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Begeistert an der Seite Anna Drexlers in „Miranda July’s Der letzte fiese Typ“ derzeit am Schauspielhaus Bochum: die Hernerin Maja Beckmann.

Maja Beckmann im Schauspielhaus und 'Tatort'

Umjubelte Rückkehr auf die Bühne

Maja Beckmann, gebürtige Hernerin des Jahres 1977, begann ihre Bühnen-Karriere einst als Elevin am Schauspielhaus Bochum, bevor die Trägerin des Bochumer Theaterpreises 2010 ans Staatstheater Stuttgart, an die Münchner Kammerspiele und ans Schauspielhaus Zürich wechselte. Nun ist sie mit der Adaption des Romans „Der erste fiese Typ“ von Miranda July (halloherne berichtete) wieder auf den Brettern an der Königsallee zu erleben – an der Seite Anna Drexlers einhellig gefeiert vom Publikum.

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Die Inszenierung Christopher Rüpings steht diese Spielzeit noch dreimal auf dem Programm am 4., 15. und 16. Juni 2023 (17 Uhr und zwei Mal 19:30 Uhr), wird aber in die kommende Saison übernommen. In der der mehrfach ausgezeichnete und mit seiner Bochumer Produktion „Das neue Leben“ zum Berliner Theatertreffen eingeladene Regisseur im März 2024 eine weitere Arbeit herausbringen wird. Da Rüping gern im vertrauten Team arbeitet, dürfen wir uns vielleicht auf eine weitere Inszenierung mit dem Bochumer Publikumsliebling Maja Beckmann freuen.

Beckmann im 'Tatort'

Das Szenenfoto stammt übrigens auch von einem gebürtigen Herner: Jörg Brüggemann gehört zu den Protagonisten der renommierten Berliner Bildagentur Ostkreuz. Maja Beckmann ist nun in einer ihrer zahlreichen Filmrollen im „Dritten“ des Südwestrundfunks auf dem Bildschirm (und in der ARD-Mediathek) zu sehen, dem Tatort „Du allein“: Spaziergänger, Liebespärchen, Jogger beleben bei schönem Wetter das Stuttgarter Neckarufer. Das der Zuschauer aus dem Blickwinkel eines Snipers betrachtet – durch das Fadenkreuz des Zielfernrohrs seines Gewehrs, einer, wie sich später herausstellt, wieder brauchbar gemachten Dekowaffe spanischer Herkunft.

„Müssen wir das ernst nehmen?“ fragt Kriminalhauptkommissar Sebastian Bootz (Felix Klare) in die morgendliche Runde. Denn nur eine „1“ steht auf einem DIN-A-4-Bogen, der in einem Umschlag steckte, adressiert an „Die Ermittler im heutigen Mordfall“. Besser ist es, denn noch am selben Vormittag wird die Journalistin Elisabeth Vogel (Anna Olivia Bergmann) aus 200 Meter Entfernung vor ihrem Haus erschossen - auf offener Straße.

Der Täter hat zum zweiten Mal zugeschlagen und einen Jogger erschossen. Thorsten Lannert (Richy Müller) und Andrea Botros (Isabel Schosnig) vom LKA prüfen, wo der Standort des Schützen war.

Für Bootz und seinen Kollegen Thorsten Lannert (Richy Müller) steht fest, dass es sich um einen professionellen Täter handeln muss, denn der tödliche Schuss wurde aus über 200 Metern Entfernung abgegeben. Und auf der Patronenhülse ist die Zahl „1“ eingraviert. Das lässt auch die Staatsanwältin Emilia Álvarez (Carolina Vera-Squella) auf eine geplante Serie schließen, weshalb die nervöse Staatssekretärin im baden-württembergischen Innenministerium (Marietta Meguid) strikte Geheimhaltung anordnet, mit Dr. Andrea Botros (Isabel Schosnig) eine Spezialistin vom Landeskriminalamt hinzuzieht und ansonsten die Devise ausgibt: „Wir lassen uns nicht erpressen.“ Denn wenig später steht die Forderung des Erpressers im Raum: 3 Millionen Euro.

Die Übergabe scheitert

Die Übergabe des naturgemäß markierten Geldes in einer U-Bahn-Station scheitert trotz großem Aufgebot des nur MEK genannten Mobilen Einsatzkommandos des Bundeskriminalamtes. Und schon trudelt ein zweiter Brief im Präsidium ein: „2!“. Kaum hat Bootz seine Frau Julia (Maja Schöne) darum gebeten, sich und die Kinder bei seinen Eltern außerhalb Stuttgarts in Sicherheit zu bringen, finden Jogger in den Weinbergen hoch über dem Neckar mit dem BWL-Studenten Bernhard Kostas einen zweiten Toten. Und die Polizei neben einer Patronenhülse mit der Zahl „2“ auch Spuren von rotem Nagellack: Sollte es sich um eine weibliche Täterin handeln?

Erst als Bootz die These aufstellt, die Lösegeldforderung sei nur ein Ablenkungsmanöver, man müsse sich vielmehr auf Gemeinsamkeiten der beiden Opfer konzentrieren, kommen die Ermittler einen entscheidenden Schritt weiter: Elisabeth Vogel und Bernhard Kostas hatten drei Jahre zuvor am späten Abend in einer Bankfiliale Geld abgehoben und wie auch mit Bettina Krause (Lisa Charlotte Friederich) und Peter Jentsch (Karl Markovics) zwei zweitere Kunden einen dort am Boden liegenden Mann mit Bierflasche ignoriert, den sie für einen betrunkenen Penner gehalten hatten.

Joachim Beck (Folkert Düker) aber, ein junger Handwerksmeister mit Feierabend-Bier in der Hand, hatte einen Herzinfarkt erlitten und wäre bei sofort alarmierter Hilfe noch zu retten gewesen. Seine Witwe Stefanie Beck (Maja Beckmann) verfügte damals nicht über die finanziellen Mittel, um Berufung einzulegen: die Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren gegen das Quartett wegen unterlassener Hilfeleistung eingestellt. Stefanie Beck aber ist nicht der todbringende Racheengel, gibt nach langem Zögern dann aber doch den Namen ihrer einstigen Freundin bekannt, einer Jugendliebe ihres Gatten: Tamara Stuber (Katja Bürkle).

Viertes Opfer wird getötet

Trotz Vorwarnung der Polizei, Emilia Álvarez hat inzwischen die längst ins Archiv verbannten Akten der damaligen Staatsanwaltschaft besorgen können, gelingt es Tamara Stuber, mit der Joachim Beck ein neues Leben beginnen wollte, auch das vierte Opfer zu töten – die junge Mutter Bettina Krause vor den Augen ihres kleinen Kindes. Bleibt die vierte damals in der Bankfiliale anwesende Person: der Tabakhändler Peter Jentsch. Doch bei ihm hatte Stammkundin Tamara Stuber Skrupel, war er doch der Einzige, der damals den Vorfall bedauerte und sich zu seiner Untätigkeit bekannte.

Thorsten Lannert hat einen Einfall, um die Täterin zu ködern: Die Polizei inszeniert das Begräbnis des Trafikanten, der offiziell Selbstmord begangen haben soll. Aber Stefanie Beck informiert ihre einstige Rivalin über das Manöver: „Ziehs durch – auch für mich!“ Als Tamara Stuber in die Wohnung von Peter Jentsch einbricht, wird sie vom MEK überwältigt…

Kommissare behalten Zuversicht

Die Stuttgarter Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz werden in ihrem 25. Fall von Autor Wolfgang Stauch und Regisseurin Friederike Jehn unter hohen Druck gesetzt, denn der Täter scheint seine Opfer völlig willkürlich auszusuchen und Eskalation ist jederzeit möglich. Und doch behalten die Kommissare die Zuversicht, hinter den anscheinend zusammenhanglosen Morden ein Muster und ein Motiv finden zu können.

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Im „Tatort: Du allein“ von Wolfgang Stauch (Buch) und Friederike Jehn (Regie) verkörpert Maja Beckmann mit der Witwe Stefanie Beck nur eine kleine, aber höchst zwielichtige Rolle: Hat sie ihren Verrat der Fake-Beerdigung mit der Polizei abgesprochen oder meinte sie es ernst der Aufforderung an Tamara Stuber, ihren Rachefeldzug zu vollenden? Die neunzigminütige Produktion des Südwestrundfunks, erstausgestrahlt am 24. Mai 2020 in der ARD, ist am Mittwoch, 7. Juni 2023, um 20:15 Uhr im Dritten Programm des SWR zu sehen.

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  • Mittwoch, 7. Juni 2023, um 20:15 Uhr
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  • Sonntag, 4. Juni 2023, um 17 Uhr
  • Donnerstag, 15. Juni 2023, um 19:30 Uhr
  • Freitag, 16. Juni 2023, um 19:30 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann