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europefiction 2019 - die Macher.

Herne beim Sommercamp auf Consol

Rund 140 Jugendliche aus sechs europäischen Ländern treffen sich vom 13. bis 21. Juli 2019 am Consol Theater Gelsenkirchen zum ersten internationalen Theater-Sommercamp von europefiction, dem Nachfolgeprojekt von Pottfiction. Mit dabei auch die von Gaby Kloke, Florian Heller und Carina Langanki geleitete europefiction-Gruppe des Herner Theater Kohlenpott. Und mit Barbara Kölling vom Helios Theater Hamm eine Wanne-Eickelerin.

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Unter dem Jahresthema Freiheit und Identität haben ein Jahr lang theaterbegeisterte Jugendliche aus Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Italien und dem Ruhrgebiet in digitalen Proben und einem physischen Austausch an Fragen rund um Europa zusammengearbeitet – jetzt treffen sich die Theatergruppen mit jeweils rund 15 Teilnehmenden für die gemeinsamen Aufführungen und für Workshops internationaler Gastkünstler auf Consol in Gelsenkirchen. Eine Woche lang wird sich alles um die Frage drehen: „In was für einem Europa möchtest du leben – und was bist du bereit dafür zu tun?“ Das gilt auch für die gemeinsame Performance Multitude der Gruppen aus Herne und dem italienischen Bologna, die am 18. Juli 2019 zweimal vormittags an der Bismarckstraße 240 in Gelsenkirchen gezeigt wird.

europefiction 2019.

Europefiction ist ein internationales Theaterprojekt für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 23 Jahren. Es besteht aus zwei Jahreszyklen – beginnend im Juni 2018 und endend im November 2020. Fünf Theater aus dem Ruhrgebiet sind Kooperationen mit je einem Theater aus dem europäischen Ausland eingegangen: Das Junge Schauspielhaus Bochum mit dem Theater Rotterdam, das Gelsenkirchener Consol Theater mit der Liverpooler Gruppe 20 Stories High, das Herner Theater Kohlenpott mit La Baracca - Teatro Testoni Ragazzi aus Bologna, das von der Wanne-Eickelerin Barbara Kölling gegründete und geleitete Helios Theater Hamm mit dem Kolibri Theatre Budapest und das städt. Kinder- und Jugendtheater Dortmund mit der Pariser Gruppe La Transplanisphère.

Im künstlerischen Dialog setzen sich 140 Jugendliche mit der Zukunft Europas auseinander, entwickeln zukunftsweisende Konzepte und versuchen diese aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Sie sollen dazu ermutigt werden, selbstständig Missstände, Themen und Fragestellungen zu formulieren und den Mut entwickeln, daraus politische Forderungen abzuleiten. Was bei einem Vorabtreffen der Ruhrgebietsgruppen in Herne schon ‘mal hervorragend geklappt hat: Weil nicht alle Teilnehmenden mit Migrationshintergrund aufgrund lokaler Aufenthaltsbeschränkungen zu bilateralen Treffen ins Ausland reisen durften, hat sich unabhängig vom Leitungsteam ein Aktionskreis gebildet mit dem Ziel, künftig eine Freizügigkeitsregelung analog zu Schulklassenfahrten zu erreichen.

Das Sommercamp auf Consol ist Treffpunkt, Aufführungsort und Zukunftslabor zugleich. Hier kommen alle Beteiligten für eine Woche erstmals persönlich zusammen und präsentieren in den entwickelten Theaterstücken, Performances und Tänzen ihre Botschaft: Was passiert im Jahr 2020? Wie im vergangenen Jahr an den Herner Flottmannhallen entsteht neben dem Consol-Theater in Bismarck auf rund 7.000 Quadratmetern eine Zeltstadt mit einem großen Zirkuszelt als Aufführungsort und kleineren Zelten für Workshops sowie, im hinteren Bereich, zum Übernachten. Dabei organisieren sich die jungen Leute selbst – vom Kochen bis zum Reinigungsdienst. Zum großen Abschlussfest am Samstag, 20. Juli 2019, sind ab 18 Uhr alle Interessierten herzlich eingeladen.

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Auch im zweiten Jahreszyklus arbeiten die internationalen Gruppen unter der künstlerischen Leitung von Inga Sponheuer und Manuel Moser, seit Jahren regelmäßiger Kohlenpott-Gast auf den Brettern der Herner Flottmannhallen, wieder miteinander – dieses Mal zu den Oberthemen Verzicht und Solidarität. Wieder werden sich die Partnergruppen zu je einem bilateralen Austausch treffen. Im Sommer 2020 bildet ein Sommercamp in Dortmund das große Finale. Eindrücke zu den Projekten im Netz auf europefiction.org, auch bei Facebook und Instagram.

| Autor: Pitt Herrmann