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Nur strahlende Gesichter: Der letzte Tag der Ferienaktion

Feriencamp vom SSB und KI kam bei den Kindern gut an

Sport machen und Sprache lernen

Auf dem Sportplatz der Sportfreunde Wanne-Eickel sah man am Freitag (9.7.2021) viele strahlende Gesichter: An diesem Tag ging das „Sport und Sprache Feriencamp 2021“ zu Ende und die 22 Kinder waren restlos begeistert. Ebenso freuten sich die Verantwortlichen vom Stadtsportbund Herne (SSB) und vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) über eine gelungene und abwechslungsreiche Ferienwoche.

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Der Sinn des Ganzen war doppelt: Kinder, genauer gesagt Heranwachsende aus den 5. und 6. Klassen der Erich-Fried-Gesamtschule sowie der Gesamtschule Wanne-Eickel, sollten die Chance bekommen, sich nach einem langen Corona-Lockdown ohne Sport mal wieder draußen zu bewegen, verschiedene Sportarten kennenzulernen und dabei auch noch die eigene Sprache zu fördern. Einige der Schüler haben einen Migrationshintergrund und daher leichte Defizite, andere wiederum hinken im Sport hinterher. Daher war das Projekt für alle ein großer Erfolg.

Gespielt wurde unter anderem Fußball, Basketball, Badminton und American Football sowie weitere einzelne Spiele. So war für jeden Teilnehmer etwas dabei. Jeweils von 10 bis 15 Uhr war Programm, zwischendurch gab es etwas Warmes zu Mittag. Die Fördervereine beider Schulen spendeten Geld, um Wasser, Apfelschorle und Obst zu kaufen.

Idee vor einem Jahr entstanden

Claudia Heinrich, Leiterin des KI, berichtete, dass die Idee dazu vor rund einem Jahr entstand: „Damals hatte sich Frank Stieglitz vom SSB bei uns gemeldet und gefragt, ob wir etwas starten können, was Sport und Sprache verbindet. Wir hatten das dann bereits in den Herbstferien mit Grundschulen ausprobiert und sind nun sehr froh, dass es auch mit weiterführenden Schulen funktioniert hat.“

Ab durch die Mitte: Die Kinder sollten mit dem Ei durch den Schaumstoffblock rennen.

Regina Osladil vom KI bekräftigte das: „Die Kinder sollten hier Spaß am Sport haben und eine gute Zeit verbringen. Mit zwei Übungsleitern werden Sprache und Bewegung verbunden.“ Und das funktionierte in der Praxis so: Spiele, bei denen die Kinder sich körperlich betätigen mussten, wurden mit bestimmten Aufgaben an Sätzen, Artikeln oder Wörtern verbunden. Übungsleiter Maurits Zienau: „Beispielsweise hatten wir beim Fußball drei Tore für die drei Artikel der, die und das aufgestellt. Die Kinder mussten dann überlegen, welcher Artikel richtig ist und dann das Tor anvisieren.“

Der 22-jährige Student war selbst schon als Fußballtrainer aktiv und studiert Grundschullehramt. Das Feriencamp sieht er als gute Praxisübung, um mit Kindern umzugehen: „Der Spaß steht im Vordergrund, aber der Sport schafft auch Selbstbewusstsein. Nach und nach sind die Kinder aufgetaut und haben sich immer wohler gefühlt. Nach dem Lockdown mussten alle auch mal raus.“

Sport steht im Vordergrund

Frank Stieglitz erinnerte daran, dass egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, der Sport immer im Vordergrund stehen sollte. Daran schloss sich auch Markus Rohmann, erster Vorsitzender der Sportfreunde Wanne-Eickel, an: „Ich habe nur positive Rückmeldungen erhalten und jeden Morgen nicht ein Kind nicht lachen gesehen. Ein Junge hat sogar mal seinen Kumpel mitgebracht, der sofort in der Gruppe dabei war und mitgemacht hat.“

Das ging auch, weil von 30 Anmeldungen nur 22 Kinder kamen. „Möglicherweise ist der ein oder andere doch noch kurzfristig in den Urlaub gefahren“, mutmaßte Regina Osladil. Das Ziel sei gewesen, wie zuvor schon, „ausgebucht“ vermelden zu können.

Für Infos lagen Hefte, Flyer und Broschüren aus.

Aber auch für Nachhaltigkeit ist beim Projekt gesorgt. Der gemeinnützige Verein Ruhrwerk mit der Vorsitzenden Cordula Klinger-Bischof unterstützt zusammen mit Reifen Stiebling das Projekt und die Kinder. „Wir wollen, dass die Kinder sich auch nach den Ferien für Sport interessieren und auch in passende Vereine, je nach Lust und Vorlieben, eintreten. Daher übernehmen wir für ein Jahr die Mitgliedsbeiträge und schaffen so einen Langzeiteffekt, der auch den Herner Vereinen hilft“, sagte Klinger-Bischof.

Iris Stiebling von Ruhrwerk ergänzte: „Es wäre schön, wenn alle dabei bleiben würden - einige Eltern haben uns bereits gefragt, wie es mit dem Eintritt in Vereine ablaufen würde. Wir wollen, dass die Kinder nicht nur zwei Mal irgendwo hingehen und dann keine Lust mehr haben, sondern aktive Vereinsmitglieder werden und so auf lange Sicht bleiben.“

Markus Rohmann ergänzte: „Vereinsleben ist wichtig, hier gibt es keine Frage, ob man Ausländer oder Deutscher ist. Man ist immer nur ein Mitglied. Integration muss man leben, der Sport macht uns hier die Tür auf.“

Neue Sportarten kennengelernt

Und wie fanden die Hauptakteure, also die Kinder, ihr Ferienprogramm? Alessia (11): „Es war schön, mal etwas anderes auszuprobieren. Besonders Football und Fußball haben mir gefallen.“ Abdellah (11) spielt selbst im Fußballverein, im Camp konnte er lernen, seinen Körper besser zu trainieren und zu spannen. Mia (12) hat Basketball so gut gefallen, dass sie mit dem Trainer noch einen Termin für ein weiteres Probetraining ausmachen wird.

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Auch Marius (12) hat es super gefallen: „Die Übungsleiter waren nett, wir hatten viel Spaß und ich habe neue Freunde gefunden.“ Dasselbe gilt für Yzn (11), der sich über die Bewegung auf dem Platz freute. Paula (11) ergänzt: „Ich habe hier auch neue Freunde gefunden, es war toll, mal wieder etwas mit Sport machen zu können.“

Am Freitag (9.7.2021) war das Sportthema American Football: Die Black Barons zeigten dabei verschiedene Übungen.
| Autor: Marcel Gruteser