
Versuch der Stadt, um Anwohner vom Verkehr zu entlasten
Teil der Kronprinzenstraße wird Einbahnstraße
Autofahrer werden sich ab Montag, 27. Oktober 2025, in Herne-Mitte etwas umgewöhnen und einen anderen Weg wählen müssen. Ab dann wird der Teil der Kronprinzenstraße ab der Adalbertstraße in Richtung Bochumer Straße zur Einbahnstraße. Andersherum, in Richtung Holsterhauser Straße, ändert sich vorerst nichts. Diese Änderung ist das Ergebnis von längeren Beobachtungen der Stadt, um die Anwohner vom hohen Verkehrsaufkommen zu entlasten.
Mehrere Verkehrszählungen hätten ergeben, dass viele Verkehrsteilnehmer die Strecke zwischen den Hauptverkehrsstraßen nutzen. „Die Messungen haben wir nach Anwohnerbeschwerden gestartet und haben so gemerkt, da sind Verkehre, die dort nicht hingehören“, erklärt Thorsten Rupp, Fachbereichsleiter für Tiefbau und Verkehr. Navis hätten Fahrzeugführer, egal ob aus Westen oder Norden kommend, auf ihrem Weg in Richtung Süden durch die kleinen Straßen geschickt.

So wurden schon im Februar 2023 rund 1.000 Autos in 24 Stunden in Richtung Bochumer Straße gezählt, in der Gegenrichtung waren es halb so viele. Genau zwei Jahre später erhöhten sich diese Zahlen noch auf rund 1.150 Fahrzeuge (Fahrtrichtung Bochumer Straße) bzw. rund 560. Im März diesen Jahres nahmen die Zahlen wieder leicht ab, blieben aber auf dem Niveau von 2023.
Dauer des Versuchs: Zwischen sechs und zwölf Monate
Dennoch: Für die Stadt war klar, dass man diesen Verkehrsversuch starten muss. „Die Änderung wird für mindestens sechs Monate umgesetzt, bis zu zwölf Monate sind möglich“, erläutert Thorsten Rupp. „Wir haben den Anwohnern aber auch zugesagt, den Versuch vorzeitig abzubrechen, wenn ein zu großes Chaos entsteht.“

Das würde aber frühestens nach drei Monaten passieren, so Rupp auf halloherne-Nachfrage. „Wir werden den Versuch mit Messungen begleiten und daher nicht etwa von einem Bauchgefühl leiten lassen.“
Alternativ-Route über den Westring
Die Fachleute hoffen darauf, dass sich der Verkehr schon frühzeitig über den Westring eine alternative Route sucht. „Online-Navis werden ohnehin nach wenigen Tagen geupdated, daher versprechen wir uns ein schnelles Umfahren der Einbahnstraße“, verdeutlicht Michael Marquardt, Teamleiter in der Verkehrsbehörde.
Zudem sollen auf der Holsterhauser Straße Hinweisschilder und entsprechende Leuchttafeln auf die geänderte Verkehrsführung hinweisen. Andere diskutierte Möglichkeiten wie „Anwohner frei“-Schilder würden kaum oder gar keine Verbesserungen bringen, da sind sich die städtischen Mitarbeiter einig.
Wenn alles gut läuft, geht's in die Politik
Sollte alles wie vorgesehen funktionieren und es entstehen keine größeren Probleme, werden die Verkehrsexperten ihre Beobachtungen und Erkenntnisse in der Politik vorstellen, sodass es nicht beim Versuch bleibt, sondern ein rechtlich bindender Beschluss gefasst werden kann.
