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Probe zum 'Das kalte Herz': Regisseur Benjamin Werner bei den Proben im Rechener Park in Bochum-Ehrenfeld.

Nach „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff

„H3RZ“ im Schlosspark Strünkede

Ab Freitag, 5. August 2022, wird wieder Theater gespielt im Schlosspark Strünkede. Zum dritten Mal nach „PE3R GYNT“ und „ALIC3“ hat sich das heimische Theater Kohlenpott mit dem Bochumer Rottstr5 Theater zusammengetan für eine Open-Air Produktion, die traditionell in Herne Premiere feiert und danach auch in Bochum zu erleben ist. halloherne-Redakteur Pitt Herrmann war bei der Aufführung dabei und hat diese Eindrücke mitgebracht.

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„H3RZ“ ist der Titel des märchenhaften Theaterspaziergangs im Schlosspark Strünkede und dem Rechener Park in Bochum. Mit dabei Schauspieler aus beiden Ensembles sowie die Bochumer Musikerin Linda Bockholt, die beide Erzählstränge über die Musik verbindet. „Herz im Park“ basiert auf dem düsteren Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff. Wie in den letzten Jahren, heuer nur ohne dritten Dortmunder Partner, wird das Geschehen wieder mitten in einen öffentlichen Park versetzt, den die Zuschauer gemeinsam mit den Darstellern durchlaufen und so mehr und mehr in die Geschichte einbezogen werden.

„Fühlst du denn dein Herz? Ist es nicht kalt wie Eis? Hast du Furcht oder Gram, kann dich etwas reuen?“: Der Köhlersohn Peter Munk träumt davon, viel Geld zu haben und dadurch Ansehen zu gewinnen. Nachdem er im Wald auf das Glasmännlein trifft, dass ihm drei Wünsche erfüllt, wird er schnell zum angesehenen Mann im Schwarzwald. Doch Peter will mehr. In seiner Not wendet er sich an den Holländermichel, der – im Gegensatz zum Glasmännlein – mit dem Bösen im Bunde steht.

Probe zum 'Das kalte Herz': Das Gute und das Böse, symbolisiert durch das Glasmännlein und den Holländermichel, stehen sich in der Märchenadaption gegenüber.

Michel erweist sich großzügiger als das Glasmännlein, fordert als Preis für seine Hilfe allerdings Peters Herz. Dieses sei ihm mit seinen Gefühlen ohnedies nur hinderlich im Leben, meint er. Dafür soll Peter einen kalten Stein in die Brust und zunächst 100.000 Taler bekommen, er könne aber jederzeit wiederkommen, wenn er mehr Geld brauche. Doch bald muss er feststellen, dass er sich an nichts mehr erfreuen kann, dass er nicht mehr lachen und weinen kann und nichts mehr schön ist. Sein neues Herz aus Stein kann an nichts Anteil nehmen…

„Das kalte Herz“, als Binnenmärchen eingebettet in die Erzählung „Das Wirtshaus im Spessart“, 1827 erschienen in Wilhelm Hauffs „Märchenalmanach auf das Jahr 1828“, gehört zu den bekanntesten Werken des zum Kreis der Schwäbischen Dichterschule gehörenden Romantikers. Es ist rund ein Dutzend Mal verfilmt und auch auf Bühnenbretter adaptiert worden, so im Schauspiel Stuttgart und auf der Felsenbühne Rathen in der Sächsischen Schweiz. Fast zweihundert Jahre nach seiner Entstehung kann das Märchen heute auch als eine Parabel auf den Kapitalismus gelesen werden, die aktueller ist denn je erscheint.

Turbulent geht es zu bei der Open-Air-Version des Hauff-Märchens „Das kalte Herz“.

Anders als bei beiden Open-Air-Vorgängern übernehmen die beteiligten Bühnen heuer nicht unabhängig voneinander Abschnitte der Vorlage, die erst bei der Aufführung wie ein Mosaik zusammengesetzt werden. Sondern sind jeweils den mythischen Antagonisten des Märchens, Holländermichel und Glasmännlein, zugeordnet: In der Aufführung werden sie erzählerisch und musikalisch miteinander verknüpft.

Henner Kallmeyer inszeniert den Herner Part mit einem fünfköpfigen Ensemble um den Profi Gareth Charles, der schon bei den bei „Peer Gynt“ und „Alice“ dabei war: Lynn Dokoohaki, Antonia Gruse, Emily Leimbach und Baker Tarchichi spielen in der Ausstattung von Nathalia Nordheimer.

Beim Teil des achtköpfigen Bochumer Ensembles führt Benjamin Werner Regie. An der Seite von Nele Thomalla, die frischgebackene Absolventin der Schauspielschule Köln feiert nach zahlreichen Rollen in Off-Bühnen der Domstadt ihr Rottstr5-Debüt, sind Hendrik Berbuir, Kimberley Bremkens, Konrad Kordt, Hannah Kuzniarek, Emily Lück, Marion Schuchardt und Abdülsefa Yildiz zu erleben in der Ausstattung von Tuomas Kiiliäinen. Welcher die traditionell ausladenden Schwarzwälder Bollenhüte, Symbol für das Erdliche, die vier Himmelsrichtungen und den dreieinigen Gott, neckisch reduziert hat (siehe Foto).

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Karten können über folgende Mailadresse reserviert werden: karten@herzimpark.de

Die Termine im Überblick

  • 5. August 2022, 18 Uhr – Schlosspark Strünkede
  • 6. August 2022, 18 Uhr – Schlosspark Strünkede
  • 7. August 2022, 16 Uhr – Schlosspark Strünkede
  • 12. August 2022, 18 Uhr – Rechener Park Bochum
  • 13. August 2022, 18 Uhr – Rechener Park Bochum
  • 14. August 2022, 16 Uhr – Rechener Park Bochum
Vergangene Termine (3) anzeigen...
  • Freitag, 5. August 2022, um 18 Uhr
  • Samstag, 6. August 2022, um 18 Uhr
  • Sonntag, 7. August 2022, um 16 Uhr
Vergangene Termine (3) anzeigen...
  • Freitag, 12. August 2022, um 18 Uhr
  • Samstag, 13. August 2022, um 18 Uhr
  • Sonntag, 14. August 2022, um 16 Uhr