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GEW zum Grundschul-Lehrermangel

Bettina Koschmieder-Breyer vom Stadtverband Herne der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat halloherne eine Stellungnahme zum Grundschul-Lehrermangel in Herne geschickt: „An den Grundschulen in NRW ist der Lehrkräftemangel gravierend. Trotz des Einsatzes von Seiteneinsteigern, Kollegen mit anderen Lehrämtern und befristet Beschäftigten ohne Lehramt sind sehr viele Grundschulen unterbesetzt und müssen Unterricht kürzen. Auch an Herner Grundschulen fehlen zunehmend ausgebildete Grundschullehrkräfte. Unterbesetzte Schulen oder Schulen mit Seiteneinsteigern, die nicht für die Grundschulen ausgebildet sind, können trotz aller Anstrengungen die normalen Qualitätsanforderungen nicht mehr zur eigenen Zufriedenheit der Kollegien erfüllen. Erarbeitete Konzepte können aufgrund des Lehrermangels oft nicht mehr umgesetzt werden. Angesicht der Belastung der Lehrkräfte müssen alle Möglichkeiten ergriffen werden, die zur Entlastung der Kollegien beitragen, damit diese die schwierige Situation und starke Mehrbelastung an den Grundschulen stemmen können.

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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert deshalb, dass Ministerin Gebauer endlich ein Zeichen setzt und durch ein entschlossenes Handeln mit geeigneten Maßnahmen den Problemen durch den Lehrkräftemangel – auch an Herner Schulen – entgegen wirkt. Die GEW- Fachgruppe Grundschule des Stadtverbands Herne unterstützt die folgenden Forderungen:

  • Mehr Studienplätze schaffen • Entlastung der Kollegien • Aussetzung der QA in Zeiten des Lehrkräftemangels
  • Entlastung der Kollegen
  • Faire Besoldung aller Lehrämter nach A13z / EG 13

Zusätzliche Studienplätze sind von der Landesregierung angekündigt, aber die GEW befürchtet, dass die Plätze für die Masterstudiengänge nicht angemessen berücksichtigt werden. Denn genau dort ist ein Nadelöhr! Unbesetzte Stellen, Seiteneinsteiger, befristete Beschäftigte – immer sind die Kollegen mit dem Lehramt Grundschule gefordert, unterstützend und begleitend tätig zu werden. Dabei ist die Unterrichtsverpflichtung an Grundschulen hoch und die Zahl der Entlastungsstunden für Zusatzaufgaben völlig unzureichend. Aufgaben, die zusätzlich belasten, müssen in Zeiten des Lehrkräftemangels ausgesetzt werden. Die Vor- und Nachbereitung der Qualitätsanalyse bindet viel Zeit. Diese Zeit wird für die Unterrichtserteilung, aber auch für die Einarbeitung und Begleitung von Kollegen ohne Grundschullehramt dringend benötigt.

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Erst wenn eine faire und gleiche Besoldung für alle Lehrkräfte erfolgt, kann einer Entprofessionalisierung durch den Einsatz von zu vielen nicht adäquat ausgebildeten Personen an Grundschulen entgegen gewirkt werden. Erst eine einheitliche Bezahlung würde einen Wechsel der Schulform für die vielen zukünftigen arbeitslosen S II-Lehrkräfte für Gymnasien und Gesamtschulen attraktiver machen. Außerdem ist zu erwarten, dass bei einer besseren Besoldung deutlich mehr junge Menschen das Lehramt der Grundschule wählen, da hier die Einstellungschancen noch viele Jahre hoch sein werden. Die GEW kämpft weiter für gute Arbeitsbedingungen an Grundschulen. Angesichts der Belastung durch den noch lange andauernden Lehrkräftemangel müssen alle Möglichkeiten ergriffen werden, die auch hier in Herne zu einer dringend notwendigen Entlastung der Kollegien beitragen können."

| Quelle: Bettina Koschmieder-Breyer
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