
Verschiedene Übungseinsätze über 24 Stunden
THW führt Großübung durch
Das Technische Hilfswerk (THW) Herne absolvierte von Freitag (18.8.2023) bis Samstag (19.8.2023) eine Großübung über 24 Stunden mit dem Titel Sonnenstrum. Insgesamt 42 Einsatzkräfte arbeiteten sieben fiktive Einsätze - von Personenrettung bis technischer Hilfeleistung - auf dem Stadtgebiet ab.
Szenario: Feuerwehren nicht verfügbar

Thomas Loscher, Leiter Leitungs- und Koordinationsstab (LUK), erläuterte gegenüber halloherne die Grundlage für die Übung: „Die Berufsfeuerwehr Herne ist bei einem überörtlichen Großbrand in Bochum gebunden. Die Freiwillige Feuerwehr stellt den Grundschutz in der Stadt, muss dann aber auch parallel zu einem Großbrand nach Brilon ausrücken. Somit müssen wir die Bereitschaft für die technischen Hilfeleistungen stellen.“
Bereitschaft auf dem THW-Gelände

Das THW richtete sich für die Dauer der 24-stündigen Bereitschaft auf dem Gelände an der Hunbergstraße ein. Die Helfer räumten das Material und die Fahrzeuge aus den Hallen, um dort die Zelte für die Nacht aufzubauen. „In den Zelten ist es deutlich ruhiger, als nur in der leeren Halle zu schlafen“, so Andreas Dauber, Ortsbeauftragter des THW Herne. Die Büroräume der Unterkunft dienten ebenfalls als Schlafräume sowie als Raum für den Leitungs- und Koordinationsstab.
Der Bereitschaftsdienst begann um 19 Uhr. Nachdem alles eingerichtet war, ging auch schon der Alarm für den ersten Einsatz ein, und die ersten Einsatzkräfte rückten aus. Dies wiederholte sich bis in den frühen Morgenstunden. „Aber in der Zeit von 4 Uhr bis 7 Uhr hatten wir Ruhe für alle geplant. Jedoch waren die ersten Helfer um 6 Uhr schon wieder fit, und unterhielten uns mit fröhlicher Morgenmusik“, sagte Daubner und lachte.
Sieben Übungs-Einsätze

Auf dem Übungsprogramm standen insgesamt sieben Einsätze, darunter die Suche einer vermissten Person in einem verrauchten Keller unter Atemschutz oder die Rettung eines Verletzten aus einem nicht erreichbaren Bereich. Letzterer fiktiver Einsatz fand auf dem Gelände der Firma Dachser statt. Bei einem Arbeitsunfall im Bereich des Kühlhauses wurde das Treppenhaus beschädigt. Lediglich eine Luke in rund zehn Metern war der einzige Zugang. Die Helfer betreuten den unterkühlten und unter Schock stehenden Mitarbeiter und bauten für die Rettung des Patienten über eine Seilwinde ein Gerüst auf.
In einem weiteren Übungsfall wurde ein eigener Notfall geprobt: Auf der Fahrt zu einem Unglücksort stellte ein THW-Fahrzeug den Dienst ein und musste abgeschleppt werden. Die Herausforderung: Bei dem betroffenen Fahrzeug handelte es sich um einen Lkw, welcher auf den Abschlepphänger gezogen werden musste.
Eigener Logistikbereich

Die Übung mit dem defekten Fahrzeug endete jetzt nicht mit dem Abtransport. Die weitere Aufgabe war, den Lkw wieder fit zu machen, da dieser ja wieder benötigt wurde. Das THW Herne unterhält für solche Fälle einen eigenen mobilen Logistikbereich - dessen Aufbau und Einrichtung ebenfalls geübt wurde - mit großen Werkstatt-Containern, technisches Material und ein Gefahrstofflager für zum Beispiel Benzin und Diesel. Das defekte Fahrzeug wurde - natürlich rein fiktiv - von den Helfern repariert und konnte auf eigener Achse zurückfahren.
Ebenfalls zu dem Bereich Logistik gehört ein eigenes Fahrzeug für die Verpflegung der Helfer. Der Lkw kam aus den Beständen der Bundespolizei und kann bis zu 500 Personen versorgen. An Bord ist alles, was dafür benötigt wird: Kühlschrank, Kochplatte und verschiedene Brat- und Kochgeräte.
Einsatzende
Apropos Essen: Das gemeinsame Essen soll das Einsatzende bedeuten. „Wir planen, bis 19 Uhr mit allen Übungen abgeschlossen und alles an Material wieder einsatzbereit zurückgeräumt zu haben“, so Daubner. „Und dann machen wir den Grill an.“ Wie sich das nach Übungen so gehört.
