'Hernes Töchter werden laut'
Ein Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt
Unter dem Titel „Hernes Töchter werden laut“ haben sich am Samstagmittag (25.10.2025) rund 100 Menschen in der Herner Innenstadt rund um den Kugelbrunnen versammelt, um ein Zeichen gegen Populismus und Rassismus sowie für Vielfalt und Respekt zu setzen (halloherne berichtete).
Anlass der Kundgebung waren die jüngsten Aussagen des CDU-Parteivorsitzenden Friedrich Merz, der meinte, man solle „die Töchter fragen“, wenn es um Migration und das Stadtbild gehe.
Mensch ist Mensch
Organisiert wurde die Demonstration von der Privatperson Kerstin Brosius (32), die betonte, dass die Veranstaltung unabhängig von Parteien stattfinde. „Wir haben hier Widerstand gegen den aufkeimenden Faschismus geleistet“, sagte Brosius. „Wir Frauen lassen uns nicht instrumentalisieren.“
Brosius animierte das Publikum immer wieder zum Skandieren von positiven Botschaften wie „Herne ist bunt!“, „Mensch ist Mensch – egal woher!“ und „Alle zusammen gegen den Rassismus!“ – Rufe, die mehrfach laut durch die Innenstadt hallten.
Unterstützt vom 'Bündnis Herne'
Unterstützt wurde die Kundgebung vom „Bündnis Herne“, das sich im Rahmen des Herner Versprechens („Keine Zusammenarbeit mit der AfD“) für demokratische Grundwerte einsetzt.
Zu den Rednern zählten unter anderem eine Tochter aus Herne, die über Zuwanderung im Ruhrgebiet reflektierte, eine junge Frau mit migrantischer Familiengeschichte, eine non-binäre Person, Marc Raschke, der in seinen Beiträgen regelmäßig gesellschaftliche Themen pointiert einordnet sowie ein Flüchtling, der vor elf Jahren aus Syrien fliehen musste und von seiner Fluchtgeschichte erzählte.
Ein Paket für den Bundeskanzler
Ein besonderes Highlight war die Mitmachaktion, bei der Passanten Zettel ausfüllen konnten, auf denen sie notierten, was ihnen im Stadtbild Herne positiv oder negativ auffällt. Insgesamt kamen 96 Rückmeldungen zusammen – von Lob für die Vielfalt in der Stadt bis hin zu Kritik an Müll und Schrottimmobilien. Das gesamte Paket soll in den kommenden Tagen symbolisch an den Bundeskanzler geschickt werden, kündigten die Organisatoren an.
Brosius zeigte sich nach der Kundgebung zufrieden: „Wir wollten zeigen, dass Herne Haltung zeigt – und dass wir uns nicht spalten lassen. Heute haben wir genau das geschafft.“