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Turm der Kreuzkirche über dem Archäologie-Museum.

Hitler-Tagebücher

Vortrag im LWL-Museum für Archäologie

Vor 35 Jahren tauchten Bücher auf, die für viel Aufsehen sorgten. Hatte man tatsächlich die Tagebücher von Adolf Hitler gefunden? Doch bald stellte sich diese als Fälschungen heraus. Wie diese entlarvt wurde, berichtet Dr. Josef Henke, Archivdirektor beim Bundesarchiv i.R., am Donnerstag, 5. Juli 2018, 19 Uhr, in seinem Vortrag: "Entlarvt! Das Bundesarchiv und die Hitler-Tagebücher" - passend zur Ausstellung Irrtümer & Fälschungen im LWL-Museum für Archäologie in Herne am Europaplatz. Der Eintritt ist kostenlos.

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Es sollte der größte Medienknüller der Nachkriegszeit werden und wurde der größte Reinfall des Magazins "Stern". Damals meldete die Redaktion, Hitlers geheime Tagebücher seien entdeckt worden. Nach deren Auswertung müsse die Biografie des Diktators und die Geschichte des Nationalsozialismus neu geschrieben werden.

In einer großen Pressekonferenz wurden Ende April 1983 die vermeintlichen Tagebücher vorgestellt, für die Bestätigung der Echtheit glaubte man sich auf einzelne Gutachten und auf die Meinung namhafter Historiker stützen zu können. Doch schon weniger als zwei Wochen später war alles vorbei. "Eine grotesk oberflächliche Fälschung" konstatierten gemeinsam das Bundesarchiv in Koblenz, das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und die Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin.

Josef Henke war seinerzeit als Referatsleiter im Bundesarchiv unter anderem zuständig für das Schrift- und Druckgut der NSDAP. Er war an der Entlarvung der Fälschung unmittelbar beteiligt und hat darüber auch einen Artikel veröffentlicht. Henke war zuletzt Direktor des Bundesarchivs in Koblenz und befindet sich nun im Ruhestand.

Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe des Fördervereins LWL-Museum für Archäologie e. V. zu aktuellen Sonderausstellungen, archäologischen Themen, zur Geschichte der Region Westfalen und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Archäologie. mehrInfos

Mittwoch, 4. Juli 2018 | Quelle: LWL-Museum für Archäologie