
Stadt stellt das erweiterte Online-Serviceportal vor
Das Rathaus wird digital
Mal eben schnell online die Hundesteuer beantragen oder sein Auto anmelden, das ist bei der Stadt Herne nun möglich. Denn immer mehr Dienstleistungen können über das Serviceportal der Stadt Herne online beantragt werden. Insgesamt stehen derzeit 70 Leistungen als Service zur Verfügung, weitere 80 folgen in den kommenden Wochen.
Bei einem Pressegespräch am Mittwoch (14.9.2022) informierten Karl-Heinz Harbott, Fachbereichsleiter Personal und Zentraler Service, Philipp Hennig von der Stabsstelle Verwaltungsdigitalisierung, Stephan Kubiak, Leitung der Stabstelle Verwaltungsdigitalisierung, Nick Gorzolla von den Bürgerdiensten sowie Stefanie Gertzen, Teamleitung Organisationsberatung und Prozessmanagement, über die Entwicklungen des Online-Serviceportals.
'Schlangen vor den Rathäusern sollen kürzer werden'
„Ab Januar 2023 sind wir verpflichtet, entsprechende Online-Leistungen für die Bürger anzubieten“, berichtet Karl-Heinz Harbott, Fachbereichsleiter Personal und Zentraler Service. „Wir wollen so auch dazu beitragen, dass die Schlangen vor den Rathäusern kürzer werden." Das Online-Serviceportal der Stadt Herne ging im Dezember 2021 zunächst als Pilotprojekt online, mittlerweile kommen immer mehr Angebote hinzu.
Philipp Hennig von der Stabsstelle Verwaltungsdigitalisierung begrüßt es, dass es die Verwaltung digitaler wird: „Ich finde es von der Idee her gut, aber der kleine Hinkefuß ist, dass die Idee ausschließlich die Antragssicht im Fokus hat."
Onlinezugangsgesetz und E-Goverment-Gesetz NRW
Dieser Idee liegen das Onlinezugangsgesetz (OZG) zugrunde. Beim OZG, welches 2016 vom Bund beschlossen wurde, geht es darum, Verwaltungsleistungen auf dem elektronischen Weg beantragen zu können. Insgesamt gäbe es circa 575 Leistungen, von denen 250 Leistungen von der Kommune zu bearbeiten seien. Hier liegt die Umsetzungsfrist beim 31. Dezember 2022.

Dazu gibt es noch das E-Goverment-Gesetz (EGovG) NRW, welches ein Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung ist. Hier endet die Frist zur Umsetzung am 31. Dezember 2025. Bei diesem Gesetz liege der Fokus aber eher auf der Innensicht der Verwaltung. Sie ist letztendlich eine ganzheitliche Digitalisierung von Verwaltungen.
„Wir möchten mit unserem Online-Serviceportal die technische Grundlage für die Umsetzung des OZG liefern“, so Stephan Kubiak, Leitung der Stabstelle Verwaltungsdigitalisierung. „Dazu sollen alle Antragleistungen nach und nach zentral zur Verfügung stehen. Wir sind stetig dabei, alles besser zu machen.“
Alles soll digitaler werden
So soll es bald möglich sein, die Wohngeldleistungen digital zu beantragen. „Gerade jetzt in Zeiten der Energiekrise und den weiteren Mehrkosten werden wahrscheinlich viele Menschen das Wohngeld beantragen müssen. Hier möchten wir einen schnellen Weg finden, die Anträge zeitnah bearbeiten können. Denn die Zeiten stellen viele Menschen vor eine große Herausforderung und je schneller wir dann auszahlen können, desto besser“, sagt Karl-Heinz Harbott.

Das Service-Portal werde immer weiter ausgebaut. Jedoch lassen sich nicht alle Leistungen auf identischem Weg online nutzen. „Es gibt Angebote, die direkt bei uns abgerufen werden können, aber auch direkte Links zu weitergehendenden Online-Angeboten", erläutert Kubiak. So wurden beispielsweise vom Land zahlreiche Portale geschaffen, um OZG-Leistungen erhalten zu können.
Auf dem Service-Portal der Stadt Herne können Interessierte nun, nachdem sie sich auf der Seite oder über das Service-Konto NRW angemeldet haben, ihre Dienstleitung beantragen. Im Postkorb können die Herner dann auch gleich den aktuellen Stand ihres Anliegens einsehen.
Vorsicht vor Betrugsmaschen
Jedoch warnen die Verantwortlichen davor, über Suchmaschinen Service-Leistungen der Stadt zu suchen. Denn es gäbe eine Reihe von Betrugsmaschen mit falschen Links im Netz. „Es gab zu Corona-Zeiten vermehrt Fake-Seiten bezüglich der Leistungen. Deshalb sollte man bei Suchmaschinen sehr vorsichtig sein und immer darauf achten, dass man auch auf der richtigen Homepage ist", sagt Nick Gorzolla von den Bürgerdiensten.
Wer nun sein städtisches Anliegen online beantragt hat, muss in einigen Fällen auch nicht mehr extra zu den Rathäusern kommen, um sein Dokument abzuholen, diese werden in Zukunft auch postalisch verschickt. Ebenso weisen die Verantwortlichen darauf hin, dass das Online-Serviceportal nur als zusätzliches Angebot zu verstehen sei, natürlich können Herner auch weiterhin in die Rathäuser kommen und dort ihre Angelegenheiten erledigen. Auch den Senioren der Stadt möchten die Verantwortlichen Hilfe beim digitalen Serviceangebot leisten, dazu würden nun Planungen anlaufen.