Wissenschaftliche Aufarbeitung der Lebensschicksale
Stadtverordnete in der Zeit des Nationalsozialismus
Die Fraktionen von SPD und CDU haben einen Antrag für die nächste Ratssitzung am Dienstag, 13. Juni 2023, eingebracht. Durch diesen soll die Verwaltung beauftragt werden, die Lebensschicksale der ehemaligen Stadtverordneten der Weimarer Republik in Herne und Wanne-Eickel ab 1933 wissenschaftlich begleitet, systematisch aufzuarbeiten und zu dokumentieren.
Während die Lebensschicksale von ehemaligen Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik im Auftrag des Deutschen Bundestages bereits aufgearbeitet wurden und dies im Jahr 1991 in der Herausgabe einer biographischen Dokumentation mündete, steht eine entsprechende Vergangenheitsbewältigung für die Stadtverordneten in Herne und Wanne-Eickel noch aus.
Udo Sobieski, Vorsitzender der SPD-Fraktion: „Im Rahmen der Pflege von Erinnerungskultur erscheint es uns wichtig, diese Lücke zu schließen und die Lebensschicksale der damaligen Stadtverordneten dem Vergessen zu entreißen.“
Die Idee für diesen Antrag wurde der SPD-Fraktion von der DGB-Geschichtswerkstatt herangetragen. Udo Sobieski: „Die Geschichtswerkstatt leistet herausragende Arbeit für das Gedenken an die Gräueltaten des NS-Regimes, so dass wir uns für deren Idee sofort begeistern ließen.“
Die Fraktionen von SPD und CDU griffen die Idee im 90ten Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten daher gerne auf.