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Die St. Franziskus Kirche in Holsterhausen erstrahlt in neuem Glanz.

Es werde Licht

Das Provisorium hat ein Ende

Ja, und es wurde Licht: Seit Anfang des Jahres wurde in der St. Franziskuskirche gewerkelt. Während dieser Zeit wurde der Gottesdienst in den sich anschließenden Gemeinderaum verlegt. Jetzt hat das Provisorium ein Ende, die Innenrenovierung der Kirche ist abgeschlossen und am kommenden Sonntag, 2. Dezember 2019, findet die feierliche Wiedereröffnung der Kirche statt. Dazu wird Weihbischof Matthias König aus Paderborn während der Heiligen Messe, die um 14 Uhr beginnt, die neuen Kirchenmöbel - Altar, Ambo und Tabernakel - segnen. Wobei, ganz so neu sind die drei nicht. Aber der Reihe nach.

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Marienstatue in der ehemaligen Kanzel auf der linken Seiten.

Beim halloherne-Besuch in der Kirche am Mittwoch (28.11.2018) sieht man Pfarrer Ludger Plümpe und Karl-Heinz Wischinski vom Kirchenvorstand (KV) die Freude über den neu erstrahlten Kirchenraum an. „Der Raum spricht jetzt wieder für sich und wirkt einladend“, strahlt auch Pfarrer Plümpe. Das war bei Plümpes ersten Kirchen-Besuch in Holsterhausen ganz anders: Alles war von einem schmuddeligen Grau-Ton überzogen. Ihm war klar: Hier muss etwas geschehen. Plümpe: „Der Großteil der Arbeit bestand aus einem Innenanstrich und in der Neugestaltung des Chorraumes. Im Zuge dessen wurden auch die Kunstwerke freigelegt, die naturgemäß ebenfalls alle stark verschmutzt waren.“

Kirchenkunstwerke

Auch die Apostelleuchte strahlt wieder.

Die Freilegung der Wand-Kunstwerke und die Säuberung von Standfiguren - Maria und Josef - wurde von einer Restaurierungs-Firma vor Ort übernommen. „Die Kunstwerke an den Wänden waren fast nur noch anhand von alten Fotos zu erahnen, alles war eine schwarze Wand“, erklärt der Pfarrer. „Das kann man bei den Apostel-Leuchtern besonders gut sehen. Dass die jeweiligen Wandkreuze eigentlich von einem Gold-Kranz umrahmt werden, dass wussten vielleicht noch die älteren Gemeindemitglieder, sehen konnte man sie jedenfalls nicht mehr.“ Jetzt schon. Sie wurden vorsichtig wieder freigelegt und tragen zum Strahlen in der Kirche bei. Die Bilder der Kreuzweg-Stationen werden nun ebefalls durch eine Umrahmung betont. Und auch das große Wandbild im Chorraum ist wieder vollständig sichtbar und strahlt.

Altar, Ambo und Tabernakel

Altar und Ambo aus gebürstetem Edelstahl.

Auf der neu geschaffenen Altarinsel stehen jetzt Altar und Ambo. Der neue Tabernakel steht im oberen Chorraum auf dem alten Altar. Um die Renovierungskosten möglichst klein zu halten, wurden Altar, Ambo und Tabernakel - aus gebürstetem Edelstahl - gebraucht nach Holsterhausen geholt. Siee stammen aus einer geschlossen Kirchen und aus einer neueren Zeit. Plümpe: „Das Prinzip ist ja, wenn man solche Dinge einbaut, sie bewusst anders zu machen. Eben so, dass man sieht, hier handelt es sich nicht um den Versuch einer Angleichung an die ursprüngliche Geschichte. Wir wollten einen neuen Akzent setzen, ganz im Sinne einer neuer Formensprache.“ Damit sollen auch die Leute in der heutigen Zeit angesprochen werden. Dass das nicht immer klappt, zeige eine kleine Begebenheit mit KV-Mitglied Hugo Hellrung. Der wurde von einer Frau gefragt: „Herr Hellrung, sagen Sie mir: Was ist das da mit dem Blech?“ Hellrung darauf: „Gute Frau, das ist modern. Davon verstehen wir zwei nichts.“

Taufbecken

Der Taufbrunnen - in der Mitte der Gemeinschaft.

Ein großes Anliegen war es dem Pfarrer, das Taufbecken in die Mitte der Gemeinschaft zu holen. Das war nicht unbedingt einfach und ein kleiner Kampf, gingen die Meinungen über den neuen Standplatz doch auseinander. Nun steht es zentral vor der Altar-Insel. Plümpe: „Vorher stand es einsam und alleine in der hinteren Ecke der Seitenkapelle. Mit dieser zentralen Stelle heben wir die Bedeutung des Tauf-Sakraments hervor. Wenn jetzt getauft wird, passiert es mitten in der Gemeinschaft.“ Damit die Taufgemeinschaft auch genügend Platz um das Becken hat, wurden in den ersten Reihen kürzere Bänke aufgestellt.

Licht

Die St. Franziskus Kirche in Holsterhausen erstrahlt in neuem Glanz.

Dass der Chorraum jetzt so hell und schön daher kommt, wird natürlich auch noch durch das Licht unterstützt. Dazu strahlt ein neuer Lichtreifen über dem Altar nun mit LED-Licht und betont die neu geschaffene Altarinsel. „Das neue Lichtkonzept hebt die Insel jetzt hervor“, Plümpe.

Fenster

Während der Renovierung wurden auch die Kirchenfenster ordentlich vom Schmutz befreit. "Jetzt kann man wieder erkennen, dass da differenzierte Farben sind, ein wirkliches Farbenspiel. Wischinski ergänzt: "Der Künstler, der die Fenster 1951 entworfen hat, wollte den Sonnengesang von Franziskus darstellen - auf der Männerseite (ja, diese Benennung wird es wohl noch lange geben) ist die Gerechtigkeit,die Klugheit und Mäßigkeit dargestellt. Auf der Frauenseite (die linke Seite) das Gleichnis vom Sandkorn, die Himmelfahrt und die Verherrlichung.

Josef in der ehemaligen Kanzel auf der rechten Seiten.
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Kosten

200.000 Euro hat die gesamt Renovierung der Kirche gekostet. Die Hälfte davon hat das Erzbistum Paderborn bezahlt, die restlichen 100.000 Euro wurde von der Gemeinde gestemmt - aus Kollekten, Spenden und ganz besonders auch von dem Sonntags-Cafe, das die Gemeinde schon seit Jahren unterstützt und an jedem dritten Sonntag im Monat von der Caritas-Konferenz betrieben wird. „Das ist eine schöne Einrichtung,“ sagt Plümpe, „die Leute treffen sich dort und zusätzlich bleibt auch etwas über.“ Am Sonntag, 20. Januar 2019, findet es wieder im alten Gemeindesaal statt. In der Zeit von 15-17 Uhr.

Die St. Franziskus Kirche in Holsterhausen erstrahlt in neuem Glanz.
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  • Sonntag, 2. Dezember 2018, um 14 Uhr
| Autor: Carola Quickels