Rettungskräfte sind zu Silvester verstärkt im Einsatz
So bereitet sich die Feuerwehr auf den Jahreswechsel vor
Grundsätzlich bereitet sich die Feuerwehr Herne auf mehr Einsätze in der Silvesternacht vor. Denn die vergangenen Jahre zeigten, es gibt für die Kräfte der Feuerwehr und aus dem Rettungsdienst mitunter viel zu tun.
Nils Hoyermann von der Berufsfeuerwehr Herne berichtet im Gespräch mit halloherne, wie sich die Feuerwehr auf den Jahreswechsel am Mittwoch, 31. Dezember 2025, vorbereitet.
Mehr Personen im Einsatz
Zunächst einmal beginne der Silvestertag für die Einsatzkräfte wie jeder andere der 364 Tage im Jahr. Die Berufsfeuerwehr startet um 8 Uhr in ihre 24-Stunden-Schicht. Doch an diesem Tag sind deutlich mehr Personen im Einsatz. Sei es im Rettungsdienst, bei der Berufsfeuerwehr oder bei der Freiwilligen Feuerwehr. Ferner sei auch die Leitstelle deutlich stärker besetzt.
Ab 18 Uhr stößt an diesem Tag noch ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr zum Team, um die Berufsfeuerwehr beim erhöhten Einsatzaufkommen zu unterstützen. Um besonders diesem vermeintlich erhöhten Einsatzaufkommen vorzubeugen, hat die Feuerwehr an diesem Tag auch mehr Fahrzeuge sowie eine Drehleiter mehr im Einsatz.
Ab 0 Uhr vermehrtes Einsatzgeschehen
„Bis 0 Uhr ist es ein ganz normaler Dienst-Tag, an dem die Kolleginnen und Kollegen dem Einsatzgeschehen nachgehen. Da es aber erfahrungsgemäß ab Mitternacht mehr zu tun gibt, nutzen wir schon die Gelegenheit – wenn wir können – uns mittags noch mal hinzulegen“, erläutert Nils Hoyermann.
Denn gerade in den ersten Minuten nach Mitternacht starten die Einsätze. „Es ist wirklich so, dass wir uns um 0 Uhr noch ein 'Frohes neues Jahr' wünschen und dann ein paar Minuten später zu Einsätzen in alle Himmelsrichtungen aufbrechen“, erläutert der Familienvater.
Dies seien dann zunächst meist Kleinbrände wie brennende Mülltonnen. Jedoch können auch größere Brände im Laufe der Nacht zunehmen, sodass davon auszugehen ist, dass die Feuerwehr besonders in der Silvesternacht viel zu tun hat. Dazu kommen dann noch zahlreiche Ereignisse für den Rettungsdienst.
Schwere Verletzungen durch Böller
„Es ist leider so, dass es immer wieder zu Verletzungen durch Böller kommt. Wir sprechen hier von kleineren Verbrennungen, aber auch von lebensgefährlichen Verletzungen und Amputationen“, macht der Feuerwehrmann deutlich. Für ihn als Privatmann sei es ratsam, auf Feuerwerkskörper ganz zu verzichten.
Gewalt gegen Einsatzkräfte
Leider gebe es in der Silvesternacht auch immer wieder Gewalt gegen Rettungskräfte. Die Feuerwehr Herne war im Sommer mit sieben Attacken auf Rettungskräfte davon betroffen (halloherne berichtete). „Wir kommen, um zu helfen, da ist es für uns natürlich erschütternd, wenn wir angegriffen werden“, sagt Hoyermann.
Um die Einsatzkräfte zu schützen und vorzubereiten, geht die Berufsfeuerwehr proaktiv an diese Thematik heran. Beispielsweise wird deeskalierendes Verhalten trainiert oder auch auf Situationen, wo es brenzlich werden könnte, vorbereitet. „Sollte es aber soweit kommen, dass wir massiv angegriffen oder mit Feuerwerkskörpern beschossen werden, könnte es dazu kommen, dass wir uns zurückziehen. Denn die Eigengefährdung müssen wir in solchen Fällen so gut es geht ausschließen. In solchen Situationen muss dann leider auch der feste Wille, Hilfe leisten zu wollen, hintenanstehen“, zeigt sich Hoyermann nachdenklich.
Appell an die Herner Bevölkerung
Deshalb richtet sich Nils Hoyermann noch mit einem Appell an die Herner Bevölkerung: „Aus Sicht der Feuerwehr, wäre es das Beste auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Dennoch ist zu beachten, dass niemals Feuerwerkskörper in die Hände von Kindern gelangen und man mit ihnen niemals auf andere Menschen – weder auf Zivillisten, noch auf Einsatzkräfte – zielt.“
Weiterhin mahnt er: „Verwendet nur zugelassenes Feuerwerk, das beispielsweise das CE-Zeichen und/oder die Registrierungsziffer hat. Bitte verwendet keine Feuerwerkskörper von unbekannter Herkunft, denn das Verwenden kann lebensgefährliche und dauerhafte Folgen für die Gesundheit haben. Ebenso sollte auf Alkohol verzichtet werden und ein Löschmittel wie Wasser oder ein Feuerlöscher in der Nähe stehen.“
Es wäre wünschenswert, wenn sich möglichst viele Menschen in dieser kommenden Silvesternacht an den Appell halten würden. Denn so könnte es für die Bevölkerung und die Einsatzkräfte ein sicherer und ruhigerer Jahreswechsel werden.
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