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Es tut sich etwas: Viel Schutt und alte Stahlträger hat der Bagger auf dem ehemaligen Flender- bzw. Siemensgelände bereits entfernt.

Erste Inbetriebnahme an der Südstraße für Mitte 2023 geplant

Abriss für Lidl-Verteilzentrum gestartet

Die Bagger rollen an der Südstraße: Für das geplante neue Lidl-Lebensmittelverteilzentrum (halloherne berichtete und berichtete) mit einer Lagerfläche von rund 54.000 Quadratmetern haben die Abbrucharbeiten vor Kurzem begonnen. Bei einem Pressetermin am Donnerstag (18.11.2021) wurde der aktuelle Stand vorgestellt.

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„Wir sind froh, dass wir nun starten konnten. Wir haben als Ziel, bis zum 30. Juni 2022 mit dem Abbruch fertig zu sein", sagt Lothar Rungenhagen, Immobilienprokurist von Lidl.

Diese beiden Wohnhäuser werden ebenfalls in Kürze abgerissen, um Platz für das neue Lebensmittelverteilzentrum zu schaffen.

Dabei ist viel zu tun. Auf dem ehemaligen Gelände der Firma Flender, die 2005 von Siemens übernommen wurde, wuchert es seit einigen Jahren, auch Vandalismus ist vorzufinden. Mehrere Häuser und Hallen werden auf Deutsch gesagt „platt gemacht“, um Platz für den Neubau zu schaffen. Rund 180.000 Kubikmeter Schutt werden da zusammenkommen. Die Arbeiten übernehmen die Firmen Ecosoil und Lukassen. Zwischenzeitlich waren in einem Gebäude auch Flüchtlinge untergekommen.

So soll das neue Lebensmittelverteilzentrum von Lidl an der Südstraße aussehen.

Der im Oktober 2021 eingereichte Bauantrag befindet sich in der Prüfung, laut Rungenhagen soll damit auch die Verkehrssituation verbessert werden. Lidl sei derzeit noch mit zwei Hauseigentümern in Gesprächen, ob diese ihre Häuser, die dann direkt an die neue Lagerhalle auf der einen und der A43 auf der anderen Seite grenzen werden, verkaufen möchten. Eine andere Lösung wären Schallschutzwände.

Ein Stück Industriegeschichte endet

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda lobte den Start der Arbeiten: „Hier endet nun ein Stück Industriegeschichte. Es wurde nun der Weg freigemacht, um etwas Neues zu errichten. Es tut gut, wieder eine alte Industriefläche mit neuem Leben zu füllen, die sonst nur vor sich hin vegetiert.“ Die lange Abbruchzeit von rund acht Monaten zeige das Ausmaß der rund 125.000 Quadratmeter großen Fläche mit den vorhandenen Gebäuden und Materialien.

Nicht Bodo mit dem Bagger, sondern (v.li.) OB Dr. Frank Dudda, Lothar Rungenhagen (Lidl Immobilienleiter) und Sonja Opitz (Managerin Lidl Immobilien).

Die neue Fläche ist teils auf Bochumer Gebiet, sodass das neue Gewerbegebiet den Namen „HerBo43“ erhalten wird. Lidl plant laut Rungenhagen die erste Inbetriebnahme des neuen Lagers im Juni 2023 komplett fertig soll alles im Juni 2024 sein. Die genaue Investitionssumme wird nicht beziffert, laut Lothar Rungenhagen befindet sie sich im hohen zweistelligen Millionenbereich - abhängig von der aktuellen Baupreisentwicklung und Materialkosten sei das nicht näher abschätzbar.

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Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Das neue Gebäude setzt voll auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz und ersetzt in mehreren Schritten das bisherige Gebäude, welches 1998 eröffnet wurde. Die Kühlanlagen für die Frischebereiche im neuen Gebäude werden ausschließlich mit natürlichen Kältemitteln betrieben und besonders energiesparend konstruiert. Es ist vorgesehen, die Abwärme der Anlagen mittels hocheffizienter Wärmepumpentechnik für die Klimatisierung des gesamten Lagers und des Verwaltungstraktes zu nutzen, wodurch keine fossilen Brennstoffe zur Beheizung nötig sind. Das Gebäudedach soll teilweise begrünt und teilweise mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden.

Auch das Gebäude, in dem mal Flüchtlinge untergebracht waren, wird abgerissen.
| Autor: Marcel Gruteser
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