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v.l. Klaus Winkler, Erich Leichner, Theresa Littmann.

Gesundheitskonferenz in der Akademie

Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BüZ) lädt zur Gesundheitskonferenz ein. Sie findet Dienstag, 20. Oktober 2015, von 14 Uhr bis 17 Uhr im Bürgersaal der Akademie Mont-Cenis statt. Thema wird die Zukunft der Selbsthilfeförderung in Herne sein. Um Anregungen zu sammeln, richtet sich die Einladung ausdrücklich an Bürger, die Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen haben und "dort auch mitarbeiten", sagte Klaus Winkler von der Stadtverwaltung. Es geht darum, die Erfahrungen mit denen der Profis aus dem Bereich zu kombinieren und neue Ansätze zu finden, um die Arbeit der Selbsthilfegruppen zu optimieren, so Winkler. Auf der Gesundheitskonferenz wird die Arbeit des BüZ und der Selbsthilfegruppen in Vorträgen vorgestellt, anschließend wird es eine offene Diskussionsrunde in der Akademie geben.

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"Die Arbeit der Selbsthilfegruppen leidet unter Nachwuchsmangel", sagte Bürgermeister Erich Leichner (SPD) bei der Präsentation der geplanten Gesundheitskonferenz. "Viele junge Leute holen sich ihre Informationen lieber aus dem Internet." Das könne aber den zwischenmenschlichen Kontakt nicht ersetzen. "Im Internet kann ich keine Atemmaske unter Anleitung aufsetzen, wenn ich zum Beispiel unter Schlafapnoe leide", sagte Leichner.

Theresa Littmann ist die Sprecherin der Selbsthilfegruppe Leben mit Sauerstoff. "Die Selbsthilfegruppen haben dafür gesorgt, dass Menschen mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen mittlerweile selbstsicherer auftreten", sagte sie. Auch sie ruft junge Menschen dazu auf, sich in der Selbsthilfe zu engagieren.

In Herne gibt es über 100 Selbsthilfegruppen, die sich mit den unterschiedlichsten Themenbereichen beschäftigen. "Leben mit Demenzkranken, Suchthilfe - wie die Anonymen Alkoholiker, oder Diabetes-Gruppen", so Klaus Winkler. Ein weiteres großes Thema für die Gruppen sei die Selbsthilfe für Familien mit Migrationshintergrund. Die Gesundheitskonferenz soll auch hier dazu dienen, neue Wege zu finden, diese Familien anzusprechen. "Wir bilden unsere hauptamtlichen Mitarbeiter auch auf die Arbeit mit Migranten aus - in Zusammenarbeit mit dem Integrationszentrum", so Winkler.

"Jedes Mitglied einer Selbsthilfegruppe ist Experte in eigener Sache", sagte Erich Leichner. Das Wissen, dass diese Menschen über die Jahre angesammelt haben, kann anderen Menschen helfen, mit ihrer Krankheit oder Behinderung besser zu leben, so der Bürgermeister.

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Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum gibt Hilfestellungen für Menschen, die eine passende Selbsthilfegruppe suchen, "oder eine Gruppe gründen möchten. So können wir wichtige Hinweise für finanzielle Zuschüsse geben", sagte Winkler. -mehr Info zu den Selbsthilfegruppen

| Autor: Patrick Mammen