
Förderprogramm unterstützt bei beruflicher Veränderung
'Perspektiven im Erwerbsleben'
Beschäftigte, die sich beruflich verändern möchten oder Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die in Deutschland arbeiten wollen, sich aber nicht sicher sind, ob ihr Berufsabschluss hier anerkannt ist, können seit Jahresbeginn 2022 die kostenlose Beratung „Perspektiven im Erwerbsleben“ (PiE) nutzen. Das neue ESF-Förderprogramm löst die Beratung zur beruflichen Entwicklung (BBE) ab, teilte die Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet am Freitag (4.2.2022) mit.
Die kostenlose, individuelle Beratung von bis zu neun Stunden kann für viele Anlässe genutzt werden: Wenn ein neuer Berufswunsch ansteht oder die berufliche Neuausrichtung zwingend notwendig ist, zur Orientierung für Wiedereinsteiger nach der Familienphase oder zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsausbildungen. In das Mittlere Ruhrgebiet fließen für die Umsetzung in den nächsten zwei Jahren 115.000 Euro Förderung von Land und EU.
Rasante Entwicklung am Arbeitsmarkt
Die rasante Entwicklung am Arbeitsmarkt stellt Unternehmen und ihre Beschäftigten vor neue Herausforderungen. Der durch die Pandemie beschleunigte digitale Wandel, das Entstehen neuer Berufsfelder z. B. im Bereich der E-Mobilität aber auch täglich neue Innovationen rund um die Künstliche Intelligenz verändern gerade viele Branchen. Auch bei den Beschäftigten lösen die Entwicklungen einen zusätzlichen Bedarf an Information und Neuorientierung aus. Oft herrscht Verunsicherung darüber, wie es langfristig beruflich weitergeht.
Nach der Familienpause bieten sich Berufseinsteiger in der veränderten Arbeitswelt nicht selten neue Perspektiven oder zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen müssen ergriffen werden. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte möchten ihre im Herkunftsland erworbenen Fähigkeiten einbringen, sind sich aber unsicher, ob ihre Abschlüsse hier anerkannt sind und wie sie ihr Kompetenzprofil weiter ausbauen können.
Bis zu neun Stunden kostenlose Beratung
Hier stehen die Beratungsstellen PiE für Fragen zu beruflichen Veränderungsprozessen und zur Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse fachkompetent zur Seite. Ratsuchende erhalten bis zu neun Stunden kostenlose Beratung – persönlich oder online. Viele der Beraterinnen und Berater besitzen langjährige Erfahrung, haben umfassende Kenntnis im Bereich der Kompetenzbilanzierung und sind in der Region gut vernetzt. „Wege entstehen, indem man sie geht“ – frei nach dem Kafka-Zitat könnte man die Hilfeleistung durch die Beratungsstellen charakterisieren.
Über die rein berufliche Beratung hinaus unterstützen sie Ratsuchende durch Stärkung ihrer individuellen Entscheidungsfähigkeit, bei der Bilanzierung der bisher erworbenen Kompetenzen sowie dabei, eigene Ziele für die zukünftige Berufsbiografie zu definieren und zu verwirklichen. Hierfür nutzen die Träger bestehende Kontakte und Kooperationen mit weiteren Beratungsstellen und Partnern im Bereich berufliche Bildung. Auch die Fachberatung zur Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Neben der Beratung zur Anerkennung werden Ratsuchende unterstützt, Tätigkeiten mit höherem Qualifikationsniveau anzustreben und bisher nicht genutzte Weiterbildungsmöglichkeiten auszuschöpfen.
Im Mittleren Ruhrgebiet gibt es sechs Beratungsstellen, für die in den nächsten zwei Jahren Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes NRW in Höhe von ca. 115.000 Euro zur Verfügung stehen. Insgesamt fließen 2,8 Mio. Euro Fördermittel für ganz NRW.
Die Beratungsstellen
Die Beratungsstellen im Überblick:
In Herne: Büro für Gleichstellung und Vielfalt der Stadt Herne (Tel: 02323-16-3582), vhs Herne (Tel: 02323-16-3186)
In Bochum: Bildungszentrum des Handels e. V. (Tel: 0234-890261-01), Bochumer Bildungszentrum e. V. (Tel: 0234-9128496), IFAK e. V. (Tel: 0234-588322-10)
In Witten: vhs-Zweckverband Witten-Wetter-Herdecke (Tel: 02302-5818678)
In Hattingen: vhs Hattingen (Tel: 0177-5646235)