorien von „leichte Tour, auch für Einsteiger und ungeübte Radler geeignet“ (am 21. September nach Schmücker und zum Hof Bottrop) über „mittelschwere Tour, für Alltagsradler mit einigen anstrengenden Passagen“ (am 5. Oktober zum Skulpturenpark Witten-Bommern sowie am 19. Oktober zum Pfingstsee Kirchhellen) bis hin zu „schwere Tour, für geübte Tourenfahrer“ (am 7. September als 80-km-Rundreise durch das Ruhrgebiet).

Gestartet wird zumeist um 10 Uhr am Haus der Natur an der Vinckestraße 91, nur bei der Abschlusstour am 19. Oktober 2025 ist der Treffpunkt die Realschule an der Burg, Burgstraße 71. Für ADFC-Mitglieder ist die Teilnahme kostenlos, Nicht-Mitglieder zahlen drei Euro. Obligatorisch ist eine Anmeldung auf der Homepage unter adfc-herne.de.

Fahrradcodierung

Die fünfte und letzte Fahrradcodierung dieses Jahres findet im Rahmen der Herner Mobilitätswoche am Sonntag, 21. September 2025, statt. Wahrscheinlich erneut zwischen 11 und 17 Uhr, der Ort ist allerdings noch nicht bekannt. Sie kostet für Mitglieder zehn und für Nicht-Mitglieder 15 Euro. Auch hierfür ist eine Anmeldung über die Homepage erforderlich.

Klaus Korn überträgt den Code mit einer Schlagnadel auf den Rahmen des Fahrrades. Dabei setzen sich die Ziffern und Buchstaben des Codes aus Punkten zusammen. Ein Aufkleber schützt die codierte Stelle vor Korrosion.

Der Code wird am Rahmen des Fahrrads eingraviert, eingeprägt oder aufgeklebt. Der Code besteht aus einer Ziffern- und Buchstabenkombination, die von der Polizei Bergisch-Gladbach in den 1990er-Jahren entwickelt und von der Polizei Friedberg in Hessen verfeinert wurde.

Der Code ist die „Eigentümer-Identifizierungs-Nummer“ (EIN-Code). Die Nummer setzt sich zusammen aus dem Autokennzeichen sowie der Gemeinde- und Straßenkennzahl des Wohnortes und wird ergänzt durch die Hausnummer und die Anfangsbuchstaben der Eigentümer. Über diesen Code kann die örtliche Polizei schnell mutmaßliche Eigentümer identifizieren und informieren.

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Der Code beginnt mit dem Kfz-Kennzeichen, daher ist die örtliche Polizei eine mögliche Anlaufstelle. Im bundesweit einheitlichen Fahrradpass, der vor Ort bei der Codierung erstellt wird, können Rahmennummer, Codierungscode und besondere Merkmale sowie Fotos hinterlegt werden. Der Pass hilft, Fahrräder eindeutig zu identifizieren und ist praktisch bei Diebstahlsanzeigen und für die Versicherung.

Die Codier-Maschine in Aktion.
September
21
Sonntag
Sonntag, 21. September 2025, um 11 Uhr
Samstag, 23. August 2025 | Autor: Pitt Herrmann