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Schulen, Schulaufsicht und Schulverwaltung informieren über den Umgang mit der Corona-Pandemie.

Wie sich Herner Schulen auf den Beginn des Schuljahres vorbereiten

Start ins neue Schuljahr

Ab Mittwoch, 12. August 2020, startet das neue Schuljahr, corona-bedingt mit einigen Einschränkungen. Stadtrat Karlheinz Friedrichs, Andreas Merkendorf, Leiter des Fachbereichs Schule und Weiterbildung, Andrea Christoph-Martini und Dieter Leiendecker vom Schulamt sowie Vertreter aller Schulformen, informierten bei einem Pressegespräch am Dienstag (11.8.2020) über die wichtigsten Meldungen rund um den Beginn des neuen Schuljahres.

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„Alle Lehrkräfte und Beschäftigte in Schulen haben wirklich einen super Job gemacht. Das hätte ich mir vom Schulministerium auch gewünscht", sagte Karlheinz Friedrichs, der die kommissarische Schulamtsleitung übernommen hat, und spielte dabei auf die vielfach kritisierte Informationspolitik des Schulministeriums an.

Der kommissarische Schulamtsleiter Karlheinz Friedrichs.

„Die Infos aus dem Schulministerium erreichen uns wirklich immer sehr spät", ergänzte Andreas Merkendorf, Leiter des Fachbereichs Schule und Weiterbildung. Dennoch habe man sich, den Möglichkeiten entsprechend, gut auf den Schulstart vorbereiten können, da sind sich alle Verantwortlichen einig.

So wurden unter anderem für die unterschiedlichen Gebäude neben den Abstands-und Hygienekonzepten, auch Belüftung-Konzepte festgelegt. Ebenso sei auch mit dem Ratsbeschluss von 500.000 Euro für die Digitalisierung einiges in Gang gebracht worden.

Zudem werde es eine Maskenpflicht für die Schüler geben. „Wir haben uns in den Grundschulen so verständigt, dass die Kinder die Masken am Platz und während des Unterrichts nicht tragen müssen", so Andrea Christoph-Martini, die als Vertreterin der Grundschulen sprach.

Andrea Christoph-Martini

Es werde sich bemüht, dass die Kinder möglichst viel in der Schule lernen. Denn das Lernen auf Distanz habe sich als durchaus schwierig herausgestellt. Besonders Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen wären schwieriger zu erreichen gewesen. „Bei den Kindern, die wir nicht erreichen konnten, ist der Schulsozialarbeiter vorbeigefahren, um nach dem Rechten zu sehen", so Christoph-Martini weiter.

Schub in der Digitalisierung

Insgesamt werde es nun mehr Angebote zu Seminaren im digitalen Bereich geben. „Es gab einen Schub in Sachen Digitalisierung", findet auch Nicole Nowak, die die Gymnasien vertrat. Ebenso sei der Anteil von Risikopatienten in ihrer Schule, dem Haranni-Gymnasium deutlich zurückgegangen.

Die permanente Maskenpflicht bereite ihr aber „Bauchschmerzen": „Was das mit den Schülern macht, wissen wir nicht. Ich denke dabei besonders auch an die Jahrgänge fünf und sechs". Obwohl es neben dem normalen Stundenplan auch einen Stundenplan für digitales Lernen gebe, läge das Augenmerk aber ganz deutlich auf dem Lernen in der Schule.

„Auch an den Gesamtschulen", so die Leiterin der Gesamtschule Mont-Cenis, Sylke Reimann-Perez, „steht das Lernen im Präsenzunterricht im Fokus. Ebenso werden wir das Klassenraumprinzip anwenden und den Schülern Plätze zugewiesen."

Stefan Lindemann, Vertreter der Realschulen, setzt neben den Abstands-und Hygieneregelungen auch auf flexiblere Anfangszeiten: „Die Realschule Crange hat beispielsweise gestaffelte Anfangszeiten und meine eigene Schule, die Realschule an der Burg, öffnet bereits um 7:30 Uhr."

Der Start in das neue Schuljahr steht bevor.

Dieter Leiendecker, der die Haupt-und Förderschulen vertrat und Ralf Sagorny, der für die Berufsschulen vor Ort war, kritisierten, dass die Förderschulen und auch die Berufsschulen teilweise von der Landesregierung vergessen worden seien. Darüber hinaus mahnte Leiendecker: „Die Ernsthaftigkeit bei den Corona-Regelungen muss gewahrt bleiben. Wir haben als Lehrer auch eine Vorbildfunktion." Außerdem wies er daraufhin, dass einige Schüler mit Migrationshintergrund in ihren Heimatländern in den Sommerferien Urlaub gemacht haben könnten und sich vielleicht nicht alle haben testen lassen.

Corona-Tests für Beschäftigte

Seit Anfang August 2020 haben die Beschäftigten in Schulen die Möglichkeit, sich in einem vierzehntägigen Rhythmus freiwillig auf das Corona-Virus testen zu lassen (halloherne berichtete). In Herne beginne die Testung in dieser Woche. Andreas Merkendorf erklärte: „Die Kommunen dürfen solche Tests nicht anbieten, die Hoheit obliegt der Kassenärztlichen Vereinigung. Aber wir gehen davon aus, dass die Kapazitäten der Hausärzte ausreichen, um die Tests durchzuführen."

Nicole Nowak weiß von Kollegen die sich testen lassen möchten und wird an ihrer Schule die nötigen Papiere zur Vorlage beim Hausarzt ausfüllen. So setze man im Fall eines Corona-Falls an einer Schule auf eine gute Nachverfolgung der Infektionskette, um so hoffentlich Schulschließungen vermeiden zu können. „Wir werden das immer von Fall zu Fall betrachten," so Merkendorf.

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Dennoch freuen sich alle Vertreter der Schulformen in Herne auf den Wiederbeginn des Unterrichts. Da es sei das Wichtigste sei, die Kinder bestmöglich zu unterrichten und das sei gerade im Präsenzunterricht möglich.

| Autor: Julia Blesgen