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v.l. Kerstin Keppner, Gülsen Akyol, Annika Krämer, Mohamad Bassal, Wibke Scharf und Bruder Yehya Bassal.

Die apothekenlose Zeit ist vorbei

Apotheke am Schloss in Baukau

Nach mehreren Jahren gibt es in Baukau endlich wieder eine Apotheke: - Im Juni 2019 eröffnete der 31-jährige approbierte Apotheker, Mohamad Bassal, seine neue Apotheke am Schloss - auf dem Gelände des Senioencampus. Die neue Apotheke besticht mit Modernität und einem hellen Design. Apotheker Bassal hat hier, in Zusammenarbeit mit dem Campus-Investor Bernd Kaffanke, eine Bereicherung für den Stadtteil Baukau geschaffen. Der Spatenstich des Campus wurde im Juli 2016 getätigt (halloherne berichtete). Über seine Schwester kam es zu einem Kontakt zwischen Bassal und Kaffanke. „Die Chemie zwischen uns stimmte sofort. Obwohl ich immer gesagt habe, dass ich weder etwas neu gründen oder gar kaufen wollte, habe ich diesen Schritt dann doch gewagt“, sagt Bassal. „Endlich gibt es wieder eine Apotheke in Baukau“, diesen Satz hat Bassal in den ersten Wochen seit der Eröffnung täglich mehrmals gehört und er bestärkt ihn darin, den richtigen Schritt gewagt zu haben.

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„Wir sind hochmodern aufgestellt“, erzählt Mohamad Bassal im halloherne-Gespräch. Als ein Beispiel nennt er den sogenannten Kommissionier-Automaten, der in einem temperaturüberwachten Lagerraum untergebracht ist. Über den Automaten kann das Apotheken-Team die Medikamente direkt in den Kassenbereich anfordern. „Somit haben wir keine Schubladen, aus denen wir die Medikamente zusammensuchen müssen. Die Rezepte scannen wir in den Computer ein und müssen nur noch warten bis die Medikamente in den Kassenbereich rutschen. Die Wartezeit können wir somit zur Kundenberatung nutzen“, erklärt Bassal, und die sind ihm und seinem neunköpfigen Team wichtig.

Das Rezept wird gescannt..

Über ein Fenster am Lagerraum, kann der Automaten bei seiner Arbeit beobachtet werden. Pfeilschnell fährt er durch den kleinen Raum, sucht das angeforderte Medikament heraus und schickt es auf seinen Weg in den Kassenbereich. „Das funktioniert übrigens auch andersherum“, sagt Bassal nicht ohne Stolz und legt Medikamenten-Packungen in den Eingabeschlitz. Schon greift der Automatenarm nach der Packung und sortiert sie platzsparend ein. Dazu hat er im Vorfeld Höhe, Breite und Tiefe abgescannt. Das bedeutet, in diesem Raum sind die Medikament nicht alphabetisch, sondern platzsparend sortiert und wie gesagt: pfeilschnell.

Der temperaturüberwachte Medikamenten-Lagerraum.

Jedoch geht es Mohamad Bassal nicht nur um Schnelligkeit - punkten möchte er vor allem mit einer guten Beratungs-Qualität. Denn: Apotheker ist er mit Leib und Seele „den Kontakt zu Kunden, den brauche ich“, sagt Bassal, der nach nach seinem Studium jeweils für ein halbes Jahr in eier Frankfurter pharmazeutischen Industrie ein Projekt für Japan leitete und in einer Dortmunder Apotheke arbeitete.

Mohamad Bassal, der im Libanon geboren wurde und mit 12 Jahren nach Deutschland kam, wusste schon immer, dass er als Apotheker in engem Kontakt zum Patienten stehen wollte. Doch bis es soweit war, dass er eine eigene Apotheke hat, war sein Weg nicht einfach. Um die Familie zu ernähren, nahm sein Vater, dessen Approbation als Apotheker in Deutschland nicht anerkannt wurde, jede sich ihm bietende Arbeit an, „bei der Post, auf einer BaustelleI, er war sich für nichts zu schade.“

Mohamad Bassal an dem Medikamenten-Eingabeschlitz..

In Osnabrück, wo die Familie zuerst lebte, besuchte Mohamad Bassal die Orientierungsstufe einer Hauptschule. „Hier hat mich mein Deutschlehrer super unterstützt, ich konnte ja kein Deutsch“, sagt Bassal. Die Realschule schloss er mit der Qualifikation ab, besuchte anschließend das Gymnasium, leistete seinen Zibildienst und schloss eine Ausbildung zum PTA (Pharmazeutisch-Technischer-Assistent) ab. Per Losverfahren bekam er seinen Studienplatz der Pharmazie in Braunschweig. „Dass ich das Studium auch wirklich in der Regelstudienzeit von vier Jahren geschafft hab, das hätte ich selber nicht gedacht“, schmunzelt er im Gespräch.

Die Apotheke am Schloss ist auf dem Gelände des Seniorencampus an der Forellstraße untergebracht. Hier befinden sich neben dem Seniorenzentrum noch 77 Wohnungen für betreutes Wohnen, ein ambulanter Pflegedienst, eine Bäckerei, Arztpraxen, ein Friseur und ein Lotto-Geschäft mit einer Poststelle. So ist in Baukau ein neuer Mittelpunkt für die Einkäufe des täglichen Bedarfs entstanden.

Volle Service-Leistungen

Apotheker Mohamad Bassal und sein automatischer Medikamenten-Sortierer..

„Natürlich bieten wir die üblichen Service-Leistungen“, sagt Apotheker Bassal im Gespräch. „Dazu haben wir verschiedene Schwerpunkte wie zum Beispiel Homöopathie, Baby und Familie, Diabetes, Haut oder auch Ernährung.“ Ein Service, den nur der Apotheker selber anbietet, ist die sogenannte Medikations-Analyse. Dabei schaut er genau darauf, wie sich die einzelnen Medikamente, die oft von unterschiedlichen Ärzten für einen Patienten verordnet sind, sich untereinander vertragen. „Sowas mache ich natürlich nicht eigenständeig, sondern immer in Rücksprache mit dem Arzt.“

Die Apotheke am Schloss hat natürlich so gut wie alle gängigen Medikamente stets vorrätig - wenn doch einmal eins nicht vorrätig sein sollte, wird es noch am selben Tag besorgt und von einem kostenlosen Lieferservice bei Bedarf auch direkt zum Patienten nach Hause gebracht. Zudem können die Medikamente über eine App der Apotheke - callmyApo - direkt beim Verlassen der Arztpraxis oder von zu Hause aus vorbestellt werden.

Als „Dankeschön“ für seinen Einkauf ab 10 Euro oder auch für einen Verbesserungs-Vorschlag erhält jeder Kunde einen Treue-Stempel in sein Treue-Heft. Kommt ein Kunde in seiner Geburtstags-Woche, dann bekommt er zwei Stempel. Für ein volles Treue-Heft gibt es einen Gutschein über 5 Euro, damit kann in der Apotheke oder aber auch in der benachbarten Bäckerei eingekauft werden.

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Die neue Apotheke am Schloss ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18:30 Uhr und am Samstag von 8:30-13 Uhr geöffnet sowie telefonisch unter 02323/9299720 erreichbar.

| Autor: Carola Quickels