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Herta in Herten.

Stellungnahme

NGG zur Herta Standortprüfung

Zur Prüfung der strategischen Optionen für Herta in Herten, durch den Konzern Nestlé nimmt Mohamed Boudih, NRW-Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Stellung: „Ich bin sicher, dass es der Plan ist, die Traditionsmarke bis Ende des Jahres 2019 zu verkaufen. Dahinter steckt rücksichtlose Profitgier. Um absurd hohe Renditen von bis zu 18,5 Prozent zu erzielen, soll nun ein Unternehmen, das nach jahrlanger Durststrecke erstmals wieder schwarze Zahlen schreibt, offensichtlich meistbietend verkauft werden. Die Braut wurde hübsch gemacht auf Kosten der Beschäftigten: Sie haben es durch den Verzicht auf Tarifleistungen wie Urlaubsgeld und Urlaubstage, mit flexiblen Arbeitszeitmodellen oder Verlust ihres Arbeitsplatzes erst ermöglicht, dass Herta saniert werden konnte. Die Quittung ist Verunsicherung und Verkauf. Dafür haben die Beschäftigten, die Donnerstag (14.2.2019) von der Verkaufsoption überrascht wurden, kein Verständnis.

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400 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Die NGG wird um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Für uns gilt: Mensch vor Marge! Wir fordern, dass im Falle des Verkaufes Herta als Ganzes und nicht in den einzelnen europäischen Ländern filetiert und gesplittet verkauft werde. Wir fordern auch, dass Nestlé sehr genau prüft, an wen verkauft wird. Die Mitbestimmungsstrukturen, die Tarifbindung und der Standort müssen gesichert sein. Damit dürfen einige große Player auf dem europäischen Fleisch- und Wurstmarkt von vornherein nicht infrage kommen. Ich erinnere daran, dass im vergangenen Jahr an fünf deutschen Nestlé-Standorten durch Teil- oder Standortschließungen mehrere hundert Arbeitsplätz vernichtet wurden. Uns ist es gelungen, ein umfangreiches Tarifpaket für die betroffenen Beschäftigten auszuhandeln – die Arbeitsplätze sind dennoch verloren. Vor diesem Hintergrund ist es zynisch, dass Konzernchef Mark Schneider am Donnerstag sagte, dass er mit den 2018 erzielten Fortschritten zufrieden ist."

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| Quelle: NGG