
Stadt warnt vor Auswirkungen von Hitzewellen
Menschen besser an heißen Tagen schützen
Die andauernde Hitze macht vielen Menschen zu schaffen. Besonders vulnerable Gruppen leiden unter den steigenden Temperaturen und auch gesundheitliche Auswirkungen machen sich bemerkbar. Deshalb hat die Stadt ein Konzept erarbeitet, um diese Personengruppen besser zu schützen (halloherne berichtete).
Nun, nach den ersten heißen Tagen, ziehen die Verantwortlichen eine erste Bilanz, wie das Konzept angenommen wird. Die Ergebnisse stellen sie am Montag (17.7.2023) in einem Pressegespräch vor.
Mehr Einsätze an warmen Tagen
Dr. Holger Wißuwa, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes bei der Herner Feuerwehr, berichtet: „An warmen Tagen haben wir mehr Einsätze. Diese hängen indirekt oder direkt mit der Hitze zusammen. Bei direkten Einsätzen haben wir es dann unter anderem mit Hitzeschlägen oder Sonnenstichen zu tun."
Ebenso erinnert er daran, dass es auch zu Einsätzen aufgrund eines Flüssigkeitsmangels, gerade bei älteren Menschen, gekommen sei. „Anzeichen können Schwindel, Antriebslosigkeit, Verwirrtheit oder auch Bewusstlosigkeit sein“, so der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes.

Für ihn sei wichtig, dass man an heißen Tagen auch untereinander aufeinander achte. „Man könnte beispielsweise dem älteren Nachbarn Wasserkästen mitbringen und ihn daran erinnern, genug zu trinken", sagt der Notarzt.
Durstgefühl nimmt ab
So sieht es auch Dr. Angelika Burrichter, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit. „Da vor allem bei älteren Personen das Durstgefühl abnimmt, kommt es häufig zu einem Flüssigkeitsmangel.“
Aber auch Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen seien betroffen. Vielfach würden sich bestehende Symptome verstärken. Ferner würde sich die Hitze auf Medikamente auswirken. „Die Wirksamkeit kann sich verändern. Deshalb sollte auf jeden Fall vor heißen Tagen mit seinem Arzt gesprochen werden, um die Medikation unter Umständen zu verändern“, so Burrichter.
Ideen zum Hitzeschutz
Um die Einwohner Hernes besser auf die Auswirkungen von Hitzewellen vorzubereiten, hat eine Arbeitsgruppe einige Ideen entwickelt und Informationen zusammengestellt. „Beim Gartentag haben wir bereits unsere Postkarten 'Hot' und 'Cool' verteilt", sagt Marie Meinhardt, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung.
Auf diesen befindet sich auf der Rückseite ein Leitfaden zum Hitzeschutz: Zuerst Körper kühlen, beispielsweise mit kaltem Wasser duschen. Ansonsten gilt: Viel trinken und Hitze vermeiden, zum Beispiel durch Sonnenschirme oder geschlossene Fenster und Vorhänge. Wichtig sei außerdem: Gegenseitig helfen. „Wer beispielsweise eine ältere Person sieht, die offensichtlich Probleme mit der Hitze hat (Kollaps oder Verwirrtheit), sollte den Rettungsdienst unter der 112 rufen“, rät Meinhardt.

Außerdem gab es weitere Aktionen auf den Wochenmärkten. „Hier haben wir die Herner ebenfalls auf die Gefahren des heißen Wetter hingewiesen und die Resonanz war gut. Wir haben beispielsweise auch Trinkflaschen verteilt", sagt Kerstin Fischer-Friedhoff, stellvertretende Leitung des Fachbereichs Soziales.
Schattenspaziergang
Apropos Trinkflaschen. Wie die Verantwortlichen berichten, wird es ebenso auf der Cranger Kirmes an einigen Ständen die Möglichkeit geben, seine Trinkflaschen mit Wasser aufzufüllen. Diese beginnt am Donnerstag, 3. August, und endet am Sonntag, 13. August 2023.
Am Donnerstag, 20. Juli 2023, wird ferner zu einem Schattenspaziergang eingeladen (halloherne berichtete). In einem dreißigminütigen Spaziergang sollen kühle Orte im Quartier Wanne-Nord erkundet werden. Los geht es ab 16 Uhr am Eingang des St. Annas an der Hospitalstraße 19. Der Endpunkt soll das Gemeindezentrum St. Laurentius an der Karlstraße 7 sein. „Alle Interessierten sind eingeladen, uns zu begleiten", so Fischer-Friedhoff.
Weitere Infos gibt es auf der Homepage der Stadt Herne unter dem Titel „Gesundheit und Hitze“.
