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Dr. Arnulf Siebeneicker (v.l.), Annette Hudemann, Martin Holtappels und Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger an Deck des Ausstellungsschiffes

Arbeiten von Holtappels und Hudemann werden ausgestellt

Museumsfotografie im Schiffshebewerk

Waltrop. Dem Arbeitsfeld der Museumsfotografie widmet sich eine neue Sonderausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im Schiffshebewerk Henrichenburg zeigt. Die Schau mit dem Titel „Orte, Dinge und Menschen im Fokus von Martin Holtappels und Annette Hudemann“ ist vor dem neuerlichen Lockdown vorerst nur am Samstag und Sonntag, 26. und 27. März 2021, im Laderaum des Schiffs „Ostara“ zu sehen. Nach der Wiederöffnung läuft die Ausstellung bis 31. Oktober 2021. Rund 200 Fotografien aus den Jahren 1991 bis 2020 geben einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Aufgaben der Museumsfotografie.

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Martin Holtappels (von 1991 bis 2019) und Annette Hudemann (von 1993 bis 2021) haben 30 Jahre lang die Fotografie im LWL-Industriemuseum geprägt. „In dieser Zeit häuften sie einen Schatz von über 350.000 Aufnahmen an. Sie zeigen, wie Fabriken zu Museen wurden und Industrieregionen zu Touristenzielen. Auf diese Weise dokumentieren die Fotografien nicht nur die Geschichte des LWL-Industriemuseums, sondern auch den Strukturwandel der Region“, erklärte Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger am Dienstag (23.3.) bei der Vorstellung der Ausstellung im Waltoper LWL-Museum.

Im LWL-Industriemuseum hat die Museumsfotografie von Beginn an eine wichtige Rolle gespielt. Hier wartete eine besonders breite Palette von Aufgaben. Es galt nicht nur, die 250.000 Objekte umfassende Sammlung zu dokumentieren, sondern auch die Restaurierung von Baudenkmälern und Maschinen zu begleiten sowie die zahlreichen Feste, museumspädagogischen Programme und Ausstellungsaktivitäten an acht sehr lebendigen Standorten festzuhalten. „Martin Holtappels und Annette Hudemann haben sich diesen Herausforderungen über Jahrzehnte mit großem Engagement gestellt“, so Dirk Zache. Den Museumsdirektor faszinieren vor allem die Architekturfotografien, die vielfach den Kontrast zwischen der historischen Bausubstanz der Denkmale und den zeitgenössischen Eingriffen zur Erschließung dieser Bauten herausstellen.

Die Fotografin und der Fotograf waren aber nicht nur in den eigenen Häusern tätig, sondern reisten auch zu Unternehmen, in denen mit traditionellen Maschinen und Verfahren gearbeitet wurde. Textilbetriebe auf dem Gebiet der gerade untergegangenen DDR waren ebenso darunter wie Glashütten in Venedig und in Polen. Oft standen diese Produktionsstätten kurz vor dem wirtschaftlichen Aus. Dies galt auch für große Betriebe im Ruhrgebiet, wie Phoenix in Dortmund oder Opel in Bochum. Die dabei entstandenen Bilder wurden immer wieder in Ausstellungen des LWL-Industriemuseums eingebettet und ermöglichten so den Blick über den Tellerrand des jeweiligen Standorts.

So ist die Ausstellung für Rüschoff-Parzinger auch ein Beispiel für das große Potential der Museumsfotografie: „Sie kann mehr leisten, als Objekte mit der Kamera möglichst realitätsnah wiederzugeben. Wenn Fotografen die richtigen Aufträge bekommen, können Bilder Quellen sein, die die Ausstellungen der Museen bereichern und so die Außenwirkung dieser Institutionen steigern.“

"Aufgrund der erneuten Schließung der Museen können wir die Schau leider vorerst leider nur dieses Wochenende zeigen", so Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker.

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Er bittet Besucher um Buchung eines Zeitfensters unter https://www.pretix.eu/schiffshebewerkhenrichenburg/terminbuchung. Bis zu zehn Personen gleichzeitig können sich im Laderaum aufhalten. Es besteht die Pflicht, einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Vergangene Termine (1) anzeigen...
  • Freitag, 26. März, um 10 Uhr bis Samstag, 27. März 2021, um 18 Uhr
| Quelle: LWL Pressedienst