
Anzahl der stationären Aufenthalte ging um 17,2 Prozent zurück
Weniger Jugendliche wegen Alkoholvergiftung behandelt
Im Jahr 2022 sind 24 junge Herner im Alter von zehn bis 19 Jahren wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen (psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation) stationär im Krankenhaus behandelt worden. Dies seien nach Angaben von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als Statistisches Landesamt 17,2 Prozent weniger Jugendliche als noch 2021.
Zahlen seit 2019 rückläufig
Überhaupt sei die Zahl seit 2019 rückläufig. Damals lag die Zahl laut IT.NRW bei 54 Fällen. Ebenso gehe aus der statistischen Erfassung hervor, dass in diesem Jahr die meisten Herner Jugendlichen aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten. Im Übrigen sei der 2022 erfasste Wert, der bisher niedrigste.
Mehr männliche Jugendliche betroffen
Ebenso seien nach Angaben des Statistisches Landesamtes mehr männliche als weibliche Jugendliche von einer Alkoholvergiftung betroffen. So lag die Zahl bei männlichen jungen Hernern im Jahr 2022 bei 15. Im Vergleich wurden nur 9 Hernerinnen 2022 aufgrund akuter Intoxikation stationär im Krankenhaus behandelt.

Dennoch zeige sich, dass auch bei den männlichen jungen Heranwachsenden die Zahl seit 2019 rückläufig ist. Den höchsten Wert habe es laut IT.NRW im Jahr 2015 mit 36 betroffenen männlichen Personen gegeben. Zum Vergleich: Der höchste Wert bei jungen weiblichen Heranwachsenden wurde im Jahr 2017 mit 27 Betroffenen verzeichnet.
NRW-weiter Ausblick
In ganz Nordrhein-Westfalen wurden 2.355 junge Menschen nach Angaben des Statistisches Landesamtes aufgrund dieses Krankheitsbildes behandelt. So waren das 5,5 Prozent weniger Behandlungsfälle als 2021. Damit setze sich laut IT.NRW die seit 2017 beobachtete, rückläufige Entwicklung dieser Behandlungsfälle fort.
Im Jahr 2020, als die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begannen, war die Zahl der wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen stationär behandelten Kinder und Jugendlichen mit minus 38,7 Prozent gegenüber 2019 überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Im Vergleich zum Jahr 2012 wurden 61,9 Prozent weniger Kinder und Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen mit dieser Diagnose stationär behandelt.
Rückgang bei männlichen Jugendlichen höher

Der Rückgang der alkoholbedingten Behandlungsfälle im Jahr 2022 fiel bei Jungen und jungen Männern höher aus als bei ihren weiblichen Altersgenossen, so IT.NRW. Die Zahl der stationären Behandlungen von männlichen Jugendlichen verringerte sich um 5,9 Prozent - die der weiblichen Jugendlichen um 5,0 Prozent. Von den insgesamt 2.355 Behandlungsfällen entfiel mit 1.135 Behandlungen knapp die Hälfte also 48,2 Prozent auf weibliche Kinder und Jugendliche. Zum Vergleich: 2021 lag die Anzahl bei 48,0 Prozent.
Der Anteil der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelten zehn bis 19-jährigen Patienten an der gleichaltrigen Bevölkerung habe im Jahr 2022 im Landesdurchschnitt bei 0,14 Prozent gelegen.
Regionale Beobachtungen
Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile für Patienten aus dem Kreis Soest mit 0,30 Prozent, dem Kreis Coesfeld (0,23 Prozent) sowie der Stadt Bonn (0,21 Prozent). Die niedrigsten Quoten ermittelte das Statistische Landesamt für Leverkusen, den Rhein-Kreis-Neuss und Köln mit jeweils 0,06 Prozent. Im Jahr 2022 wurden mit 349 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis vierzehn Jahren 19,2 Prozent bzw. 83 Personen dieser Altersgruppe weniger als ein Jahr zuvor wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt.