
Wünsche hängen am Baum der Paracelsus-Apotheke
Weihnachtswunschbaum für Senioren
Senioren mit kleinen, gar nicht teuren Geschenken etwas Gutes tun und ihnen ein schönes Weihnachtsfest bescheren: Das ist möglich durch den Weihnachtswunschbaum, der in der Paracelsus-Apotheke in Wanne an der Gerichtsstraße steht. Ein „normaler“ Tannenbaum steht dort jedes Jahr vor Weihnachten, nun erfüllt er durch die gemeinsame Aktion der Apotheke mit dem Caritasverband Herne und der WAZ, einem Titel der Funke Mediengruppe, einen weiteren Zweck.
„Es ist eine schöne Aktion für ältere Menschen, damit man ihnen ein bisschen Freude bereiten kann. Sie sollten in dieser schwierigen Zeit nicht vergessen werden“, sagt Apothekerin Heike Sibbel.
104 Karten insgesamt
104 der blauen Karten hingen zum Start der Aktion am Dienstag (23.11.2021) am Baum. Die Wünsche, alle bis zu einem Wert von 20 Euro, wurden von Senioren aus den Caritas Seniorenwohngemeinschaften und von Bewohnern des Ferdinand-Dienst-Hauses aufgeschrieben. Darunter sind Wünsche wie ein Radio, eine Puppe, ein Parfüm, ein Schalke-Kalender, ein Gutschein für einen Drogeriemarkt, Hosenträger oder eine Handcreme. Eine Dame, bereits über 100 Jahre alt, wünscht sich ein paar kleine Flaschen Rotwein - wohl das Erfolgsrezept für ein langes Leben. Überhaupt ist die älteste Person mit einer Wunschkarte stolze 107 Jahre alt.

Mechthild Greifenberg, Koordinatorin bei der Caritas, erläutert das Prozedere: „Solange der Vorrat reicht, kann man sich hier die Karten vom Baum 'pflücken'. Bis Mittwoch, 8. Dezember 2021, sollen die gekauften Geschenke dann in einer Geschenktüte in die Apotheke zurückgebracht werden. Anschließend verteilen wir sie an die Senioren.“ Zum ersten Mal sei die Caritas Herne bei einer solchen Aktion dabei.
Klaus Havighorst, Chef der Senioreneinrichtung „Ferdinand-Dienst-Haus“ freut sich, dass den Bewohnern ihre Wünsche erfüllt werden: „Sie waren total überrascht, da sie normal zur Generation gehören, die selbst schenken oder geschenkt haben. Manche fühlten sich in ihre Kindheit zurückversetzt.“ Als private Einrichtung würde die Familie mit ihren Mitarbeitern und den Bewohnern jedes Jahr Weihnachten zusammen feiern. „So wird das noch besonderer.“
Erzählungen aus dem früheren Leben
Christoph Etterich, zuständig für die Caritas Senioreneinrichtungen, sieht diese Aktion als Startschuss für die Weihnachtszeit: „Damit werden unsere Mieter mit den Pflege- und Betreuungskräften mehr zusammengebracht, da viele Bewohner anfangen, von ihrem Leben früher zu erzählen. Wir haben nur strahlende Gesichter beim Auseinandersetzen mit den Wünschen gesehen.“
Falls mal doch bis zum Rückgabetermine Karten am Baum hängen bleiben, wollen sich Heike Sibbel und Mechthild Greifenberg in ihren Netzwerken nach weiteren Unterstützern umsehen.