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Reifenberg und Wittekind im Interview

Pfarrerin Claudia Reifenberger und Pfarrer Arno Wittekind bewerben sich im Kirchenkreis Herne um die Nachfolge von Superintendent Reiner Rimkus (halloherne berichtete). Die Wahl findet auf der Tagung der Kreissynode am Samstag, 3. Oktober 2020, in der Herner Dreifaltigkeitskirche statt. Die Kandidierenden haben uns in einem Interview Auskunft gegeben über die Beweggründe für ihre Bewerbung, ihre Ziele im Falle einer Wahl und einiges mehr.

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Was hat Sie bewegt zu kandidieren?

Pfarrerin Claudia Reifenberger wurde als weitere Kandidatin für das Amt des Superintendenten nominiert.

Pfarrerin Claudia Reifenberger: Bevor ich auf diese Frage antworte, möchte ich vorausschicken, dass ich es mit der Tradition unserer Kirche halte, dass interne Kandidaten vom Nominierungsausschuss gefragt werden sollten, bevor sie sich um ein solches Amt bewerben. Insofern habe ich erst über eine Bewerbung nachgedacht, nachdem ich Anfang August angesprochen und gebeten wurde zu kandidieren. Weil ich grundsätzlich große Lust habe, das Superintendentenamt auszuüben, und auch meine, es mit meinen Kompetenzen ausfüllen zu können, habe ich nach der Anfrage recht schnell entschieden, mich zu bewerben. Ich bringe aus meiner Tätigkeit im Kirchenkreis Lünen als Scriba und stellvertretende Assessorin Leitungserfahrung mit, die ich bereits – neben den Erkenntnissen aus einer Langzeitfortbildung „Spirituelles Gemeindemanagement“ – in den Prozess der Vereinigung der Friedenskirchengemeinde Castrop-Rauxel mit der Kirchengemeinde Habinghorst einbringen konnte.

Ich habe in Lünen wie in Castrop-Rauxel Freude an der Steuerung und Begleitung von Prozessen entwickelt – in Zusammenarbeit mit Menschen, die sich genau wie ich gerne besonderen Herausforderungen stellen. Und von denen gibt es im Kirchenkreis Herne einige, wenn ich nur an die gerade vollzogene Vereinigung der Kirchengemeinde Wanne-Eickel oder die geplante Vereinigung von fünf Herner Kirchengemeinden denke. Und auch Fachbereiche wie beispielsweise das Eine Welt Zentrum, das Zeppelinzentrum, das Jugendreferat oder die Kindergartengemeinschaft – um nur einige zu nennen – müssen ständig kreative Ansätze finden, um ihre Arbeit auch in Zukunft zu sichern. Und neben den Strukturüberlegungen geht es ja immer um Inhalte: Welche Arbeitsbereiche sind uns besonders wichtig? Wo wollen wir als Kirchenkreis hin? Wofür wollen wir stehen? Diese Fragen müssen auch in Strukturüberlegungen beantwortet werden. Ich habe Lust, mich hier mit meinen Gaben und Ideen einzubringen.

Pfarrer Arno Wittekind.

Pfarrer Arno Wittekind: Ich bin im Kirchenkreis Herne zu Hause, und er fasziniert mich sehr. Ich denke dabei nicht nur an die Impulse und Initiativen, die in der Vergangenheit in Herne ihren Ausgang genommen haben. Ich habe auch die gegenwärtigen Herausforderungen vor Augen und meine, dass wir uns in Herne gute Voraussetzungen erarbeitet haben, ihnen zu begegnen. Ich möchte diese Zukunft verantwortlich mitgestalten. Irgendwie schlägt hier in Herne, Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel mein Herz. Trotz vieler guter Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in anderen Kirchenkreisen haben mich Anfragen, mich woanders als Superintendent zu bewerben, bisher nicht reizen können.

Wir haben kurz vor der Corona-Zeit ja noch ein landeskirchliches Visitations-Team in unserem Kirchenkreis zu Gast gehabt. Das Team hat uns in einem ersten Eindruck vermittelt: Was ihr an kreiskirchlichen Diensten bis hin zu den größeren Konzernen von Kinderheim und Krankenhausgemeinschaft aufgebaut habt, das hat Format. Und ich glaube, dass bei einer Visitation der Kirchengemeinden ganz ähnliche Worte gefallen wären. Auf jeden Fall wurden die Vielfalt und die Lebendigkeit der Gottesdienste erwähnt.

Ich möchte das alles zusammen mit den Verantwortlichen in Fachdiensten, Gemeinden und der kreiskirchlichen Verwaltung weiter fördern und entwickeln. Mein Ziel ist es, den ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitenden möglichst große Gestaltungsräume zu eröffnen. Besondere Anliegen sind mir die Förderung des gemeindlichen und theologischen Nachwuchses und die Kirchenmusik.

Was für ein Bild von Kirche hat Sie geprägt und wie hat sich dieses Bild verändert?

Pfarrerin Claudia Reifenberger: Die Evangelische Kirche hat in meinem Leben immer eine sehr wichtige Rolle gespielt – sie war und ist mir Heimat. Von klein auf habe ich mich immer so, wie ich bin, angenommen gefühlt. In meiner Heimatgemeinde, der Kirchengemeinde Eisern im Siegener Süden, hatte ich Gelegenheit, mich und meinen Glauben zusammen mit anderen zu entwickeln und als Mitarbeiterin meine Ideen einzubringen.

Als Pfarrerin macht es mir große Freude, meinen Teil dazu beizutragen, dass die uns anvertrauten Menschen in unserer Gemeinde ein Zuhause finden, wo sie sich angenommen und wertgeschätzt fühlen und sich gerne mit ihren Gaben engagieren. Ich weiß natürlich auch, dass die Kirche als Institution, wie „wir“ sie kennen, unter hohem Veränderungsdruck steht. Das zeigt die „Freiburger Studie“ aus dem Jahr 2017 mit ihren Prognosen zur Mitgliederentwicklung (Halbierung der Mitgliederzahl bis 2060) oder die Meldung über hohe Austrittszahlen im letzten Jahr 2019, die vor einigen Wochen durch die Presse ging. Ich möchte darüber nicht klagen, sondern mit allen, die im Kirchenkreis Herne Verantwortung tragen, diskutieren, wie wir in der Gesellschaft erkennbar und erlebbar bleiben – als Kirche Jesu Christi, die im Vertrauen auf die Führung Gottes kraftvoll unterwegs ist. Dieses Bild bringt für mich der Choral „Der Geist des Herrn erfüllt das All“ wunderbar auf den Punkt, hier besonders die vierte Strophe: „Der Geist des Herrn durchweht die Welt gewaltig und unbändig; wohin sein Feueratem fällt, wird Gottes Reich lebendig. Da schreitet Christus durch die Zeit in seiner Kirche Pilgerkleid, Gott lobend: Halleluja.“

Pfarrer Arno Wittekind: Wenn ich an die Kirche denke, dann habe ich das Bild einer Gemeinschaft von Menschen vor Augen, die von der Liebe Gottes berührt ist und angetrieben durch sie in der Welt handelt. Diese Gemeinschaft lebt vom Gottesdienst her. Dass diese Gemeinschaft an einem Ort entsteht oder wächst, ist für mich immer wieder ein Wunder. Dieses Bild von Kirche hat sich bei mir vom Anfang meines Christseins an durchgehalten. Seit meiner Studienzeit habe ich die Diskussion um den missionarischen Gemeindeaufbau miterlebt und als Pfarrer an Strukturdebatten und Entscheidungen teilgenommen. Da standen oft auch Kirchenbilder im Raum, die die Kirche eher als Bau oder vielleicht sogar als Betrieb und Konzern gesehen haben. Es wurde viel über Leitbilder, Pläne, Strategien und Zielvereinbarungen geredet. Man hat inzwischen – so hoffe ich – erkannt, dass Strukturveränderungen der Kirche kein neues Leben einhauchen können. Auch wenn es um die geplante Entwicklung von Gemeinden geht, haben wir erlebt, dass menschliche Pläne oft nicht aufgehen, der Geist Gottes aber dort Neues wachsen lässt, wo niemand es vorgesehen hatte.

Die Kirche ist eben kein Bau, sondern ein lebendiger Organismus. Sie ist Leib Christi. Sie wächst dort, wo dem Geist Gottes und der Initiative von begeisterten Menschen Raum gegeben wird. Sie lebt, wo Beziehungen zu Gott und zu den Mitmenschen geknüpft und vertieft werden. Alles ordnende und leitende Handeln muss da auch Zurückhaltung üben und achtsam mit dem Gewachsenen umgehen können.

Was sind aus Ihrer Sicht die Herausforderungen für einen Kirchenkreis mitten im Ruhrgebiet – gerade in / nach der Corona-Krise – und welche konkreten Ziele ergeben sich daraus für eine erste Amtszeit?

Pfarrerin Claudia Reifenberger: In der Stellenausschreibung wurde das Ruhrgebiet beschrieben als eine Region, „die sich im stetigen Wandel und Aufbruch befindet.“ So habe ich diese Region von außen immer wahrgenommen und deshalb bin ich bewusst hier hergekommen. Gerade im Ruhrgebiet muss sich Kirche meines Erachtens beweglich zeigen und Bereitschaft zu Veränderung haben. Ich habe hier erlebt, dass Veränderung in Zusammenarbeit mit engagierten Mitarbeitenden in Gemeinden, Fachdiensten und Verwaltung gerne gestaltet wird. Nicht zuletzt die Corona-Krise hat mir gezeigt, wie erfinderisch und kreativ die Mitarbeitenden in den Gemeinden und Fachdiensten in diesem Kirchenkreis sind. Sie haben neue digitale oder analoge Formen entwickelt, sodass auch in der Krise weiter Gottesdienste gefeiert und vielfältige Begegnungen stattfinden konnten und können. Ich bin neugierig zu erfahren, was überall im Kirchenkreis in den zurückliegenden Monaten gelaufen ist, was sich bewährt hat und über die Corona-Krise hinaus weitergeführt wird. Auf mich wirkt die Corona-Krise wie ein Brennglas für die Situation der Institution Kirche generell.

Die Meldungen über Austrittszahlen 2019 lassen durchaus befürchten, dass der mit dem Mitgliederverlust verbundene Rückgang der Kirchensteuermittel die Rahmenbedingungen, in denen sich Kirche entfalten kann, schneller verändert als angenommen. Das wirkt sich auf alle Struktur-, Gebäude- oder Personalfragen aus. Ich bin gespannt, welche kreativen Lösungen wir im Kirchenkreis finden, welche bewährten Wege wir weiter beschreiten und wo sich neue Wege auftun. Bei den vorangehenden Überlegungen muss es meines Erachtens auch um die Frage gehen, wie wir unsere Mitglieder an uns binden oder wie wir neue Mitglieder gewinnen können – mithin, wie wir unseren Glauben verständlich und einladend ins Gespräch bringen.

Im Falle meiner Wahl werde ich zunächst viele Gespräche führen mit allen, die in Gemeinden, Diakonie, den sonstigen Fachdiensten oder Verwaltung tätig sind. Ich werde möglichst an jedem Sonntag in einer anderen Kirche den Gottesdienst besuchen, um meine Amtsgeschwister und ihre Gemeinden kennenzulernen. Auch werde ich den Kontakt zu den Katholiken sowie den Vertretern der anderen Konfessionen und Religionen sowie den Frauen und Männern, die in den Kommunen Verantwortung tragen, suchen. Ich möchte mir schnell einen möglichst umfassenden Überblick über das Leben in Herne, Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel verschaffen und eine Idee zu entwickeln, welche Themen die Menschen besonders bewegen.

Pfarrer Arno Wittekind: Ich sehe den Kirchenkreis durch die Corona-Krise verstärkt in der Herausforderung, in Kirchengemeinden und Fachdiensten nahe bei den Menschen zu bleiben. Die Herausforderung, immer wieder neu mitmenschliche Nähe und Hilfe zu ermöglichen, bündelt für mich die Vielzahl der Aufgaben, die auf uns zukommen. Das hat auch mit den Finanzen des Kirchenkreises zu tun. Die Corona-Krise wird ja auch zur finanziellen Herausforderung: Den Überschuss des Haushaltsjahres 2019 werden wir im Kirchenkreis komplett zur Deckung des Haushaltes 2020 brauchen. Auf diese Weise kann in diesem Jahr alles noch so weiter laufen wie geplant. Doch schon für die Planung des Jahres 2021 wird definitiv weniger Geld zur Verfügung stehen. Dabei wird das Geld für die Beratungsangebote, die Kindertagesstätten, die Jugendarbeit und die seelsorgerlichen Angebote dringender gebraucht denn je. Das wirft die Frage auf: Muss die Krise dazu führen,dass wir für die Menschen in ihren Bedürfnissen und Nöten weniger Nähe und fachliche Hilfen anbieten können? Oder finden wir einen anderen Weg? Auch die Kirchengemeinden werden im Augenblick von der Herausforderung in Atem gehalten, die durch die Kontaktverbote und Sicherheitsauflagen verlorene Nähe wieder herzustellen. Sie tun das mit viel Liebe und Ideenreichtum. Doch finanzielle Engpässe fördern in Kirchengemeinden oft Prozesse, durch die das Gemeindeleben für die Menschen weiter in die Ferne rückt. Das würde ich gerne in unserem Kirchenkreis verhindern wollen. In der Krise sind in den letzten Monaten viele kreative Ideen ausprobiert und in die Tat umgesetzt worden. Gemeinden habe die digitale Welt entdeckt und auch neue Wege im „analogen“ Miteinander gefunden. Vieles bewährt sich und verlangt danach, zur Normalität werden zu können. Wie in der Gesellschaft müsste jetzt eigentlich eine Zeit folgen, in der man nicht einfach zum Normalbetrieb vor der Krise zurückkehren will, sondern in Neues und Nachhaltiges investiert. Das ist leichter gesagt als getan. Doch ich denke, dass wir dafür in der Leitung des Kirchenkreises und der Kirchengemeinden ein Gespür entwickeln und die notwendigen Rahmenbedingungen herstellen können. Auch die anderen kreiskirchlichen Herausforderungen sind durch Corona nicht einfach weg. Die Umstellung auf NKF, das neue IT-Konzept, notwendige Neustrukturierungen in Fachbereichen und vieles andere – das alles läuft weiter. Und diese Prozesse haben die lästige Angewohnheit, Ressourcen und Aufmerksamkeit vollständig an sich zu binden.

In der Zukunft wird es um den Spagat gehen, mit ganzem Herzen bei unserem Auftrag für die Menschen zu sein, und gleichzeitig, die organisatorischen Herausforderungen zu stemmen. Ich glaube, es könnte dabei eine große Hilfe sein, wenn die Mitarbeitenden in Kirchenkreis und Gemeinden mehr voneinander wissen und einander auch persönlich begegnen und kennenlernen. So könnte ein Netz der gegenseitigen Unterstützung wachsen.

Welches Bibelwort / welche Bibelworte haben Sie geprägt und was bedeutet es/ bedeuten sie für Ihre theologischen Überzeugungen/ Ihre theologische Existenz?

Pfarrerin Claudia Reifenberger: Es gibt nicht „das“ Bibelwort, das mich geprägt hat – mich sprechen mehrere Bibelworte an, vor allem solche, die vom Unterwegssein der Gemeinde und vom Mitgehen Gottes sprechen. Dazu gehört in besonderer Weise die Exodusgeschichte, die von der Wanderung des Gottesvolkes und den verschiedenen Gottesbegegnungen etwa im brennenden Dornbusch in Wolke, Feuer oder Zelt erzählt. Von der ersten Seite der Bibel an ist immer wieder davon die Rede, dass Gott in der Welt Wohnung nimmt. Hier sehe ich eine Klammer vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung. Ich staune in jeder Adventszeit neu über das Geheimnis der Menschwerdung Gottes, jedes Jahr meditiere ich in dieser Zeit den Johannesprolog. Was bedeutet es, wenn das Wort Fleisch wird und Gott in sein Eigentum kommt? Was für eine wunderbare Verheißung verbirgt sich hinter diesen poetischen Sätzen. In „Trockenzeiten“ tröstet mich das Versprechen, dass Gottes Wort nicht leer zurückkehren wird (Jesaja 55,1). Und tatsächlich ganz klassisch spricht mich mein Konfirmationsspruch immer wieder an: „Wirf dein Anliegen auf den Herrn; der wird dich versorgen und wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen“ (Psalm 55, 23). Er schenkt mir Zuversicht und Gelassenheit.

Pfarrer Arno Wittekind: Die Frage ist für mich nicht leicht zu beantworten, da das tägliche Bibel-Lesen nach einem festen Bibel-Lesesplan mich seit der Anfangszeit meines Christseins geprägt hat. Da begegnet man zwangsläufig nicht nur den schönen und schnell eingängigen Worten, sondern auch den sperrigen und schwer verdaulichen. Und gerade die sperrigen Verse entwickeln eine Langzeit- und Tiefenwirkung. Als Bibelleser komme ich immer wieder auf die Bergpredigt zurück. Da lese ich: Wo Menschen vom Geist Gottes ergriffen sind, entstehen reale Gemeinschaften, die Gerechtigkeit und Friedfertigkeit ausstrahlen. Da ist die Frömmigkeit echt. Da spielt der Besitz keine dominierende Rolle. Da wird nicht übereinander gerichtet. Da haben die Armen ein Recht auf Teilhabe. Da wird nicht im Blick auf Nationalität, Hautfarbe und Geschlecht geurteilt. Da wird Macht nicht missbraucht, sondern als Mittel zum Dienst zum Wohl aller eingesetzt. Von diesem Gottesvolk heißt es schon im Alten Testament: „Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen.“ (Jesaja 58,8) Die Worte von der selbstlosen Ausstrahlung des Gottesvolkes in Jesaja 58, 6-12 haben mich vielleicht am tiefsten beeindruckt, und geben mir für meinen Dienst die Orientierung. Über diese Verse bin ich auf die Exoduserzählung von der Befreiung Israels aus Ägypten gestoßen, um sie in den Lesungen meines Buches „Entfesselte Gemeinschaft“ auszulegen. Ich bin überzeugt, dass wir über diese Texte zu dem finden, was uns als Christenheit ausmacht, und was wir heute für Gott und die Welt sein können.

Was tun Sie in Ihrer Freizeit am liebsten?

Pfarrerin Claudia Reifenberger: Bis vor kurzem war ich Mitglied einer Samba-Percussion-Band in Dortmund, in der ich seit 2006 gespielt habe, meist die tiefe Surdo, eine Basstrommel, der Herzschlag der Band. Ich mache tatsächlich gerne Garten- und Hausarbeit. Beim Aufräumen und Sortieren klären sich meine Gedanken. Außerdem gehe ich sehr gerne in Museen. Ich interessiere mich für Bauhaus und Design. Eines meiner Lieblingsmuseen ist das Museum für Angewandte Kunst im Grassi-Museum in Leipzig. Unbedingt möchte ich mir in nächster Zeit die Keith-Haring Ausstellung in Essen ansehen. Meine Urlaube verbringe ich am liebsten am Mittelmeer, außerdem mache ich gerne Städtereisen.

Pfarrer Arno Wittekind: In meiner Freizeit brauche ich körperliche Bewegung. Ich mag Gartenarbeit. Meine Frau und ich wandern und segeln gern. Ich mag Fitnesssport. Das Fußballspielen lasse ich nach drei Knieoperationen bleiben – aber schweren Herzens. Da für uns die Zeit der Familienurlaube vorbei ist, genießen wir es auch, Städtetouren in Europa zu machen und uns Museen und Ausstellungen anzuschauen. Außerdem mag ich gute Filme und Serien.

Welches Buch liegt bei Ihnen zurzeit auf dem Nachttisch?

Pfarrerin Claudia Reifenberger: Weil ich immer mehrere Bücher gleichzeitig lese, finden sich im ganzen Haus unterschiedlich große Bücherstapel, oft mit Notizzetteln darin. Hier sammeln sich angefangene und unvollendete Gedanken. Zur Nachtruhe gehört für mich, dass ich diese Gedanken bewusst aus meinem Schlafzimmer verbanne. Darum gibt es an meinem Bett nur ein angeschraubtes Brett, auf dem neben dem Wecker nur genau ein Buch Platz hat. Aktuell liegt dort der neue Roman von Klaas Huizing „Das Testament der Kühe“.

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Pfarrer Arno Wittekind: Das Buch „Tausend Teufel“ von Frank Goldhammer. Das ist der zweite Teil einer Reihe von Kriminalromanen, die in Dresden im Jahr 1945 spielen. Ich mag Romane, die auf dem Hintergrund historischer Ereignisse spielen und diese lebendig werden lassen.

| Autor: Arnd Röbbelen