
Feuerwehr erhält fünf neue Fahrzeuge
Verstärkung auf vier Rädern
Blaulichtalarm auf dem Friedrich-Ebert-Platz! Manch ein Passant fragte sich am Mittwoch (22.2.2023), was denn hier los wäre. Insgesamt vier auffällige rote Feuerwehrfahrzeuge und ein Anhänger standen vor dem Herner Rathaus und hatten das Blaulicht eingeschaltet. Aber schnell wurde Entwarnung gegeben: Es war nur ein Pressetermin. Die Fahrzeuge sind nämlich ganz neu und wurden offiziell vorgestellt.
Im Detail sind das: Zwei Fahrzeuge mit Drehleitern, die bis zu 30 Meter hoch ausgefahren werden können sowie eine sogenannte Netzersatzanlage (NEA), also ein Stromgenerator als Anhänger.

Außerdem ein Gerätewagen inklusive „Tankstelle“ für andere Fahrzeuge bei längeren Einsätzen und ein Fahrzeug für den Katastrophenschutz. Letzteres wurde vom Land NRW angeschafft, die anderen gehören der Stadt. Insgesamt haben die neuen fahrbaren Untersätze rund zwei Millionen Euro gekostet und sind auf dem neusten Stand der Technik.
Größerer Rettungskorb für mehr Personen
Sebastian Datema, Abteilungsleiter Technik und stellvertretende Leiter der Feuerwehr, stellte alle Exemplare genauer vor. Dazu gehört beispielsweise der vollautomatische Betrieb der Drehleitern, die nun auch einen größeren Rettungskorb haben. Dieser ist für maximal vier Personen ausgelegt, ein Computer gleicht elektronisch die Schwingungen im Betrieb aus und steuert hydraulisch dagegen. Auch ein Wasserwerferbetrieb ist möglich.
Der Gerätewagen hat zum Beispiel als weitere Ausstattung eine eingebaute 230 Volt Stromversorgungsanlage und gilt als Zugfahrzeug für den „Stromanhänger“. Ebenso kann er als Schlauchwagen fungieren, also beim Verlegen von bereits aneinander gekuppelten Feuerwehrschläuchen, helfen. Die NEA hat Flutlichtscheinwerfer und kann somit für ordentlich Licht im Dunkeln sorgen.
Für besondere Einsätze geeignet
Der Wagen für den Katastrophenschutz ist die „Allzweckwaffe“. Neben der üblichen Feuerlöschpumpe sind hier auch Atemschutzgeräte, ein Lichtmast samt Stromerzeuger und ein langer „B-Schlauch“ vorhanden. Er ist für Großeinsätze wie größere Brände, Unwetter, Hochwasser und ABC-Einsätzen gedacht.

Da diese Katastropheneinsätze häufiger wieder Thema geworden sind, freut sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda über die Verstärkung auf vier Rädern: „Herne tut viel dafür, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen. Da die Feuerwehr aber in erster Linie für den Brandschutz zuständig ist, sind moderne Ausrüstung und Fahrzeuge sehr wichtig.“
Attraktivität für Bewerber wird erhöht
Dem schloss sich Feuerwehr-Dezernent Dr. Frank Burbulla an. „Die Sicherheit ist das Wichtigste, dazu gehören die Technik und die Fahrzeuge, all das muss funktionieren. Zudem sind solche Neuanschaffungen auch wichtig für die Attraktivität, um neues Personal zu bekommen“, sagt Burbulla.
Der Chef der Herner Feuerwehr, Marco Diesing, fügt an: „Mit den neuen Fahrzeugen bringen wir die Feuerwehr in die nächste Dekade. Wir können nun schneller und besser agieren.“
Die Fahrzeuge werden auf die beiden Wachen aufgeteilt, die „alten“ Drehleitern bekommt die Freiwillige Feuerwehr. „Damit alle Kollegen mit der neuen Technik umgehen können, werden sie geschult“, ergänzt Sebastian Datema, bevor er noch zu einer Drehleiter-Fahrt in rund 30 Metern Höhe einlädt.
