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Bei der Landtagswahl 2022 kam es in Herne zu einigen auffälligen Ergebnissen (Symbolbild).

Wo welche Partei gut abgeschnitten hat, wo wenig gewählt wurde

Das fiel bei der Wahl in Herne auf

Die NRW-Landtagswahl von Sonntag (15.5.2022) ist vorbei, doch es bleiben noch einige Fragen offen. Wer wird neuer Ministerpräsident? Welche Koalition wird gebildet? Wie reagieren vor allem die Verlierer der Wahl auf ihre schlechten Ergebnisse?

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Doch daneben gibt es natürlich auch einige Fakten. Die CDU ist mit 35,7 Prozent stärkste Kraft im Land, die SPD folgt dahinter mit 26,7 Prozent - das schlechteste Ergebnis in NRW seit Bestehen der Partei. Die Grünen verdreifachen ihr Ergebnis von 2017 auf 18,2 Prozent, die FDP rutscht massiv auf 5,9 Prozent ab. Die AfD verliert leicht und kommt auf 5,4 Prozent, die Linke verpasst mit 2,1 Prozent erneut den Einzug in den Landtag.

Vogt holt das Direktmandat

Ebenso ist klar, dass Alexander Vogt (SPD) das Direktmandat im Wahlkreis 110 Herne holt. Mit 45,2 Prozent setzt er sich klar gegen Markus Mähler (CDU) durch, der auf 26,5 Prozent der Stimmen kommt. Die Reaktionen der Direktkandidaten fielen zu ihren eigenen und den Ergebnissen der Partei gemischt aus (halloherne berichtete). Im Liveticker sind die Einträge und Reaktionen ebenso nochmal nachzulesen (halloherne berichtete). Die Wahlbeteiligung in Herne lag bei 47,02 Prozent (2017: 59,2 Prozent), NRW-weit gingen 55,5 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne oder nutzten die Briefwahl (2017: 65,2 Prozent).

Doch wie bei jeder Wahl können die gesammelten Wahlkreiszahlen differenzierter betrachtet werden - nach Stimmbezirken, Ratswahlbezirken und Stadtbezirken. halloherne hat einige interessante Aspekte herausgesucht.

Mehr Erststimmen als Zweitstimmen

So fällt bereits auf, dass Alexander Vogt (SPD), Thomas Nückel (FDP) und Wiebke Köllner (Linke) mehr Erststimmen bekommen haben, als ihre Partei Zweitstimmen. Zusammengefasst bedeutet es, dass die Person beliebter als die Partei ist. „Das macht mich stolz und freut mich, trotz des insgesamt schlechten Ergebnisses“, resümiert Nückel im Gespräch mit halloherne. Er wird kein Landtagsmandat mehr erhalten. Bei der CDU und den Grünen sind die Ergebnisse fast identisch.

Zudem ist ersichtlich, dass der alte und neue SPD-Landtagsabgeordnete Vogt die meisten Stimmen in Sodingen sammeln konnte, hier kam er auf 46,8 Prozent der Erststimmen - auch bei den Zweitstimmen kam die SPD hier als einzelner Stadtbezirk auf über 40 Prozent.

AfD ist stark in Wanne

Die AfD, die keinen Direktkandidaten stellte und demnach nur Zweitstimmen sammeln konnte, holte in Wanne mit 9,37 Prozent ihr bestes Ergebnis - am wenigsten Stimmen bekam die Partei in Herne-Mitte mit 6,81 Prozent. Genau andersherum ist es bei den Zweitstimmen für die Grünen. In Wanne gab es "nur" 11,17 Prozent, in Herne-Mitte dagegen 15,39 Prozent.

Die CDU holte in Eickel-Mitte, Herne-Ost und in Holthausen jeweils über 30 Prozent der Zweitstimmen. Der ehemalige Koalitionspartner der Christdemokraten, die FDP, holte ihrerseits in Eickel-Mitte, Herne-Ost und Altenhöfen jeweils über fünf Prozent mit den Zweitstimmen.

Grüne holen viel in Herne-Mitte

Für Fabian May, Direktkandidat der Grünen, gab es in Wanne mit 11,19 Prozent die wenigsten Erststimmen, dafür holte er ihn Herne-Mitte 14,68 Prozent. Wiebke Köllner von den Linken konnte immerhin in Wanne-Mitte 6,13 Prozent der Erststimmen für sich verbuchen, in Herne-Mitte sogar 7,44. Dagegen erhielt sie in Röhlinghausen-Süd, Altenhöfen und Holthausen jeweils unter drei Prozent (Tiefstwert: 2,25 Prozent).

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Nach Stadtbezirken aufgeteilt gab es die größte Wahlbeteiligung in Sodingen, sie lag dort bei 50,28 Prozent. In Wanne gingen mit 40,17 Prozent die wenigsten Menschen an die Urne.

| Autor: Marcel Gruteser