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Auch in Herne sollten sich die Menschen die Vorweihnachtszeit nicht mit zu vielen Pflichtterminen und Aufgaben vollpacken und stattdessen für genügend entspannte Ausgleiche sorgen.

Mit innerer Balance durch die Vorweihnachtszeit

Achtsam im Advent

Adventszeit - auch in Herne brennen die Kerzen und es wird gewartet. Advent ist vom Lateinischen „adventus“ abgeleitet und heißt „Ankunft“. Wir warten auf das Weihnachtsfest, das Christkind, manche auf den Weihnachtsmann. Eigentlich soll der Advent eine Zeit der Besinnung und des Innehaltens sein. Das ist vielfach verloren gegangen.

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Viele Menschen aus Herne haben erneut ein anstrengendes Jahr hinter sich, das insbesondere mit den unterschiedlichen Krisen in der Welt völlig neue mentale und finanzielle Herausforderungen mit sich brachte. „Ein wenig mehr Achtsamkeit mit sich und seiner Gesundheit ist daher insbesondere in der Adventszeit wichtig“, sagt Martina Ries, Spezialistin für psychosoziale Gesundheit der der AOK NordWest.

Viel Stress

Dennoch bleiben die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest für viele ein Stressfaktor: Geschenke besorgen, Wohnung dekorieren, Plätzchen backen, Weihnachtspost erledigen. Die Liste ist lang, der Anspruch hoch. Wer es in diesem Jahr schaffen möchte, regelmäßige Momente der Ruhe in den Alltag einzubauen, kann die Weihnachtszeit hervorragend nutzen. Dazu hat Ries einen Tipp: „Ein erster Schritt wäre es, sich einen kleinen Augenblick Zeit zu nehmen, eine Kerze anzuzünden, diese im Blick zu behalten und sich dabei immer wieder auf das Ein- und Ausatmen zu konzentrieren.“ Ebenso können die besonderen Gerüche von Weihnachtlichem genutzt werden, um aus dem Gedankenkarussell auszusteigen, sich auf den Augenblick zu konzentrieren und mit mehr Gelassenheit wieder in den Alltag einzusteigen. „Je öfter wir das machen, desto eher wird es zur Gewohnheit, zwischendurch einfach inne zu halten", sagt Ries.

Auch Yoga sowie Entspannungsübungen können helfen.

Auch wenn das Leben gerade erneut durch Krieg, Klimakatastrophen und Pandemie durcheinandergewirbelt wird, machen sich viele Menschen zusätzlichen Stress bei den Vorbereitungen zum Weihnachtsfest. „Umso wichtiger ist es, für sich selbst zu sorgen und sowohl Pflicht- als auch persönliche Entspannungstermine gut zu planen", sagt Ries.

Urlaub nehmen und Budget festlegen

Weihnachtsstress entsteht auch im Kopf, viele reagieren einfach, lassen sich von den Gewohnheiten führen. Es muss nicht alles perfekt sein, und Rituale dürfen verändert werden. Dieses Bewusstsein senkt den Druck und entspannt. Ganz konkret bedeutet das, sich im ersten Schritt zu fragen: Was mache ich gerne vor Weihnachten? Und was ist mir zu viel? Das kann für jeden sehr unterschiedlich sein. Der eine verabscheut Weihnachtseinkäufe, der andere liebt sie. Wer dem Weihnachtstrubel entgehen möchte, nimmt sich für seine Weihnachtseinkäufe einen Tag Urlaub mitten in der Woche, um das Gedränge am Wochenende zu vermeiden. Ein festgelegtes Budget kann helfen, den Geschenke-Druck zu reduzieren. Oder die Familie lost aus, wer wem etwas schenkt. Nur einen Raum statt alle weihnachtlich zu dekorieren, schafft ebenso gute Stimmung. Das Schmücken kann auch auf mehrere Tage und weitere Familienmitglieder verteilt werden und muss nicht mit einem Mal erledigt werden.

„Wer in sich hineinhorcht und sich fragt, was möchte ich wirklich, findet immer etwas, das er von seiner To-do-Liste streichen kann", so Ries weiter. Und: Pflichtverzicht entspannt. Trotzdem bleibt viel übrig, das getan werden muss. „Aber wichtiger als große Pläne ist es, kleine Dinge im Alltag zum Ritual zu ma-chen", sagt Ries und nennt Beispiele: Eine kleine Teepause zu machen, schöne Musik zu hören, oder erst Sport an der frischen Luft zu treiben und danach ein angenehm warmes Bad zu nehmen.

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Um entspannende Pausen wirklich in den Vorweihnachtsalltag zu integrieren, hilft es, sich persönliche Rituale im Kalender zu notieren und so zur Routine werden zu lassen. Mit einer Sache anzufangen, reicht schon aus. Was außerdem noch wichtig ist, ergänzt Ries: „Wir empfehlen, herauszufinden, was wirklich von anderen erwartet wird. Darüber zu sprechen und die Aktivitäten mit den eigenen Bedürfnissen zu verbinden, kann erheblich zur Entspannung beitragen. Dann kann jeder auch mit Akzeptanz das annehmen, was wirklich nicht veränderbar ist.“

| Quelle: AOK / Birte Jansen