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Daniela Schwarz aus dem Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe Wanne-Eickel eG (WSW).

Mitglieder können über einmalige Sonderausschüttung entscheiden

Überraschung anlässlich des 75-jährigen WSW-Jubiläums

Es gibt Jubiläen, die erst auf den zweiten Blick ihre Besonderheit erlangen. Bei der Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe Wanne-Eickel eG (WSW) ist dies der Fall. Im Februar 2024 feierte die WSW ihr 75-jähriges Bestehen. Dies ist nicht nur ein stolzes Alter für eine (Wohnungsbau-)Genossenschaft, die WSW ist damit älter als die Bundesrepublik Deutschland.

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Mit Blick auf den 16. Februar 1949 lasse sich heute wohl nur erahnen, wie es den Menschen in Herne und Wanne-Eickel zu jener Zeit erging. Die Wunden, die der Zweite Weltkrieg in der Region hinterlassen hatte, waren noch frisch und die damit einhergegangene Zerstörung an jeder Ecke sichtbar. Das Ruhrgebiet, als Herzkammer der Rüstungsindustrie, wurde in den letzten Wochen des Krieges zum Schauplatz für die mitunter erbittertsten und zerstörerischsten Kämpfe. Die Flächenbombardements der Alliierten hatten Teile des Ruhrgebietes nahezu völlig zerstört und die dort wohnenden Menschen verängstigt, perspektivlos und für viele auch wohnungslos zurückgelassen. In solchen dunklen Zeiten waren es Menschen wie Karl Rösner, die das Licht wieder zu den Menschen brachten. Rösner rief am 16. Februar 1949 zur Gründungsversammlung der heutigen WSW in das Lokal Fischer (Richard-Wagner-Straße / Ecke Hochstraße). An diesem Tag wählten 46 Personen den Oberstadtdirektor a. D. Wilhelm Jacobi zum ersten Vorstandsvorsitzenden der Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Selbsthilfe eG mbH. Damit ist die WSW sogar drei Monate älter als die am 23. Mai 1949 in Bonn mit der Unterzeichnung des Grundgesetzes gegründete Bundesrepublik Deutschland.

'Guter und bezahlbarer Wohnraum'

Das Ziel der neugegründeten Wohnungsgenossenschaft war klar definiert: den Wiederaufbau Wanne- Eickels schnell mit neuem gutem und bezahlbarem Wohnraum voranzutreiben. Die ersten Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten: Bereits Anfang 1950 konnte das Eickeler Volkshaus sowie die ersten Doppelhäuser „Am Schmiedesbach“ errichtet werden. Seit dem hat sich die WSW mit ihren 798 Wohnungen zu einer festen Größe auf dem Herner Wohnungsmarkt weiterentwickelt. Geblieben ist die Herausforderung, breite Schichten der Bevölkerung mit adäquaten und preisgünstigen Wohnraum zu versorgen. „Damals wie auch heute befinden wir uns in einer Situation, in der große Teile der Gesellschaft verunsichert sind. Die vergangenen Jahre haben uns allen vor Augen geführt, wie schnelllebig unsere Welt ist und wie schlagartig sich Dinge verändern können“, so Daniela Schwarz aus dem Vorstand der WSW.

Aus diesem Grund möchten die Verantwortlichen der WSW ihren aktuell 919 Mitgliedern eine Freude machen. Anlässlich des Firmenjubiläums haben sich Vorstand und Aufsichtsrat für eine Sonderausschüttung in Höhe von 75,00 Euro je Mitglied ausgesprochen. Die entsprechende Auszahlung muss durch die Mitgliederversammlung der WSW im Sommer abschließend beschlossen werden: „Die Mitgliederversammlung ist unser wichtigstes Organ. Hier entscheiden alle Mitglieder demokratisch über die Richtung und Entwicklung der Genossenschaft. Die Zustimmung zu einer nicht alltäglichen Sonderausschüttung in dieser Höhe muss final durch die Mitglieder erfolgen“, so Schwarz und ergänzt: „Es würde mich aber wundern, wenn sich die Mitglieder gegen dieses finanzielle Bonbon aussprechen würden“

| Quelle: Jesper Dahl-Jörgensen
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