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Die Mannschaft des Herner EV nach dem Heimsieg gegen die Saale Bulls Halle.

Etwas Licht und viel Schatten beim Herner EV

Niederlage im Derby, Aufholjagd gegen Halle

Etwas Licht und viel Schatten gab es in den vergangenen beiden Partien für den Herner EV. Am Freitag (24.10.2025) verlor man mit 2:3 das Derby bei den Füchsen Duisburg, am Sonntag (26.10.2025) kämpften sich die Miners nach einem 0:3-Rückstand noch zum Ausgleich zurück und siegten nach Penaltyschießen mit 4:3 gegen Halle.

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Die Füchse Duisburg starteten besser ins Spiel und setzten die Miners unter Druck. Die beste Möglichkeit für die Füchse hatte Tobin Brandt in der 13. Spielminute, der einen Onetimer nahm und nur knapp am Herner Gehäuse vorbeizog. Herne schaffte es nur selten, sich zu befreien. In den letzten 10 Sekunden war die Abwehr der Füchse jedoch unvorsichtig, wodurch Munichiello frei vor Willerscheid auftauchen konnte. Das Gestänge rettete Duisburg, weshalb es mit 0:0 in die Drittelpause ging.

Viel Latte und Pfosten mit dabei

Das Geräusch, wenn der Puck an den Pfosten oder die Latte geht, war an diesem Abend häufig zu hören. Insgesamt drei Mal trafen die Füchse im zweiten und dritten Drittel das Gestänge. Michael Fomin war dann derjenige, der in der 23. Spielminute das Spiel eröffnete. Raik Rennert rutschte unglücklich in der Rückwärtsbewegung aus, wodurch Fomin frei auf Schulte zulaufen konnte und das 1:0 erzielte. Die Miners waren jedoch um eine Antwort bemüht. In der 36. Spielminute war es dann Nick Ford, der freistehend vor Willerscheid einen Rebound ausnutzen konnte und somit das 1:1 erzielte, was gleichzeitig das Drittelergebnis war.

Die Partie blieb weiter eng. Duisburg warf allerdings viele Schüsse auf das Tor von Lukas Schulte, der an diesem Tag eine gute Leistung zeigte. In der 43. Spielminute hatte Virch dann aber zu viel Zeit und zog von der blauen Linie ab: Schulte war die Sicht verdeckt, der Schuss ging durch – 2:1 für Duisburg. Wenig später, in der 52. Spielminute, war es fast dieselbe Aktion, durch die Duisburg im Powerplay auf 3:1 erhöhte: Ein Schuss von Mannes wurde zusätzlich vor dem Tor von Kiedewicz abgefälscht, wodurch Schulte keine Abwehrmöglichkeit hatte.

Volles Risiko

Herne ging volles Risiko und zog zwei Minuten vor Schluss den Torwart für einen zusätzlichen Feldspieler. Die Mannschaft kämpfte weiter und belohnte sich erneut durch Nick Ford, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielte und zum 3:2 durch die Beine von Willerscheid einschob. Da die Duisburger noch einmal eine Strafe bekamen, waren die Herner in den letzten anderthalb Minuten in doppelter Überzahl. Jedoch war es immer ein Schläger, ein Körper oder Leon Willerscheid, die einen weiteren Treffer der Herner verhinderten, wodurch sich die Füchse am Ende mit 3:2 durchsetzten und somit drei Punkte festhielten.

  • 1:0 [22:24] Fomin (Nagtzaam/Virch)
  • 1:1 [35:04] Ford (Munichiello/Müller)
  • 2:1 [42:06] Virch (Münzenberger/Nagtzaam)
  • 3:1 [51:35] Kiedewicz (Mannes/Zolmanis) PP
  • 3:2 [58:07] Ford (Munichiello/Hofmann)

Lenny Schmitz fehlte gegen Halle

Herne startete gegen Halle – bis auf Lenny Schmitz, bei dem nach einem Check in Duisburg noch weitere Untersuchungen ausstehen – mit demselben Kader wie am Freitag (24.10.2025). Für Halle war es das zweite Spiel innerhalb von 24 Stunden, da die Bulls am Samstag (25.10.2025) ihr Stadioneröffnungsspiel hatten.

Halle gestaltete das Spiel einfach und konnte in der 7. Spielminute durch Tomi Wilenius im Powerplay das 0:1 erzielen. Wenig später kam Marvin Neher, ähnlich wie am Freitag, frei von der blauen Linie zum Schuss, Schulte war zusätzlich die Sicht verdeckt – 0:2 für die Hallenser. Die Schussstatistik des ersten Drittels spiegelt dabei auch eindeutig den Spielverlauf wider: 2 zu 12 Schüsse. Wie schon in Duisburg war Lukas Schulte allerdings erneut ein wichtiger Rückhalt für die Miners.

Im zweiten Drittel war Halle weiterhin die spielbestimmende Mannschaft, während von Herne wenig kam. Durch Robin Palka kam Halle in der 38. Spielminute zum 0:3. Nick Ford war damit allerdings nicht einverstanden und erzielte nach schöner Einzelleistung noch vor Drittelende das 1:3.

Mit viel Kampfgeiste aus der Kabine

Zum letzten Drittel hin kamen die Miners, nach der Ansprache des Trainergespannes, mit viel Kampfgeist aus der Kabine: Zwar war Halle immer noch die spielbestimmende Mannschaft, doch die Herner waren wacher und näher an ihren Gegnern dran. In den letzten fünf Spielminuten setzten die Miners die Bulls zunehmend unter Druck. Brad Snetsinger war dann nur noch durch ein Foul zu stoppen. Bei dieser Aktion bekam der Deutsch-Kanadier einen Schläger ins Gesicht und musste das Eis zunächst für eine Behandlung verlassen. Er sollte aber zurückkehren.

Herne agierte anschließend durch die 2+2-Strafe vier Minuten in Überzahl, konnte seine Chancen in den ersten zwei Minuten jedoch noch nicht nutzen. Dann passierte aber das, was passieren musste: Brad Snetsinger kehrte nach schneller Behandlung und einem Verband über der Stirn zurück und legte die Scheibe für Kapitän Justus Meyl auf, welcher den Schuss suchte. Dieser wurde durch Valentin Pfeifer unhaltbar für Allavena abgefälscht – 2:3 in der 58. Spielminute.

Herne war jetzt im Spiel angekommen und erspielte sich weitere Chancen. 40 Sekunden nach dem 2:3 setzte sich Ford auf der Außenbahn durch und umkurvte das Hallenser Tor. Er sah den alleinstehenden Munichiello im Slot, dieser schweißte eiskalt zum 3:3-Ausgleichstreffer ein. Nach 55 Minuten der Ernüchterung war nun Euphorie in der Hannibal-Arena ausgebrochen. Es ging für beide Mannschaften in die Verlängerung.

Snetsinger verwandelt den entscheidenden Penalty

In der Verlängerung wollte Halle das Spiel klarmachen, kam aber – genauso wie Herne – nicht zu eindeutigen Torchancen, weswegen es wie in der ersten Begegnung der beiden Vereine ins Penaltyschießen ging. Schulte bestätigte seine starke Leistung und ließ nur einen Treffer durch Thomas Merl zu. Auf Herner Seite traf zunächst Brad Snetsinger, den entscheidenden Penalty verwandelte dann Tommy Munichiello, wodurch Herne den Extrapunkt mitnahm. Die Aufholjagd war geglückt.

  • 0:1 [06:22] Wilenius (Merl/Schäfer) PP
  • 0:2 [08:07] Neher (Akerman/Schmid)
  • 0:3 [37:55] Palka (Merl/Akerman)
  • 1:3 [39:01] Ford (Müller/Munichiello)
  • 2:3 [57:35] Peifer (Meyl/Snetsinger) PP
  • 3:3 [58:15] Munichiello (Ford/Kölsch)
  • 4:3 [65:00] Munichiello PS
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Am Dienstag, 28. Oktober 2025, steht für die Miners das erste Dienstagspiel auf dem Plan. Gegner sind dabei die Herforder Ice Dragons, die das erste HEV-Duell in der Hannibal-Arena für sich entscheiden konnten. Die Herforder verloren zwar gegen die Hammer Eisbären knapp mit 1:2, gewannen dafür zwei Tage später aber deutlich mit 2:7 auswärts gegen die Black Dragons aus Erfurt, wodurch sie am Dienstag mit viel Rückenwind zu Hause antreten werden.

Montag, 27. Oktober 2025 | Autor: HEV /Matthias Schübel