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Maja Beckmann (2.v.l.) zusammen mit Benjamin Lillie, Wiebke Mollenhauer und Nils Kahnwald (hinten) in „Einfach das Ende der Welt“, der „Inszenierung des Jahres 2021“.

Hernerin ist Schauspielerin des Jahres 2021

Königin Maja Beckmann

Maja Beckmann ist „Schauspielerin des Jahres 2021“, gekürt von den Fachjournalisten der deutschsprachigen Länder bei der jährlichen Umfrage der Zeitschrift „Theater heute“. Bereits 2019 hatte sie diesen Titel nur knapp verpasst, damals lag sie auf Platz zwei hinter Sandra Hüller aus dem Ensemble des Schauspielhauses Bochum, die für ihre Darstellung der „Penthesilea“ in der Kleist-Inszenierung des Intendanten Johan Simons ausgezeichnet worden war.

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Die 44 Feuilletonisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählten die damals 41-jährige Maja Beckmann auf Platz zwei für ihre Rolle in „Dionysos Stadt“ an den Münchner Kammerspielen. Die zehnstündige (!) Inszenierung Christopher Rüpings landete in der Rubrik „Stück“ auf Platz eins und Maja Beckmann ist 2019 zudem mit dem deutschen Theaterpreis „Faust“ ausgezeichnet worden.

Teil einer Theaterfamilie

Geboren 1977 in Herne kommt sie aus einer Theaterfamilie, drei von ihren vier Geschwistern sind ebenfalls mit den Bühnenbrettern eng verbunden, Till Beckmann hat etwa „Gelato“ in Köln inszeniert, ein Stück für Kinder, das am Sonntag (29.8.2021) im Strünkeder Schlosshof gezeigt worden ist (halloherne berichtete). Majas Theaterlaufbahn begann als Elevin am Schauspielhaus Bochum, wurde ins Ensemble übernommen und in Inszenierungen u.a, von David Bösch, Jorinde Dröse, Sebastian Nübling, Jürgen Kruse und Anne Lenk schnell zum Publikumsliebling.

Als Medea-Performerin in Leonie Böhms Euripides-Inszenierung am Schauspielhaus Zürich ist die Hernerin Maja Beckmann zur „Schauspielerin des Jahres 2021“ gewählt worden.

Nach über zehn Jahren wechselte sie ans Staatstheater Stuttgart und dann 2016 zu Matthias Lilienthal an die Münchner Kammerspiele, wo sie mit Regisseuren wie Stefan Pucher, Amir Reza Koohestani, Toshiki Okada und immer wieder mit Christopher Rüping zusammenarbeitete. So in dessen Adaption von „Der erste fiese Typ“, dem Erstlingsroman der US-Amerikanerin Miranda July, den die Londoner Tageszeitung „The Guardian“ neben dem Tolstoi-Klassiker „Anna Karenina“ unter die zehn eindringlichsten Liebesromane der Literaturgeschichte wählte.

Im April 2017 kam die Koproduktion mit Zürich an den Münchner Kammerspielen heraus – mit Maja Beckmann als verpeilter Cheryl Glickman, die unglücklich in ihren um einiges älteren Kollegen Philip verliebt ist, und Anna Drexler als rotziger 20-jähriger Clee, die in ihre Wohnung und damit ihr Leben einbricht.

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Wechsel nach Zürich

Mit Christopher Rüping wechselte sie danach von München ans Schauspielhaus Zürich. Neben ihrer Theaterarbeit spielt Maja Beckmann auch in Film- und Fernsehproduktionen mit, zum Beispiel in der Fernsehserie „Stromberg“ als Sabine ‚Sabbel‘ Buhrer, wodurch sie auch einem theaterfernen Publikum bekannt wurde. Nun also die Wahl zur „Schauspielerin des Jahres“ für ihre Rolle in Christopher Rüpings „Einfach das Ende der Welt“, gleichzeitig zur „Inszenierung des Jahres“ gewählt und für ein Gastspiel im Frühjahr 2022 am Schauspielhaus Bochum vorgesehen, sowie ihre Verkörperung der Medea in der Züricher Euripides-Inszenierung von Leonie Böhm.

| Autor: Pitt Herrmann