Der heilige Laurentius und die Kirmes
Wenn man heute das Kirmestreiben in Crange sieht, kann man sich kaum vorstellen, dass all das seinen Ursprung hat in einem feierlichen kirchlichen Ereignis vor vielen Jahrhunderten. Am 10. August des Jahres 1449 kam der Erzbischof von Köln nach Crange, um die neu erbaute Kapelle, das erste Gotteshaus in dieser Gegend, dem heiligen Laurentius zu weihen.
Diese Kirchweihe am Laurentius-Tag ehrte einen Heiligen und Märtyrer, der nach der Überlieferung im 3. Jahrhundert in Rom durch Folter auf einem glühenden Rost zu Tode gequält wurde. Dieser Laurentiustag ,der 10. August, wurde in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten in Crange nicht nur in der Laurentius-Kapelle als Jahrestag der Kirchen-Einweihung gefeiert.
Spätestens mit dem Marktrecht, der sogenannten Freiheit seit 1484, aber wahrscheinlich auch schon vorher, feierten die Menschen hier auch jährlich am Namenstag des heiligen Laurentius ihre Kirchweihe oder auch Kirchmesse, von der das Wort Kirmes stammt. Dass es jährlich um diese Zeit hier Wildpferde aus dem Emscherbruch zu kaufen und verkaufen gab, hat dem Geschäft sicher Aufschwung gegeben.
Und die Sternschnuppen, die um diesen 10. August herum häufig am nächtlichen Sommerhimmel zu sehen sind, heißen seit langer Zeit Laurentius-Tränen - aber die werden auf Crange vielleicht von den Kirmeslichtern überstrahlt.
