
Autos, Lkw, Fahrräder und auch Hunde
„Wir waschen alles, nur keine Kleidung“
Das Autowaschcenter von Klaeser an der Dorstener Straße ist in Wanne eine Institution, die seit 50 Jahren Autos hegt und pflegt. Der heutige Chef, Klaus Peter Klaeser, ist mit Leib und Seele dabei und liebt seine Arbeit. Dennoch hat er festgestellt: „Wir haben alles richtig gemacht, das Auto-Waschcenter gut eingerichtet und alle sind zufrieden – eigentlich musst du nur noch verwalten. Aber genau das kann schnell langweilig werden.“
Beim Nachdenken über mögliche weitere Herausforderungen blieb sein Blick am treuen Auge des Familienhunds Balou hängen. Balou ist ein ausgewachsener, stattlicher Berner Sennenhund, der mittlerweile wenig handliche 60 Kilogramm auf die Waage bringt. Ihn in der heimischen Badewanne von allem zu befreien, was ein üppiges Hundefell so einfängt, war immer beschwerlicher geworden. Auf der Suche nach Reinigungsalternativen stieß Klaeser im Internet auf Hundewaschboxen.
Waschen, schäumen, föhnen
Klaeser musste nicht lange überlegen, entschied sich für die kundenfreundlichste – und mit 21.500 Euro Kaufpreis freilich auch teuerste - Variante. Seit Ende 2019 steht die Box nun auf dem Gelände. Die Vorteile der Anlage liegen klar auf der Pfote, äh pardon, auf der Hand: Waschen, schäumen, föhnen auf Knopfdruck – das heimische Bad wird nicht mehr überschwemmt und der Siphon bleibt Hundehaar frei.
Damit Bello vom Schlamm befreit und wieder hübsch wird, nicht mehr so streng riecht, und es zudem für Frauchen oder auch Herrchen angenehm ist, befindet sich die Arbeitshöhe, also die Duschwanne, in Hüfthöhe. Wasser, Shampoo und auch ein Föhn gibt es auf Knopfdruck. Die Box steht unter einem zur Seite hin geschützten Unterstand, mit Sitzgelegenheiten und in der kälteren Jahreszeit bietet ein Deckenheizstrahler Wärme von oben.
Luna in der Wanne

Beim Hundewaschtest stieg für halloherne die Magyar Vizsla Hündin Luna in die rutschfeste Wanne, in der zwei Haltebänder den Hund an einer möglichen Flucht hindern. Ein selbsterklärender Touchscreen leitet Frauchen Anne gekonnt durch das Waschprogramm: Zur Wahl stehen PH-neutrale Pflegeshampoos, die rückfettend und biologisch abbaubar sind. Wer seinem Liebling auch eine Flohspülung gönnen möchte, bitte schön, die gibt es auch. „Eine Flohspühlung, die braucht Luna nicht“, sagt Frauchen Anne, die weiß, was für ihren Hund gut ist.
Dass das Wasser mit 36 Grad eine angenehme Temperatur hat, das findet nicht nur Anne. Auch Luna scheint es zu gefallen. Während des gesamten Waschvorgangs hält sie die Augen genießerisch geschlossen. Nur der Föhndurchgang missfällt ihre offensichtlich. Das Geräusch ist ihr wohl nicht geheuer. Also muss das gute alte Trockenhandtuch herhalten. Fazit von Frauchen: „Das ist eine rundum gute Sache und auf jeden Fall einfacher zu handhaben als in der Wanne zu Hause.“ Fünf Euro kostet die Wäsche für den vierpfotigen Freund.
Aufs Rad gekommen
In der Pandemie-Zeit hatte sich Klaeser - wie viele andere - ein neues Fahrrad zugelegt. Als nach einigen Touren damit eine Wäsche fällig war, stellte er fest: „Das ist eine wirklich blöde Aufgabe, das muss doch einfacher gehen.“ Erneut ging er auf Lösungssuche ins Internet und fand in Köln einen Ingenieur, der eine Fahrrad-Waschbox konstruiert und darauf ein Patent angemeldet hat.
Klaeser nahm mit ihm Kontakt auf und fuhr kurzerhand mit seinem Rad dorthin. Was er dort sah, überzeugte ihn voll und ganz. „Das ist echte Ingenieurskunst“, wie Klaus Peter Klaeser sagt. Seit November 2021 steht dieses Kunstobjekt nun ebenfalls auf dem Klaeser-Gelände: Deutschlands erste stationäre und vollautomatische Fahrradwaschbox. Mit über 50.000 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, hat es jetzt aber schon viele Radler glücklich gemacht.

„Vorgewaschen wird mit Luft und einem Reinigungsmittel. Das ist sehr effektiv und zudem macht es auch noch Spaß“, sagt Chef Klaus Peter Klaeser. Ist das Rad vorgereinigt, schiebt man es in die Waschbox und schließt die Tür. Sattel und Lenker schaue oben raus, das Waschprogramm startet. „Das geschieht äußerst schonend, ohne Hochdruck und mit einem Reinigungsmittel, in dem kein Fettlöser enthalten ist. Somit bleibt die Kette gefettet und geschmeidig“, schwärmt der Chef.
Geeignet ist die Box für alle gängigen Räderarten - auch für E-Bikes. Die Elektroräder werden mit den Akkus in die Box geschoben. „Das schont die Kontakte“, erklärt Klaeser. „Holt man das fertig gewaschene Rad heraus, ist es blitzeblank und alle, wirklich alle sind begeistert“, freut sich der Chef. Wer weder Hund noch Fahrrad waschen will, der ist hier natürlich auch richtig. Neben Hund und Fahrrad werden hier weiterhin Autos in allen Größen gereinigt: Pkw je nach Wunsch in der Textilen Waschstraße oder in den SB-Boxen. Aber auch die Giganten der Straße, Lkw, können hier eine Komplettwäsche buchen.
