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Eine Gedenksäule zur Erinnerung und Gedenken an jüdisches Leben wurde im Herner Rathaus aufgestellt. Wie das Leben von Juden in Herne ausgesehen hat, haben unter anderem Oberstufenschüler des Gymnasiums Eickel in einer Projektarbeit herausgearbeitet.

Schüler des Gymnasiums Eickel stiften Gedenksäule

Erinnerungskultur an jüdisches Leben fördern

Wie sah jüdisches Leben in Herne aus ? Wann bildete sich eine erste Gemeinde und was konnte man über persönliche Schicksale während der Zeit des NS-Regimes herausfinden? Diesen und weiteren Fragen gingen Oberstufenschüler des Gymnasiums Eickel in einem mehrwöchigen Projekt in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen auf den Grund.

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Aus ihren Ergebnissen konzipierten sie eine Gedenksäule zur Erinnerung und Gedenken an jüdisches Leben in Herne, diese übergaben die Schüler am Mittwoch (31.1.2024) an Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

'Was anderes, als nur im Geschichtsbuch lesen'

„Unser Projekt zog sich sechs Wochen hin. Wir haben in kleinen Gruppen Themen erarbeitet und geschaut, was gut zusammenpassen könnte. Es ist wichtig, dass die Erinnerungskultur an jüdisches Leben in Herne wachgehalten wird", berichtet Elias Juli, Schüler des Gymnasiums Eickel.

Oberstufenschüler des Gymnasiums Eickel haben sechs Wochen an der Projektarbeit gefeilt.

Dazu hätten die Schüler auch eng mit Stadthistorikern zusammengearbeitet. Schülerin Sophia Bieniek erläutert: „Es ist etwas ganz anderes, wenn man selbst über die persönlichen Schicksale recherchiert, als wenn man nur über die Zeit im Geschichtsbuch liest."

Um einen wirklichen Eindruck von den Schicksalen der jüdischen Menschen zu erhalten, haben die Schüler in den vergangenen Wochen auch das KZ Ausschwitz besucht. Herausgekommen ist nach mehreren Wochen intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik die Gedenksäule, die neben Informationen über die Gründung der ersten Gemeinde in Herne auch auf die Synagogen und die NS-Zeit eingeht.

Junge Generationen motivieren

Die Schüler sind sich einig, dass man ein viel persönlicheren Einblick bekommt, wenn man selbst über die Schicksale recherchiert.

Gerda Koch von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen zeigt sich sichtlich erfreut über die Ausarbeitung der Jugendlichen. „Wir arbeiten immer eng mit Schulen zusammen, um junge Generationen zu motivieren, sich mit der Erinnerungskultur an jüdisches Leben auseinanderzusetzen“, sagt Koch.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sagt dazu: „Es ist beeindruckend, was Sie auf die Beine gestellt haben. Gerade in diesen Tagen zeigt sich, wie wichtig eine lebhafte Erinnerungskultur ist. Denn die Vergangenheit hat bewiesen, wie enthemmt Menschen werden, wenn sie einer blinden und hasserfüllten Ideologie folgen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir daran erinnern und sich besonders junge Menschen mit der Thematik auseinandersetzen."

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Die Säule ist nun einen Monat lang im Foyer des Herner Rathauses zu sehen. Danach bekommt sie einen festen Platz im Gymnasium Eickel.

Mittwoch, 31. Januar 2024 | Autor: Julia Blesgen