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Katrin Löhr.

BÖB fordert mehr Wirtschaft im Schulunterricht

Die Fachhochschule Dortmund ist Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland (BÖB). Der Verein setzt sich unter anderem dafür ein, dass in Schulen mehr Wirtschaftskenntnisse vermittelt werden.

„Als Teil der Allgemeinbildung ist ökonomische Bildung Voraussetzung für die Entwicklung von Mündigkeit, Urteilsvermögen und Verantwortungsbewusstsein ebenso für das eigene Leben wie für die Gesellschaft“, heißt es im Eckpunktepapier des Bündnisses.

„Das Thema ist wichtiger als je zuvor“, betont Prof. Dr. Katrin Löhr, Prorektorin der Fachhochschule Dortmund. Wer in der Schule nicht die Grundlagen wirtschaftlichen Handelns lerne, sei später extrem benachteiligt. Als Finanzexpertin legt Professorin Löhr den Fokus auf Geldanlage und Altersvorsorge. „Vor 30 Jahren war die private Altersvorsorge noch kein so großes Thema“, betont sie.

Heute müssten frühzeitig wichtige Entscheidungen getroffen werden. „Wir brauchen daher mündige Schüler, die dann auch mündige Verbraucher sind“, so die Prorektorin. Alle Schüler müssten in den Genuss ökonomischer Bildung kommen, auch um später vielleicht selbst als eigenständige Unternehmer erfolgreich zu sein. Dabei geht es nicht nur um das Thema Finanzen, sondern um ein umfassendes Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge und eine fundierte Vorstellung vom beruflichen Alltag.

Das Bündnis Ökonomische Bildung wurde am 30. September 2020 in einer digitalen Versammlung gegründet. Gestützt wird das Bündnis von 50 Mitgliedsorganisationen aus Lehrerschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Doppelspitze des Vereins bekleiden Verena von Hugo, Vorstand der Flossbach von Storch Stiftung, und Sven Schumann, Senior Vice President bei der Deutsche Börse AG. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählt auch der Deutsche Lehrerverband und der Verband der Lehrer an Wirtschaftsschulen in NRW.

„Mit einer Vielzahl an Lehrerorganisationen, Verbänden und Institutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft repräsentiert der Verein die ökonomische Bildung in ihrer ganzen Vielfalt“, sagt die Vereinsvorsitzende Verena von Hugo. Die Vernetzung der relevanten Akteure sei in den vergangenen Monaten bereits wesentlich vorangekommen. Gemeinsam wolle man der ökonomischen Bildung in Deutschland eine Stimme geben.

Freitag, 9. Oktober 2020 | Quelle: FH Dortmund