
Shoah-Mahnmal immer noch nicht geöffnet
Das im Jahr 2010 eingeweihte Shoah-Mahnmal, wurde in der Vergangenheit mehrmals beschädigt und geschändet. Aus diesem Grund wurde es im Jahr 2015 verschlossen und der Rat der Stadt Herne beschloss 2017, dass das Mahnmal einen baulichen Schutz aus Bronze bekommen sollte. Der Baubeginn war zwei Jahre später, im März 2019. Jedoch verzögerte sich die Fertigstellung und damit auch die Wiedereröffnung des Mahnmals immer wieder. Zunächst war die Wiedereröffnung für August 2019 geplant, dann für November 2019. Zum Holocaust-Gedenktag Ende Januar (27.1.2020) wurde das Mahnmal dann offiziell wiedereröffnet (halloherne berichtete), danach ist es bisher nicht wieder in Betrieb gegangen.

Stadtsprecher Christoph Hüsken bestätigte dies auf Anfrage von halloherne am Montag (4.5.2020). „Momentan können wir noch kein Datum für den Regelbetrieb nennen. Es ist noch ein Feintuning in der Mechanik erforderlich", so Hüsken. „Die Funktionalität ist aber gegeben."
Weiter führt er aus: „Wenn das Shoah-Mahnmal regelmäßig geöffnet werden kann, ist geplant, es täglich morgens zu öffnen und abends wieder zu verschließen." Geöffnet werde es dann durch eine Schiebe-Vorrichtung zum Schutz des Mahnmals. Bei der Vorrichtung handele es sich um vier aufschiebbare Tore aus Baubronze, die zusammen mehrere Tonnen wiegen.

Das Mahnmal
Im Januar 2008 schrieb die Stadt Herne einen bundesweiten Ideenwettbewerb für das Mahnmal aus. Die Industriedesigner Gabriele Graffunder und Winfried Venne setzten sich mit ihrem Entwurf durch. Das Shoah-Mahnmal wurde 2010 eingeweiht. Es ist 6,5 Meter lang, 3,25 Meter breit sowie 3,5 Meter hoch und besteht aus einer senkrechten Betonplatte mit einem Davidstern und rund 400 Okularen - Halbkugeln aus Glas - in die die Namen und Daten der jüdischen Opfer aus Herne und Wanne-Eickel eingelassen sind.