
Kein Wendehammer für Linien 306/316
Essen. Nach monatelanger Debatte hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sich am Donnerstag (29.3.2019) gegen eine Förderung des Baus einer Gleiswechselanlage an der Stadtgrenze von Bochum zu Herne ausgesprochen. Hier soll nach Vorstellungen der Stadt Herne zukünftig ein Taktsprung erfolgen. Während in Bochum die Linien 306 und 316 das Bochumer Teilstück alle 7 ½ Minuten bedienen, soll dies in Herne nur alle 15 Minuten erfolgen. Für diese Einsparung müsste die Bahnen an der Stadtgrenze wenden. Zur Entscheidund des VRR nehmen Frank Heidenreich, Vorsitzender der CDU-Fraktion im VRR, und der CDU-Politiker Dirk Schmidt, Mitglied im Verwaltungsrat des VRR, Stellung
Frank Heidenreich:
„Mit der Entscheidung gegen die Förderung des Baus einer Wendeanlage an der Stadtgrenze machen wir klar, dass wir die Leistungskürzung hier für falsch halten. Das ist überholtes Kirchturmdenken. Es dient nicht dem Ziel eines integrierten Nahverkehrs, wenn Straßenbahnen an der Stadtgrenze wenden. Ich verweise darauf, dass die Verringerung der Leistung auf Herner Seite nicht auch noch mit Fördermitteln unterstützt werden kann. Fördermittel sind für eine Attraktivierung und einen Ausbau des Nahverkehrs vorgesehen.
Dirk Schmidt:
Ich hoffe, dass sich jetzt die Aufgabenträger Bochum und Herne nochmal zusammensetzen. Die BoGeStra hat erklärt, dass der 7 ½ Minuten- Takt tagsüber mit Ausnahme der Schulferien für die Stadt Herne kosten-neutral gefahren werden könne. Die Kosten entsprechen dem derzeitigen 10-Minuten-Takt. Daher verstehe ich den Spardruck aus Herne nicht, wo sich die Stadt Herne sonst für eine Stärkung des ÖPNV ausspricht. Der Verwaltungsrat hat die VRR-Verwaltung auch beauftragt, in diesem Sinne eine ablehnende Stellungnahme zur Fortschreibung des Herner Nahverkehrsplans abzugeben. Sollten Bochum und Herne sich am Ende nicht einig werden, dann muss der VRR wie gesetzlich vorgesehen hier schlichten oder die Entscheidung an sich ziehen, das wäre ein einmaliger Fall in der Geschichte des VRR.