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Dr. Rüdiger Haas.

Selbstverletzendes Verhalten

Selbstverletzung als Ausweg

Marl-Sinsen (lwl). Sich in die Haut ritzen oder Verbrennungen zufügen, mit dem Kopf gegen die Wand schlagen oder scharfe Gegenstände verschlucken - die Möglichkeit, sich selbst absichtlich zu verletzen, sind vielfältig. „25 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland probieren Selbstverletzungen aus“, so Dr. Rüdiger Haas, Ärztlicher Direktor der Marler Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Grund genug für einen Haard-Dialog zum Thema Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen.

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„Für Eltern ist es unheimlich schockierend, wenn sie entdecken, dass ihr Kind sich selbst verwundet“, weiß Christine Lawaczeck-Matkares aus langjähriger Erfahrung, „da haben sie jahrelang mit Argusaugen darüber gewacht, dass dem eigenen Nachwuchs nichts passiert und jetzt legt der Sohn oder die Tochter selbst Hand an sich.“ Das sei nur schwer auszuhalten. Trotzdem rät die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie dazu, das eigene Kind nicht sofort zu verurteilen. „Dieses Verhalten ist Ausdruck dafür, dass der Betroffene gerade nicht anders mit seinen Gefühlen umgehen kann. Da hilft kein Schimpfen oder Klagen, sondern nur der Ursache für dieses Verhalten auf den Grund zu gehen“, so Lawaczeck-Matkares.

Welche Gründe es für Selbstverletzendes Verhalten gibt, welchen Unterschied es macht, ob nur oberflächlich geritzt oder tief geschnitten wird, wann eine Therapie notwendig ist und wie diese aussehen kann, darüber referieren Christine Lawaczeck-Matkares und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Daniel Erxmeier, nach einer kurzen Einführung durch Dr. Rüdiger Haas. Weiter geht es mit Judith Eschbach und Ulrich Tomalla aus dem Pflege- und Erziehungsdienst. Sie geben darüber Auskunft, wie junge Patienten lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen, und wie Eltern mit ihrer Haltung zur Gesundung ihrer Kinder beitragen können.

Im Anschluss an die Veranstaltung stehen alle Referenten für Fragen und einen Dialog zur Verfügung.

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  • Dienstag, 5. November 2019, von 18:30 bis 20:30 Uhr
Mittwoch, 23. Oktober 2019 | Quelle: LWL Pressedienst