
HWK-Präsident zur Einigung der Großen Koalition
Meisterpflicht ist Erfolg für das Handwerk
Die Koalitionsfraktionen haben am Montag (9.9.2019) angekündigt, dem Bundestag die Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Handwerksberufen vorzuschlagen. Hierzu erklärt Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund: „Wir begrüßen diese Entscheidung außerordentlich. Der Meistertitel steht für höchste Qualität, nachhaltige Unternehmens-Gründungen und eine fundierte Ausbildung von Nachwuchskräften. Dass die Koalition diese große Bedeutung erkannt hat, werten wir als starkes Signal für das Handwerk und den Mittelstand.“
Seit im Jahr 2004 die Meisterpflicht in 53 Gewerken abgeschafft wurde sei es zu deutlichen Fehlentwicklungen in den betroffenen Gewerken gekommen. „Mit besonderer Sorge haben wir beispielsweise beobachtet, dass die Ausbildung in den zulassungsfreien Gewerken ohne Meisterpflicht deutlich eingebrochen ist“, so der KammerPräsident. Aber auch vor dem Hintergrund des Verbraucherschutzes sei die Ausweitung ein wichtiger Schritt. Schröder: „In den zulassungsfreien Gewerken kann sich aktuell jeder ohne jeglichen Qualifikationsnachweis selbstständig machen. Die Meisterprüfung setzt hingegen Standards, auf die sich der Kunde verlassen kann.“
Ebenfalls positiv bewertet der HWK-Präsident den vorgesehenen Bestandsschutz für Handwerker, die sich zuvor ohne Meister selbstständig gemacht haben. Nun müsse zügig darauf hingearbeitet werden, den Entwurf zu verabschieden, damit das Gesetz wie geplant Anfang 2020 in Kraft treten könne.