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Der Stadtsportbund Herne hat 2021 unter anderem das Herbstferiencamp

Vorsitzender Hans Peter Karpinski mit einem Fazit zum Jahr 2021

SSB: Mitgliederschwund ist bemerkbar

Der Sport in Herne war nicht nur 2020, sondern auch noch 2021 von vielen Einschränkungen geprägt. „Corona hat uns im Jahr 2021 erneut bei verschiedensten Sachen hart getroffen“, sagt der Vorsitzende des Herner Stadtsportbundes (SSB), Hans Peter Karpinski im Gespräch mit halloherne. Er blickt zurück und wagt auch eine vorsichtige Prognose.

„Wir haben erneut vieles nicht starten können. Wenn wir etwas auf die Beine stellen, dann auch zusammen mit den Vereinen“, sagt Karpinski und hat damit die vielen ausgefallenen Veranstaltungen im Blick. Zeitweise, vor allem im Sommer 2021, war dies teilweise noch möglich, doch vor allem zu Jahresbeginn, als auch ab dem Herbst, musste vieles wieder abgesagt werden. „Wenn die Vereine nicht in der gewohnten und geübten Zusammenstellung zusammen auftreten können, sieht man auch keine vernünftigen Darstellungen.“

Sorge um geplante Events

Es bleibe nur die Hoffnung, dass 2022 ein besseres Jahr für den Sport werde. Weiter vorsichtig geplant sind unter anderem die Veranstaltung zum 75-jährigen Jubiläum des SSB Anfang April. „Wir haben aber schon Sorge, dass dies nicht möglich sein kann und beurteilen da ständig die aktuelle Lage neu“, so Karpinski gegenüber halloherne. „Zudem wollen wir gerne wieder den Aktivtag der Älteren veranstalten, dieser lebt aber auch von den Aufführungen der vielen verschiedenen Vereine. Auch der Herner Sports Day ist noch fraglich.“

Hat Sorge um die Events in 2022: SSB-Vorsitzender Hans Peter Karpinski (Archivbild).

Sorgen bereiten dem SSB-Vorsitzenden vor allem zwei Personengruppen: Die Kleinsten und die Senioren. „Die Kinder kennen kaum ein normales Leben. Denen fehlt die Beschäftigung und der Kontakt mit anderen im Verein, aber auch in der Familie mit ihren Großeltern“, betont Hans Peter Karpinski. „Bei den Senioren ist es so, dass ihre Treffen in den Sportgruppen häufig die einzigen sozialen Kontakte darstellen. Da fehlt dann der regelmäßige Zusammenhalt, wenn dies nicht möglich ist.“

Der von ihm Anfang 2021 im Gespräch mit halloherne prognostizierte Mitgliederschwund (halloherne berichtete) sei bereits eingetreten. „Da haben wir für den frühen Zeitraum der Pandemie schon rund acht Prozent weniger Mitglieder zu verzeichnen. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor, aber ich kann absolut verstehen, wenn Familien ihre Kinder aus den Vereinen abmelden, weil sie Mitgliedsbeiträge zahlen, aber dann kein Sport stattfindet“, sagt der SSB-Vorsitzende. „Man sollte aber dabei bedenken, dass die Beiträge nicht nur für die reinen Übungsstunden, sondern auch für den Verein an sich sowie die Ausstattung und Ausrüstung genutzt werden.“

Weitere Hürde mit 2G-plus-Regel

Eine weitere Hürde für Vereine sei die seit Ende 2021 gültige 2G-plus-Regel in Innenräumen und Hallen, also beispielsweise für Fitnessstudios, Schwimmbädern und Mannschaftssport wie Basketball und Handball - dazu kommt noch die Personenbeschränkung auf Zehnergruppen. „Für mich geht das aber in Ordnung, auch wenn es aufwendiger und problematischer als vorher ist. Wenn ich Sport machen will, dann halte ich mich auch daran und mache eben einen Test.“ Von anderen Vereinsvorsitzenden habe er bislang auch keine Klagen gehört. „Es ist nur mehr Aufwand, die Gruppen aufzuteilen und die Trainingszeiten länger zu gestalten.“

Für 2022 hofft Hans Peter Karpinski, dass der Corona-Kelch allmählich an den Hernern vorbeigeht. „Ich hoffe, dass es besser wird, auch wenn die Euphorie derzeit noch gedämpft ist“, so der Stadtsportbund-Vorsitzende abschließend.

Mittwoch, 5. Januar 2022 | Autor: Marcel Gruteser