Keine Chance für Keime
Castrop-Rauxel. Oberarzt Markus Witt vom St. Rochus-Hospital ist der Hygiene-Beauftragte des Krankenhauses. Er ist dafür zuständig, dass die Hygiene-Standards umgesetzt werden. „Die Problemkeime kommen mit den Patienten in die Krankenhäuser. Daran können wir nichts ändern. Aber wir müssen dafür sorgen, dass Problemkeime sich nicht in der Klinik verbreiten und Infektionen verursachen können. Deshalb ist es wichtig, schon bei der Aufnahme mögliche Keimträger zu entdecken und von den anderen Patienten zu isolieren“, sagte er.
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, Risikopatienten auf Problemkeime zu untersuchen, wenn sie ins Krankenhaus kommen. Am St. Rochus-Hospital untersucht man deshalb Patienten auf multiresistente Erreger, die in den letzten zwölf Monaten einen Krankenhaus-Aufenthalt im Ausland hatten. Zu den Risikopatienten zählen auch Menschen, die ambulant beamtet werden.
Im Monat finden die Mitarbeiter des St. Rochus Hospital so im Schnitt zehn Patienten, die Problemkeime mitbringen. Im Jahr betrifft dies etwa zwei Prozent von 5.000 Behandlungsfällen. Die betroffenen Patienten werden getrennt von den anderen Kranken untergebracht und erhalten besondere pflegerische Maßnahmen, um sie von den Keimen zu befreien.
„Darüber hinaus gilt es insbesondere, die Übertragung durch Patientenkontakte zu unterbinden. Hier ist Händehygiene im Umgang mit Schwerkranken mit Abstand die wichtigste Vorsichtsmaßnahme. Eine routinemäßige antiseptische Patientenwaschung, die konsequente Verwendung von Einmal-Materialien bei Behandlung und Körperpflege im Intensivbereich sind Teil unseres Maßnahmen-Bündels, mit dem wir eine Infektion durch Problemkeime auf der Intensivstation vermeiden", so Dr. Markus Witt. Zu den Maßnahmen zähle außerdem die Verminderung von Kontaktzeiten, wenn beispielsweise ein Schlauch gewechselt werde.