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Pfarrer Erik Richter.

Pfarrer Erik Richter verlässt Herne

Pfarrer Erik Richter (50) verlässt den katholischen Pastoralverbund Eickel-Holsterhausen mit den Kirchen St. Marien Eickel, Heilige Familie und St. Franziskus. Zum 1. Dezember 2014 tritt er eine neue Stelle im Sauerland an - genauer gesagt: im Pastoralverbund Dorlar-Wormbach. Des weiteren wird er auch tätig sein in den Verbünden Fredeburger Land, Schmallenberger Land, Wilzenberg und Esloher Land.

v.l. Rudolf Ibba, Erik Richter und der verstorbene Ex-Dechant Heribert Zerkowski.

"Ich bin selber initiativ geworden", sagte er gegenüber halloherne, und in einem Brief an die Mitglieder des Pastoralverbundes Eickel-Holsterhausen nennt er auch den Grund: Es gehe um die geplante Zusammenfassung der Pastoralverbünde in Wanne-Eickel zu einem neuen pastoralen Raum - nämlich zu einer einzigen Großgemeinde. Richter: "Diese Planungen haben mich zu der Entscheidung darüber herausgefordert, ob ich bereit wäre, solch einen Pastoralen Raum zu leiten. Die Bereitschaft, eine solche Verantwortung zu übernehmen, ist in mir, aber es tauchte auch die Frage auf, ob ich denn die Kraft habe, diesen Raum zu leiten oder sogar aufzubauen. Diese Kraft, so musste ich einsehen, habe ich nicht."

Der Abschied falle ihm nach knapp sieben Jahren schwer, da er - als gebürtiger Aplerbecker - sehr gerne in Wanne-Eickel im Herzen des Ruhrgebiets gearbeitet habe. Ein Nachfolger für seine Stelle in Eickel-Holsterhausen stehe noch nicht fest. "Das Erzbistum hat jetzt erst mal meinen Stellenverzicht akzeptiert, und dann wird jemand ausgeguckt", so Erik Richter.

Hier sein Brief an die Mitglieder des Pastoralverbundes Eickel-Holsterhausen im Wortlaut:

Pfarrer Erik Richter.

"Als ich vor 6 1/2 Jahren nach Eickel und Holsterhausen kam, dachte ich, dass das für mich eine Stelle und ein Lebensort für eine lange Zeit wäre. Doch kurz darauf wurden neue Planungen für das Erzbistum Paderborn veröffentlicht, in denen mehrere Pastoralverbünde zu einem Pastoralen Raum zusammengefasst werden. Diese Planungen haben mich zu der Entscheidung darüber herausgefordert, ob ich bereit wäre, solch einen Pastoralen Raum zu leiten. Die Bereitschaft, eine solche Verantwortung zu übernehmen, ist in mir, aber es tauchte auch die Frage auf, ob ich denn die Kraft habe, diesen Raum zu leiten oder sogar aufzubauen. Diese Kraft, so musste ich einsehen, habe ich nicht. Ebenso stand für mich fest: Wenn neue Pastorale Räume geschaffen werden, muss man neuen Entwicklungen Raum geben. Für mich als Hauptamtlichen bedeutet das, nicht an meinen Positionen und an meinem Erarbeiteten zu kleben, sondern auch loslassen zu können.

Als 2009 der Pastorale Raum Wanne-Eickel geplant wurde, war das Jahr 2014 eine der gesetzten Zeitgrenzen. In diesem Jahr, so wurde bestimmt, könnte der Pastorale Raum mit einer Vorstufe greifen. Diese Festlegung ging aus verschiedenen Überlegungen hervor, die ich hier nicht erläutern kann. Für mich bedeutet dies alles aber, dass ich mit Wirkung zum 1.12.2014 dem Erzbischof meinen Stellenverzicht angeboten habe. Der Erzbischof hat diesen Stellenverzicht angenommen und mich zum Pastor in den Pastoralverbünden Dorlar-Wormbach, Fredeburger Land, Schmallenberger Land, Wilzenberg und Esloher Land ernannt. Der Schwerpunkt meiner Arbeit wird im Pastoralverbund Dorlar-Wormbach sein, welcher sich – grob gesprochen – zwischen Schmallenberg und Eslohe erstreckt.

Ich habe vor einiger Zeit gesagt, dass ich mich freue, noch den Sommer mit Ihnen hier zu sein. Das ist wirklich so. Ich habe die Menschen hier in Eickel und Holsterhausen sehr gern. Darum werde ich die Zeit im Ruhrgebiet noch weiter genießen und meine Arbeit weiterhin hier so gut gestalten, wie ich es kann. Gewiss, es ist auch ein Übergang. Aber Ziel meiner Arbeit war es immer, die Gemeinden einander näher zu bringen. Dazu möchte ich Sie weiterhin ermutigen: auf die Nachbargemeinden in Wanne-Eickel zuzugehen. Wir alle brauchen einander in Zukunft immer mehr."

Ihr Erik Richter, Pfr.

Dienstag, 3. Juni 2014 | Autor: Günter Mydlak